Trotz dunkler Wolken am Himmel und einiger Weihwassertropfen von oben machten sich heute um 7 Uhr ungefähr 1.000 Reiterinnen und Reiter in 65 Gruppen auf den etwa fünf Kilometer langen Weg durch Bad Wurzach und die umliegenden Flure. Die Kurstadt feiert traditionell am zweiten Freitag im Juli das Heilig-Blut-Fest. Mit der Blutreliquie segnete Zisterzienserabt Vinzenz Wohlwend von der Abtei Wettingen-Mehrerau in Bregenz die Reitergruppen am Schlossportal und am Fuße des Gottesberges, bevor er vor der Wallfahrtskirche auf dem Berg im Freien dem feierlichen Pontifikalamt vorstand.
In seiner Predigt rief der Festgast aus Vorarlberg dazu auf, in Bewegung zu bleiben. „Nicht voranschreiten wollen ist Rückschritt“, zitierte Abt Vinzenz seinen Ordensgründer Bernhard von Clairvaux. Das gelte in der Liebe wie in der Wirtschaft. "Unser Wallfahren nach Bad Wurzach zum kostbaren Blut soll unserem Herzen Arznei sein, die uns im Leben stärkt", sagte er den Gläubigen, die sich an diesem Festtag trotz des Wetters auf den Weg machten. Und er versicherte ihnen, dass niemand allein gehen müsse: “Denn Christus geht mit uns, er, der uns zum Vater führt, ist Teil unserer Weggemeinschaft.”