Zeit, Raum, Liebe, Wege, Leid, Leben, Glauben – all das und vieles mehr teilen die Menschen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart ganz nach dem Vorbild des heiligen Martin. Teilen ist daher das Schwerpunktthema der diözesanen Standpräsentation auf dem Katholikentag in Erfurt vom 29. Mai bis 2. Juni. Es schafft zugleich Verbindungen in das gastgebende Bistum.
„Teilen verbindet alle Menschen, ob sie glauben oder nicht glauben, christlich sind oder einer anderen Religion angehören. Menschsein und Christsein bedeuten Mit- und Füreinander-Dasein. Teilen schlägt so die Brücke zwischen allen Menschen, zwischen Ost und West, Gottgläubigen und Lebensgläubigen. Das kann man an unserem Stand erleben und Mut und Lust bekommen, Teilen im Alltag zu realisieren“, erklärt Dr. Christiane Bundschuh-Schramm von der Hauptabteilung IV im Bischöflichen Ordinariat. Sie wird mit einem zwölfköpfigen Team den Stand (Nummer: DP-A-20) auf dem Domplatz betreuen und mit den Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch kommen.
Fotobox und Lichtertüten
Diese können sich in einer Fotobox vor verschiedenen Hintergründen fotografieren lassen und dabei mit Magnet-Tafeln erklären, was sie gerne teilen. Für Kinder gibt es Exemplare der beliebten Lichtertüte. Sie können sie vor Ort ausmalen. Das Motiv ist auf die Kulisse des Katholikentags abgestimmt: Es zeigt, wie der heilige Martin seinen Mantel vor dem Erfurter Domberg teilt. Dieses Ensemble aus Domkirche und der Kirche St. Severi, die durch gemeinsame Treppenstufen verbunden sind, zählt zu den wichtigsten Wahrzeichen der Stadt. Am Fuße des Dombergs findet sich die Kirchenmeile, auf der sich neben der Diözese Rottenburg-Stuttgart weitere Diözesen und Bistümer sowie kirchliche Organisationen, Institutionen und Verbände präsentieren. Der heilige Martin, der Rottenburger Diözesanpatron, gilt in Erfurt als Stadtpatron.
Am Donnerstag, 30. Mai, und Samstag, 1. Juni, stellt Dr. Johannes Warmbrunn, Sprecher des Katholiken- und Kirchensteuerrats, den Besucherinnen und Besuchern des diözesanen Stands jeweils um 11.30 Uhr das „Rottenburger Modell“ als Beispiel für eine gelebte synodale Kultur vor – am Freitag, 31. Mai, um 14.30 Uhr, zusammen mit Weihbischof Matthäus Karrer.
Aktuelle Themenschwerpunkte
„Der Katholikentag in Erfurt steht unter dem Leitwort: ,Zukunft hat der Mensch des Friedens‘. Ein Blick in das Programm zeigt, dass sich der Katholikentag - getreu dem Leitwort - intensiv mit vielen internationalen und nationalen Konflikten und Herausforderungen befasst und dabei versucht, Wege der Versöhnung und des Friedens aufzuzeigen. Es geht darum, in einer zerrissenen Welt klare Zeichen des Miteinanders, der Integration und der Solidarität zu setzen. Innerkirchlich beschäftigt sich der Katholikentag mit dem Spannungsfeld von Einheit und Vielfalt. Auch hier erhoffe ich mir Impulse für eine versöhnte Vielfalt in der Pastoral auf der Basis unseres einen christlichen Glaubens“, sagt Weihbischof Karrer auf die Frage nach seinen Erwartungen an die Großveranstaltung. Er macht beim diözesanen Standdienst mit und ist außerdem unter anderem am Donnerstag, 30. Mai, ab 14 Uhr zu Gast beim Gespräch „Stand-Punkte“ am Stand des „Netzwerks Diakonat der Frau“.
Die Themen „Frieden in Zeiten des Krieges“, Klimaschutz, Extremismus und Populismus, Demokratie und Vielfalt, KI und Digitalisierung ziehen sich durch das Programm des 103. Deutschen Katholikentags. Anlässlich der bevorstehenden Europawahl gibt es am Samstag, 1. Juni, einen Europatag mit speziellen Gesprächsrunden zur Zukunft der Europäischen Union.
Viele Mitwirkende
Laut den Veranstaltern des Katholikentags werden insgesamt etwa 5000 Mitwirkende „für ein buntes und vielfältiges Programm sorgen“. Darunter sind auch weitere Vertreterinnen und Vertreter der Diözese Rottenburg-Stuttgart und aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart anzutreffen.
So diskutiert Gabriele Denner, Geschäftsführerin des Katholiken- und Kirchensteuerrats, zusammen mit Martin Papke, Oberbürgermeister der Stadt Weißenfels (Sachsen-Anhalt), darüber, was Menschen dazu bewegt, sich in Kirche oder Gesellschaft zu engagieren (Donnerstag, 30. Mai, 14 Uhr). „Weshalb ist es sinnvoll, dass kirchlich Engagierte sich auch über den Binnenraum Kirche hinaus einbringen – und wenn ja, mit welcher Haltung?“, nennt Denner eine der leitenden Fragen. Bei dem Austausch geht es um die Entwicklungen im ehrenamtlichen Engagement, die Notwendigkeit von Zusammenarbeit und die Synergien durch Kooperationen mit gesellschaftlichen Partnern.
Tilman Kugler, Fachbereich Männer im Katholischen Bildungswerk Stuttgart und in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, ist mit einer Werkstatt zu Männergruppen dabei (Freitag, 31. Mai, 16.30 Uhr). Das Katholische Bibelwerk Stuttgart und weitere Organisationen sowie Akteurinnen und Akteure aus der Diözese sind im Programm zu finden.