Selbstverständlich sagt Weihbischof Karrer zu, wenn das Netzwerk Diakonat der Frau zum StandPunkt-Gespräch einlädt. Am Stand der Frauen auf dem Theaterplatz steht er Rede und Antwort. Als stellvertretender Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der auch die „Unterkommission Frauen in Kirche und Gesellschaft“ zugeordnet ist, fordert Karrer „eine Renaissance des Diakonats mit dem Ziel einer diakonischen Kirche.“
Die Frage der Vorsitzenden des Netzwerks, Dr. Jutta Mader-Schömer, nach einem Diakonat der Frau beantwortet Karrer mit der Feststellung, man müsse das Diakonat endlich als eigenständiges Amt sehen und dem Amt eine eigene Würde geben, statt es lediglich als Durchgangsamt zum Priestertum zu sehen. „In der Pastoralkommission der DBK würden wir gerne von den Inhalten her denken, statt, wie bisher, nur von der Amtstheologie auszugehen. Bei der DBK haben wir durchaus eine Trennung zwischen Pastoral und der karitativen Ebene.“ Für ihn beinhalte das Amt des Ständigen Diakons die Seelsorge und die vielen karitativen Aufgaben in der Kirche, nicht den Dienst am Altar. Der Einsatzort der Diakone sei vor Ort, bei den Menschen, nicht in der Liturgie, so Karrer: „Deshalb ist dieses wichtige Amt durchaus auch für Frauen möglich.“ Die Absage Roms an das Diakonat der Frau erkläre sich nur durch deren Verständnis, es sei eine Zwischenstation zum Priesteramt. Und Rom versperre sich dieser Entwicklung, weil eine Tür, die einmal geöffnet werde, nicht mehr geschlossen werden könne.