Um das, was nicht in einen Tempel gehört, ging es im Evangelium des dritten Fastensonntags: Händler und Geldwechsler, die das Haus Gottes zu einer Markthalle gemacht haben. Jesus fackelt nicht lange und „räumt auf“. Auch in der großen Wiblinger Basilika hat sich an diesem Sonntag allerlei Zeugs „angesammelt“, das da nicht hingehört. Zusammen mit Dekan Ulrich Kloos machte sich eine muntere Kinderschar auf die Suche – und fand doch tatsächlich einen Roller, ein Bobycar, einen Hockeyschläger, einen Schwimmreifen und so manches mehr. Gemeinsam legten sie die Sachen dort ab, wo sie nicht den Blick verstellen auf das Kreuz und auf Jesus, „der in unserer Mitte ist“. Die kindgerechte „Tempelreinigung“ führte zu der Frage, „was uns heilig ist“ – genauso wie eine kleine Geschichte vom kleinen Herzen, das anlässlich eines Besuchs von Jesus so vielen anderen Dingen Platz einräumt – Klamotten, Geschenken, Festessen, Geld –, dass Jesus nur noch still in der Ecke sitzen kann und warten soll.
„Was uns heilig ist"
„Familie im Fokus“
Der Dekanats-Familiengottesdienst bildete in Ulm und vielen anderen Dekanaten den Auftakt der diözesanweiten Aktionswoche „Familie im Fokus“, mit der der Fachbereich Ehe und Familie der Diözese Rottenburg-Stuttgart positive Impulse für Paare und Familien in den unterschiedlichsten Lebenssituationen geben wollte. Zu den vielfältigen Veranstaltungen gehörte im Dekanat Ehingen-Ulm eine Online-Fortbildung für Spielgruppenleiterinnen und Leitungsteams von Eltern-Kind-Gruppen sowie ein Workshop in Dornstadt unter dem Titel „Mut tut gut“.
„Kinder brauchen viel Mut, um die Lebenssituationen, die sich ihnen stellen, bewältigen zu können. Bei unserem Ermutigungsabend für Eltern ging es uns darum, Impulse zu geben, damit Eltern ihre Kinder stärken können“, erklärt Sarah Scharpf, die bei der Katholischen Erwachsenenbildung (keb) Ulm-Alb-Donau die Profilstelle im Bereich Paare, Ehe und Familie sowie Eltern-Kind-Gruppen innehat. Das Angebot für die Leiterinnen von Eltern-Kind-Gruppen, von denen es im Dekanat Ehingen-Ulm etwa 50 gibt, widmete sich dem Thema „Gefühle“ und nahm besonders das Gefühl der Freude in den Fokus. Im Mittelpunkt der kostenfreien Online-Fortbildung mit der Diplom-Pädagogin Martina Liebendörfer, die es neunmal im Jahr zu verschiedenen Themen gibt, stehen Praxisbeispiele, die leicht zu übernehmen sind und gleich vor dem Bildschirm ausprobiert werden können.
Wer hat Platz in meinem Herzen?
Zurück zum Familiengottesdienst, wo Jesus auf Einlass in die Herzen der großen und kleinen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wartet: „Ich glaube, unsere Geschichte und der ganze Gottesdienst hat Kinder und Eltern gleichermaßen angesprochen und brachte so manches Aha-Erlebnis“, sagt Sarah Scharpf. Jesus sei es „gewohnt“ zu warten, doch es komme eben auch darauf an, sich klarzumachen, „wofür unser Herz schlägt, was uns wichtig und vielleicht auch heilig ist“. Mit Liedern, die viele Kinder schon aus dem Kindergarten kannten, schlug auch Organist Wolfgang Treß immer wieder einen Bogen zur Erfahrungswelt der jungen Gottesdienstbesucher, die am Ende einen Umschlag mit Gebeten und einem Gebetswürfel zum Basteln – für kurze dankbare Begegnungen mit Gott am Essenstisch – mitnehmen konnten.