In einer persönlichen Stellungnahme, die wir hier im Wortlaut wiedergeben, schreibt Dr. Johannes Warmbrunn als Sprecher des Diözesanrats unserer Diözese:
In kürzlich veröffentlichten Stellungnahmen aus dem Vatikan wurde erneut Kritik am in Deutschland zwischen den Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz und der Laienvertretungen auf Bundesebene vereinbarten Synodalen Weg geübt. Einzelne Bischöfe hatten sich in Rom eine Bestätigung eingeholt, im geplanten Synodalen Ausschuss und danach im Synodalen Rat nicht mitwirken zu müssen. Papst Franziskus fordert indessen immer wieder dazu auf, im Umgang zwischen Klerus und Laien einvernehmlich das Gemeinsame zu suchen.
"In der Diözese Rottenburg-Stuttgart wird seit über 52 Jahren erfolgreich Gremienarbeit nach den Grundsätzen eines Synodalen Rats praktiziert – mit sehr guten Erfahrungen", betont Dr. Johannes Warmbrunn, Sprecher des Diözesan-
rats. In Rottenburg-Stuttgart setzt sich der Diözesanrat aus gewählten Vertreter:innen aus den Dekanaten, aus den Verbänden und dem Priesterrat zusammen. In einem Gremium vereint er die Aufgaben eines Katholikenrats und Pastoralrats und verabschiedet den Haushalt der Diözese.
Wenn Beschlüsse im ständigen Dialog vorbereitet, gemeinsam gefasst und verantwortlich mitgetragen werden, stärkt das den Bischof und schwächt ihn keineswegs!
"Charakteristisch für unsere Arbeitsweise ist, dass unser Bischof an den Vollversammlungen und den Sitzungen des Geschäftsführenden Ausschusses von der ersten bis zur letzten Minute teilnimmt", so Johannes Warmbrunn. "Nur wer
anwesend ist, kann auch einen Dialog führen!"
Eine Haltung, den mit Bischöfen und Laien besetzten Gremien fernzubleiben, sei ein extrem kontraproduktives
Zeichen. Den Vorhaltungen aus dem Vatikan, ein Synodaler Rat schränke die Befugnisse des Bischofs ein, kann er nicht folgen und betont: "Wenn Beschlüsse im ständigen Dialog vorbereitet, gemeinsam gefasst und verantwortlich mitgetragen werden, stärkt das den Bischof und schwächt ihn keineswegs!"