Die freiwilligen Helferinnen arbeiten in ihrem Berufsalltag in unterschiedlichen Abteilungen bei Audi in Neckarsulm, zum Beispiel in der Logistik, in der Entwicklung oder in der Ideenagentur. Über das unternehmensinterne Frauennetzwerk stießen sie auf die Projektbewerbung des Jugendgästehauses St. Georg in Heilbronn. Daraufhin haben sich die acht Frauen gemeldet, um einen Gemeinschaftsraum im dritten Stock abzuteilen. Auf diese Weise sollen zwei zusätzliche Zimmer entstehen.
Gerade für junge Leute, die sich keine hohen Mieten leisten können, ist der Heilbronner Wohnungsmarkt schwierig. Mit dem Jugendwohnen St. Georg bietet die Caritas Heilbronn-Hohenlohe Blockschülern, Auszubildenden und Praktikanten eine Alternative. Sie können in dem Haus in der Innsbrucker Straße ein Zimmer bekommen.
„Der Bedarf übersteigt das, was wir mit unserem Angebot decken können“, sagt Leiter Dominik Hoffmann. Mit dem Bildungscampus spitze sich die Lage zu.
Die acht freiwilligen Helferinnen schaffen zumindest eine erste kleine Abhilfe. Immer wieder engagieren sich Beschäftigte des Autoherstellers in unterschiedlichen Projekten. So ist die Einrichtung auch nicht zum ersten Mal Schauplatz einer dieser Teamaktionen.
Fachleute leiten den Trupp an
Zusammen mit Agim Uka und seinem Bruder von einem Neckarsulmer Fachbetrieb stellen die Frauen Trockenbauwände auf. Sie habe erst überlegt, ob sie das handwerklich hinbekommt, sagt Saskia Gerstle. Aber dank der fachlichen Anleitung sei das kein Problem. Die zwei zusätzlichen Räume bekommen dann einen neuen Anstrich und einen neuen Bodenbelag.
Die Einrichtung will über diese Aktion hinaus noch weitere Kapazitäten schaffen. So werden laut Hoffmann Standorte in Neckarsulm geprüft. Dort mietet die Caritas Heilbronn-Hohenlohe, Trägerin des Jugendwohnens, bereits Räumlichkeiten für andere Zwecke wie die Unterbringung von Geflüchteten, wie Hoffmann erklärt. Diese würden aber nicht mehr in dem Umfang gebraucht.
Das Gebäude in Heilbronn gehört der Kirchengemeinde. Hoffmann kündigt Gespräche mit dieser an, um Erweiterungsmöglichkeiten auszuloten. Denn laut dem Leiter des Hauses will die Einrichtung mit ihrem Wohnangebot Teil einer Initiative zur Anwerbung junger, ausländischer Fachkräfte werden.