Die Jugendstiftung „just“ schiebt mit ihrem Förderschwerpunkt „Weitblicker“ bis 2021 Projekte an, die sich gegen Populismus, für Chancengleichheit und für Nachhaltigkeit einsetzen. Dazu hat die Stiftung mit Anna Stützle seit Kurzem eine neue Geschäftsführerin, die den Förderschwerpunkt vorantreibt und so Raum für viele Ideen schaffen will. „Ich möchte Kinder und Jugendliche unterstützen, ihre Pläne umzusetzen. Das ist es, was mich antreibt“, beschreibt die 32-Jährige ihre Motivation.
„Unser Anspruch ist es, etwas anzustoßen. Etwas, bei dem am Ende alle gewinnen“, bringt es Stefanie Oeben auf den Punkt, die sechs Jahre Geschäftsführerin von „just“ war und diese Aufgabe nun an Stützle übergibt. Beispiele, wie das gelingen kann, gibt es viele. In Rottweil wolle der BDKJ gemeinsam mit der jüdischen und muslimischen Gemeinde gegen Rechtspopulismus arbeiten, sagt Stützle und Oeben nennt das Projekt "Pack die Badehose ein", in dem die Caritas und das Jugendreferat Balingen schon seit drei Jahren eine Urlaubswoche für Kinder aus sozial benachteiligten und anderen Familien in einem Ferienhaus am Bodensee organisieren. Die Teilnehmer profitierten von dem Austausch. Ein besonders schöner Nebeneffekt: Jugendliche, die über die Caritas dazukamen, wurden motiviert, sich ehrenamtlich zu engagieren und mitzugestalten. „Das ist doch das Nonplusultra, das man erreichen kann“, freut sich Oeben. Der Erfolg sei auch andernorts bemerkt worden: „Mittlerweile sind noch andere Sponsoren mit im Boot“, stellt sie fest.
Die Fördersummen, die „just“ vergibt, betragen meist zwischen 500 und 8000 Euro pro Projekt. Maximal 50 Prozent der Gesamtkosten werden übernommen. Die Ideen müssen über die Grenzen der eigenen Gruppe hinaus Wirkung entfalten und die Finanzierung muss in Teilen durch ein Vor-Ort-Engagement gestemmt werden. Eine andere Voraussetzung wird dagegen auch flexibel ausgelegt. So sollten Antragssteller in kirchlicher Trägerschaft sein; doch wenn das einmal nicht der Fall ist, aber alles andere passt, wird nach einer Lösung gesucht. Oeben erinnert sich: Eine nichtkirchliche Theatergruppe aus Esslingen entwickelte ein Stück für psychisch kranke Jugendliche, stellte einen Förderantrag und da die Idee bei „just“ ankam, wurde die Kirchengemeinde vor Ort kurzerhand angefragt und als Partner eingebunden. Das Projekt kam zustande und wurde zum Erfolg. „Eine Win-Win-Situation“, sagt Oeben.
Finanziert wird die Arbeit der Stiftung, die unter dem Dach der Diözese Rottenburg-Stuttgart firmiert, aus drei Quellen: Den Zinserträgen des Stiftungskapitals, aus Spenden und über die Jugendsonntagskollekte, die dieses Jahr am Sonntag, 24. November, in den Kirchen der Diözese gehalten wird. Die Hälfte des dort gesammelten Gelds fließt an die Jugendstiftung, die andere Hälfte verbleibt in den Gemeinden für die Jugendarbeit vor Ort, erläutert Oeben und sagt: „Der Großteil unseres Budgets kommt aus dieser Kollekte.“