Soziales

„Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt"

Ökumenischer „Aderlass“ in Ulm: DRK-Schwester Kerstin Wegele betreut die Blutspende von Dekan Ulrich Kloos (links); neben ihm der evangelische Pfarrer Peter Heiter, hinten der evangelische Dekan Dr. Torsten Krannich. Foto: drs/Jerabek

Blutspenden retten Leben. Zum dritten Mal setzte der Ulmer Rat der Religionen mit der Blutspendeaktion ein weihnachtliches Zeichen der Solidarität.

Danke – Grazie – Chokrane – Thank you – Merci. Ein knapp handgroßes Papierherz trägt Dankesworte in vielen Sprachen und einen in Goldpapier und Cellophan gehüllten zarten Riegel gefüllter Schokolade. „Wer für andere ein Segen ist, wird selbst beschenkt“ steht da in Anlehnung an einen Bibelvers aus Sprüche 11,25. Genau 88 Menschen nehmen dieses Herz mit nach Hause, weil sie Herz gezeigt haben und für andere ein Segen geworden sind: bei der Blutspendeaktion des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg – Hessen, auf Einladung des Ulmer Rats der Religionen, organisiert von der Geschäftsstelle des katholischen Dekanats Ehingen-Ulm im Gemeindezentrum St. Georg.

„Wir können alle etwas Gutes tun und denen ein Geschenk machen, die das brauchen“, sagt Dekan Ulrich Kloos, der neben dem evangelischen Münster-Dekan Dr. Torsten Krannich und dem Pfarrer der benachbarten Pauluskirche, Peter Heiter, auf einer der Liegen des mobilen Entnahmeteams Platz nimmt. „Irgendwann ist das erste Mal“, sagt Ismail Taşgin von der Alevitischen Gemeinde, der kurze Zeit später dazustößt. Er ist einer von 31 Erstspendern an diesem Tag. „Die Nächstenliebe und das Dasein für Menschen in Not ist gläubigen Menschen aller Religionen gemeinsam“, erklärt Dekan Kloos. „Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt", zitiert Rabbi Shneur Trebnik einen Spruch aus dem Talmud. Blutspender sind Lebensretter.

Bereits zum dritten Mal ist ein kleines mobiles Entnahmeteam des DRK auf Initiative des Rats der Religionen in Ulm, zuvor hat bereits die Bosnische Gemeinde und die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs eine Blutspendeaktion in ihren Räumen organisiert. „Die Termine bei Firmen und Organisationen sind sehr wichtig für uns, weil besonders viele Erstspender kommen“, sagt Ivonne Schwaiger, Referentin Spenderbindung beim Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen. Eine Erstspender-Quote von mehr als einem Drittel, wie sie an diesem Tag erreicht wird, sei durchaus bemerkenswert.

Es geht fast familiär zu in den Räumen der Georgsgemeinde. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen Einrichtungen und Dienste des Dekanats helfen mit – bei der Anmeldung, der Betreuung und Verpflegung der Spenderinnen und Spender, beim Auf- und Abbau… Nette Gespräche entwickeln sich beim Essen und Trinken nach der Blutspende – Lebensretter unter sich. Weil es ihnen ein Herzensanliegen ist, für andere ein Segen zu sein.

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