Steinzeitliche weibliche Figurinen gehören zu den ältesten Zeugnissen der Kunsttätigkeit des Menschen. An diese Frauenstatuetten erinnern viele der Skulpturen, die derzeit in den Gängen des Bildungshauses Kloster Schöntal ausgestellt sind.
Die gezeigten Arbeiten sind in den vergangenen Jahren in Bildhauerei-Kursen für Frauen entstanden. Die Kurse haben mittlerweile Tradition bei der Katholischen Erwachsenenbildung im Hohenlohekreis (keb). Sie sind mit Beginn des Frauenprogramms vor mehr als 30 Jahren ins Angebot gekommen. Von Anfang an leitet Eva Brand die Steinbildhauerei-Kurse. Sie hat auch die Ausstellung zusammengestellt.
Unter den Augen der Ritter
Arbeiten von 18 Frauen sind zu sehen. In den Gängen stehen sie teilweise den historischen Ritterreliefs gegenüber. Diese Konstellation schafft ein kontrastreiches Aufeinandertreffen – auch wenn es gar nicht beabsichtigt gewesen sei, wie Brand erklärt. Die 69-jährige Pädagogin und ausgebildete Steinbildhauerin aus Bretzfeld leitet jedes Jahr mehrere Wochenendkurse und eine ganze Kurswoche an.
Ein Dutzend Teilnehmerinnen sind immer dabei. Die Steinbildhauerei-Kurse sind sehr gut gefragt. In der Anfangszeit waren sie noch etwas Außergewöhnliches. „Frauen wurde eher nicht zugetraut, dass sie mit Hammer und Meißel arbeiten“, sagt Brand.
Laut Roman Ecker, Leiter der keb, gibt es Frauen, die regelmäßig bei den Kursen mitmachen. Für die Teilnehmerinnen sei es Abstand vom Alltag. Neben der eigentlichen Arbeit am Stein gehören Entspannungs- und Körperübungen sowie Gespräche in der Frauengruppe zum Ablauf. Das mache ihren Ansatz aus, sagt Brand.