Personal

Wechsel in der Geschäftsführung

Rainer Friedrich und Johann Dirnberger

Rainer Friedrich (links) wird Nachfolger von Johann Dirnberger in der Geschäftsführung der St. Josefspflege Mulfingen. Foto: drs/Guzy

35 Jahre lang hat Johann Dirnberger die Entwicklung der St. Josefspflege geprägt. Nun gibt er die Verantwortung an seinen Nachfolger ab.

Dass er bis zur Rente in Mulfingen bleiben würde, hätte er damals nicht gedacht, erzählt Johann Dirnberger, Geschäftsführer der St. Josefspflege Mulfingen gGmbH. Damals - im Jahr 1985 - fiel die Entscheidung, aufs Land zu ziehen. Dirnberger arbeitete in einem Jugendwohnheim in München. Er habe es sich allerdings nicht vorstellen können, die eigenen Kinder in der Stadt aufwachsen zu sehen, sagt er. So habe er „etwas Kleines, Feines gesucht, bis die Kinder groß werden“. Was sich aus der Absicht entwickeln würde, konnte der aus Oberbayern stammende Sozialpädagoge nicht ahnen.

Die junge Familie zog nach Mulfingen, Dirnberger fing als junger Heimleiter bei der Josefspflege an. „Damals begann der ambulante Bereich zu sprießen“, erklärt der heutige Geschäftsführer. Unter Dirnberger wuchs bei der Josefspflege das Leistungsspektrum der Jugendhilfe. Er stellte die Einrichtung außerdem finanziell auf eine neue Basis.

Im Jahr 2006 wurde die St. Josefspflege dann neu organisiert: Die St. Josefspflege Mulfingen gGmbH wurde gegründet, mit der Förderstiftung St. Josefspflege Mulfingen und dem Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart als Gesellschafter. Dirnberger übernahm die Geschäftsführung.

Die St. Josefspflege Mulfingen gGmbH ist ein kirchlicher Träger der Jugendhilfe mit vollstationären Wohngruppen in Mulfingen und Heilbronn sowie teilstationären Gruppen. Sie bietet außerdem ambulante Leistungen, soziale Trainingskurse und Schulsozialarbeit an. Unter dem Dach der gemeinnützigen GmbH finden sich außerdem die Kindertagesstätte Schlawinertreff in Bad Mergentheim sowie die Bischof von Lipp Schule mit dem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum und der Gemeinschaftsschule in Mulfingen. Die St. Josefspflege mit mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist mit ihren Leistungen an elf Standorten in der Region Heilbronn-Franken präsent.

Neue Angebote

Und die Entwicklung geht weiter. „Der heilpädagogische Bereich ist stark gewachsen“, sagt Rainer Friedrich. So gibt es in Künzelsau aktuell eine neue Gruppe. Das Betreuungsangebot im Schlawinertreff in Bad Mergentheim wird demnächst ebenfalls erweitert, wie Friedrich erklärt. Der 47-Jährige ist seit September in der Geschäftsführung der St. Josefspflege mitverantwortlich. Wenn Dirnberger in wenigen Wochen in Ruhestand geht, wird er dann alleiniger Geschäftsführer sein.

Friedrich kennt die St. Josefspflege sehr gut und ist ihr als Mulfinger auch eng verbunden. Denn er leistete nicht nur seinen Zivildienst dort ab, sondern war die vergangenen vier Jahre als Fachbereichsleiter für den vollstationären Bereich zuständig. Davor arbeitete der Sozialpädagoge zwölf Jahre lang im Jugendamt im Kreis Hohenlohe.

Damit kennt Friedrich beide Seiten: „Ich kann die Leistungen punktgenau anbieten“, sagt er. Die Fachkräftegewinnung nennt Friedrich als eine wichtige Aufgabe für die kommenden Jahre.

Mit Blick auf die Nachfolge sagt Dirnberger: „Ich kann in Ruhe in Ruhestand gehen.“ Der 65-Jährige wird Mulfingen nach all der Zeit nicht verlassen – „wir sind damals gut aufgenommen worden“. Die Prophezeiung seiner einstigen Münchner Kollegen, er werde nach wenigen Jahren wieder zurück sein, hat sich nicht bewahrheitet. Seit vergangenem Jahr ist Dirnberger sogar Ortsvorsteher von Mulfingen.

Die St. Josefspflege

Die Stiftung St. Josefspflege in Mulfingen gibt es seit 1854. Gegründet wurde die St. Josefspflege als „Kinderrettungsanstalt“. Sie geht auf das karitative Engagement von Bischof Josef von Lipp zurück.

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