Veranstaltung

„Weil wir es uns wert sind“

Gemeinsam an einem Strang zu ziehen, ist wichtig in der Partnerschaft. Wie man dies mit Humor und Leichtigkeit tun kann, zeigte der jüngste Paartag im Dekanat Ehingen-Ulm. Foto: iStock.com/franckreporter

Unterschiedliche Wege des Kraftschöpfens hat der Paartag im Dekanat Ehingen-Ulm aufgezeigt. Die teilnehmenden Paare erlebten „Zweisamkeit mal anders“.

Wenn Amors Pfeil wieder neu ins Ziel trifft, Paare auf afrikanischen Trommeln einen eigenen Rhythmus finden und ein Foto zur Liebeserklärung an einen Moment wird, dann ist Dekanatspaartag. „Dieser Samstag war nun wirklich mal anders: kein Wochenendeinkauf, kein Aufräumen, keine Hausaufgabenkontrolle; alle Kinder waren versorgt und wir Eltern durfen zu ‘unserer’ Auszeit. Acht Stunden nur WIR”, freuten sich Cornelia und Nic Elßner aus Ulm-Unterweiler am Ende eines ebenso intensiven wie abwechslungsreichen Tages. Auf Einladung der Katholischen Erwachsenenbildung (keb) Ulm-Alb-Donau und des Dekanats Ehingen-Ulm trafen sich Paare aus der ganzen Region zum Dekanatspaartag im Kloster Untermarchtal. Nach mehrjähriger, coronabedingter Unterbrechung startete das Angebot mit neuen, pfiffigen Ideen.

Humor - der Schlüssel für mehr Leichtigkeit

Humor und Leichtigkeit – zwei wichtige, wenn auch nicht immer ganz leicht zu beschaffende Zutaten für eine erfüllte und erfüllende Partnerschaft – standen nicht nur im Mittelpunkt eines inspirierenden Vortrags, sondern zogen sich durch den ganzen Tag. Beate Herre, Psychologie- und Sportlehrerin sowie Bewegungs- und Tanztherapeutin, referierte in Anlehnung an die von Martin Seligmann seit den 1990er Jahren wieder populär gewordene Positive Psychologie über Tugenden und Stärken, die zu einem zufriedenen, Sinn erfüllten Leben verhelfen und die Entwicklung zur seelischen Widerstandskraft unterstützen. Dem Humor komme dabei eine Schlüsselrolle zu, um zu mehr Leichtigkeit und Lebenszufriedenheit zu gelangen. Humor sei nicht nur eine Ressource, sondern auch eine Strategie, mit der man „den inneren Miesmacher austricksen“ könne, so die Referentin.

Etwas Verbindendes, das Spaß macht

Dass Knatsch und Übellaune an diesem Tag gleich gar keine Chance haben, dafür sorgten die Workshops am Nachmittag: weg vom klassischen Angeboten, hin zu etwas Experimentellem, wie Organisatorin Sarah Scharpf sagt: „Nicht das Krisenbehaftete oder die Schwierigkeiten, die es ja in jeder Beziehung gibt, sollten im Mittelpunkt stehen, sondern die Paare sollten etwas erleben, was sie verbindet, was Spaß macht und was sie vielleicht noch nicht kennen.“ Seit anderthalb Jahren verstärkt und vernetzt Sarah Scharpf die offene Bildungsarbeit im Bereich Partnerschaft und Familie im Dekanat Ehingen-Ulm. Zusammen mit Andreas Mattenschlager, Leiter der Psychologischen Familien- und Lebensberatung der Ulmer Caritas, und dem erfahrenen Team der „Tage für Paare“, das in der Ehevorbereitung engagiert ist, führte die Pädagogin und passionierte Musikerin durch den Tag.

„In der Ruhe liegt die Kraft“

Leichtigkeit war Trumpf – im Fall des Tanzworkshops auch Leichtfüßigkeit: einfach mal den Kopf abschalten und die „Kraft im Gleichgewicht“ erspüren. Oder beim Bogenschießen den sprichwörtlichen „Pfeil Amors“ gemeinsam ins Ziel zu bringen. „Die Paare hätten sich das gar nicht so schwierig vorgestellt“, berichtet die Organisatorin. Umso mehr kam es darauf an, sich als Paar zu verständigen und gemeinsam bestmöglich zu fokussieren. Mit meditativen Impulsen in Wort und Bild wartete derweil Julia Kohler, Theologin, Exerzitienleiterin und Autorin auf, begleitet von Sarah Scharpf an der Orgel: „In der Ruhe liegt die Kraft“. In einem weiteren Angebot konnten sich die Teilnehmenden als Paare von einer Profi-Fotografin ansprechend in Szene setzen lassen.

„Jeder Workshop hatte etwas Meditatives“, sagt Sarah Scharpf. So auch das gemeinsame Trommeln, bei dem kraftvolle Rhythmen ebenso eingeübt wurden wie die Fähigkeit des Hinhörens: Sind wir im gleichen Takt? Aus diesem Workshop ist bereits eine neue Veranstaltung der keb erwachsen: Paarabende mit afrikanischen Trommeln, die im Herbst angeboten werden. Kleine Aufmerksamkeiten wie eine Rose oder ein Brief an den Partner oder die Partnerin, die einige Zeit später zugestellt und nochmals an den Paartag erinnern sollen, gehörten ebenso zum Programm des Paartags wie ein Büchertisch mit Ratgebern und Romanen rund um das Thema Partnerschaft.

„Uns hat dieser Abstand zum Alltag gutgetan, der Vortrag und die Gespäche ließen neue Gedankenspiele zu”, resümierten Cornelia und Nic Elßner. „Vielleicht schaffen wir es auch, das eine oder andere umzusetzen. Wieder zu Hause freuten wir uns auf unsere Kinder, die ebenfalls einen tollen Tag mit Großeltern und Tante verbracht hatten.”

Weitere Nachrichten

Inklusion
Der Festakt zum Projektabschluss „Bibel in leichter Sprache“ fand am 24. April in der Akademie in Hohenheim statt.
Weiterlesen
Dekanekonferenz
Die Diözesanleitung hat sich erstmals in der Sedisvakanz intensiv mit der mittleren Führungsebene ausgetauscht.
Weiterlesen