Über „Religion in Krisenzeiten“ und „warum ich auf die Hoffnung setze", sprach Prof. Dr. Sabine Pemsel-Maier in Schwäbisch Gmünd. Ihr Festvortrag war der Gmünder Höhepunkt zum Jubiläum des RPI e.V. der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der vor 60 Jahren gegründet wurde, um die vielfältigen Aufgaben der Religionspädagogischen Institute (RPI) zu unterstützen. Zahlreiche Gäste hielten im Franziskaner Rückschau auf die lange Tradition und große Erfolgsgeschichte der Religionspädagogischen Institute (RPI) und vergewisserten sich der Bedeutung des Vereins in der heutigen Zeit.
Erstmals zur Unterstützung der Religionslehrkräfte sozusagen ins „Leben gerufen“, umfassen die Bereiche der heutigen acht RPIs ein großes Aufgabenspektrum. Diese Vielfältigkeit spiegelt sich in der Ausrichtung als Medienstellen, in der Organisation und Umsetzung von Fortbildungen und als Beratungs- und Begegnungsort wider. Hierbei sind Unterstützungsangebote nicht mehr nur auf Religionslehrkräfte ausgerichtet, sondern umfassen ein breites Angebot im vorschulischen Bereich, in der Erwachsenenbildung, für die pastoralen Bereiche, als auch für die Jugend- und Seniorenarbeit.
Neben den Grußworten von Ordinariatsrätin Ute Augustyniak-Dürr, die kurz die Entstehungsgeschichte und Bedeutsamkeit des RPI e.V. skizzierte, und von Dekan Robert Kloker, der den wertvollen Beitrag des RPIs in Gesellschaft und Kirche betonte, aber auch auf die Verortung im Franziskaner einging, kamen auch Nutzerinnen und Nutzer des RPI zu Wort. In einzelnen Videobotschaften stellten sie die wertvolle Arbeit, die Einzigartigkeit des RPI und die kompetente Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen des RPI dar.
Im Anschluss daran setzte Sabine Pemsel-Maier der krisengebeutelten Weltlage mit ihrem Vortrag ganz bewusst Hoffnungsgedanken entgegen. Sie verwies zunächst auf die Bedeutung von Hoffnung in Krisenzeiten, beleuchtete danach verschiedene theologische Aspekte sowie mögliche religionspädagogische Implikationen. In einer Zeit, in der verschiedenste Studien zeigten, dass die Sorge um die Zukunft und eine pessimistische Stimmung den Alltag der Jugendlichen bestimmten, sei es umso wichtiger, hoffnungsvolle Zukunftsbilder zu ermöglichen. Gerade in biblischen Geschichten spiegle sich der christliche Hoffnungsglaube wieder. Christliche Hoffnung ist der begründete Glaube, dass jeder einzelne etwas zu einer „verbesserten Welt“ beitragen kann und hierbei auch das Bewusstsein vorhanden sein muss, dass mit Rückschlägen – ja sogar mit einem Scheitern – zu rechnen ist. Durch das „Dranbleiben“ und „Einstehen“ aus einer Hoffnung „als ob es Gott gebe“ lassen sich positive Blickwinkel eröffnen.
Nach der offiziellen Feierstunde waren die anwesenden Gäste von Christa Bentele-Lanzet, 2. Vorsitzende des RPI e.V. der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Delphina Barth, Schuldekanin, Institutionsleiterin und 1. Vorsitzende des RPI e.V. Schwäbisch Gmünd zu einem Stehempfang eingeladen. Hier gab es Zeit und Raum, die im Vortrag entwickelten Gedanken weiter zu vertiefen, und vor allem zur Begegnung. Schließlich sind persönliche Begegnung und Austausch das „Salz“ der Religionspädagogischen Institute.