Wenn (auch) in der Schule vieles nicht mehr so ist, wie es sein soll, stellen Schüler und Eltern schnell die Frage, was wirklich wichtig ist. Eltern schauen oft als erstes nach den Hauptfächern, wenn es hart auf hart kommt. Manche Bildungspolitiker hatten schnell entschieden, auf welche (Kern-)Fächer man sich konzentrieren müsse und welche Randfächer in einem reduzierten Schulbetrieb entbehrlich seien. Religion – wozu soll das jetzt gut sein?
Bildungsforscher wie der Jenaer Pädagogik-Professor Ralf Koerrenz halten Religionsunterricht in der Corona-Zeit für unverzichtbar. In einem Thesenpapier hat das Herausgebergremium der „Zeitschrift für Pädagogik und Theologie“, dem Koerrenz angehört, auf die Bedeutung des Faches aufmerksam gemacht – ganz besonders in Zeiten einer solchen weltweiten Krise. „Gerade jetzt! – 10 Thesen, warum der Religionsunterricht in der Corona-Zeit unverzichtbar ist“ lautet der Titel des Thesenpapiers.
Religionsunterricht sichtbarer machen
Obwohl in Baden-Württemberg - abhängig vom Infektionsgeschehen - so viel Präsenzunterricht wie möglich realisiert werden soll, gehört der Religionsunterricht zu den Fächern, die (teilweise) auch als Fernunterricht zu gestalten sind. „Reli“ findet zwar statt, „verschwindet“ aber bisweilen von der Bildfläche.
Religionsunterricht im schulischen Krisenmodus „sichtbarer“ zu machen, hat sich die Fachschaft Religion am Albert-Einstein-Gymnasium in Ulm-Wiblingen zum Ziel gesetzt – und Schülerinnen und Schüler zu Wort kommen lassen. Warum ist „Reli“ sinnvoll? Worin liegt die besondere Facette im Profil einer Schule? Was sollten Schüler bei ihrer Entscheidung zwischen Religions- und Ethikunterricht bedenken?
In einem kurzen Videoclip erzählen Schülerinnen und Schüler, was sie an ihrem „Reli“ haben.