Der Liebe zu den Armen widmet Papst Leo XIV. sein mit Spannung erwartetes erstes Lehrschreiben, das er am heutigen Donnerstag in Rom veröffentlichte. „Damit stellt sich Leo XIV. klar in die Tradition seiner Vorgänger und rückt die Situation der Armen in allen Teilen der Welt in den Mittelpunkt der Kirche“, begrüßt Bischof Dr. Klaus Krämer in seinem Statement die Exhortation. Krämer erinnert an die Erfahrungen, die der Papst in seiner Zeit als Missionar und Bischof in Lateinamerika gemacht habe. „Unsere Diözese, die ein langjähriges und breit angelegtes weltkirchliches Engagement für notleidende und an den Rändern der Gesellschaft lebende Menschen auszeichnet, fühlt sich durch das Schreiben des Heiligen Vaters in ihrem Handeln bestärkt“, betont der Bischof von Rottenburg-Stuttgart.
Die Exhortation, was im Lateinischen sowohl Ermahnung als auch Ermutigung bedeutet, habe bereits der im April verstorbene Papst Franziskus als Fortführung der Enzyklika „Dilexit nos“ vorbereitet und ihm als Erbe hinterlassen, schreibt Papst Leo. Ausgehend von einer klaren Analyse der heutigen Gesellschaft und der christlichen Botschaft, die er von der Bibel über die Kirchenväter der ersten Jahrhunderte bis zu den lateinamerikanischen Synoden mit der klaren Option für die Armen beleuchtet, fordert Papst Leo, Ungerechtigkeiten zu beseitigen und die Armen und Ausgegrenzten in den Blick zu nehmen, ja, von ihnen zu lernen. An vielen Beispielen - auch seines namentlichen Vorgängers Leo XIII. und seines direkten Vorgängers Franziskus - unterstreicht er die durchgängige Position des Lehramts: „Eine Kirche, die der Liebe keine Grenzen setzt, die keine zu bekämpfenden Feinde kennt, sondern nur Männer und Frauen, die es zu lieben gilt, das ist die Kirche, die die Welt heute braucht.“




