Die Menschen, die zur Veranstaltung in die ArtFactory im Neckarquartier-Areal in Wendligen gekommen sind, sind völlig normal. Es sind Menschen, wie Du und ich, Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene in jedem Alter. Betroffene, Angehörige und Menschen, die sich beruflich mit dem Thema Seelengesundheit beschäftigen.
Fast jeder Dritte erkrankt psychisch
Fast jeder Dritte erkrankt im Zeitraum eines Jahres an einer psychischen Erkrankung. Für die knapp 18 Millionen Betroffenen in Deutschland und ihre Angehörigen ist dies mit massivem Leid verbunden. Die Zahl verdeutlicht die Wichtigkeit des Themas: Es sind nicht immer die anderen. Es sind auch wir. Oder unsere Angehörigen, Kolleg:innen und Freund:innen, die betroffen sind.
Auch beten und reden tut manchen in der Seele gut
Andreas Ruiner, Pastoralreferent im Dekanat Ostalb ist neben Dani Wunder, Peter Lendrates und Sarah Harst von der Diözese Rottenburg-Stuttgart für das Programm verantwortlich. Er ist glücklich über die über 80 Teilnehmenden, die sich für den Tag angemeldet haben und erklärt, was die Veranstaltung mit Kirche zu tun hat: „Als Theologen haben wir ganz eng mit der Seele zu tun und schreiben uns Seelsorge auf die Fahne. Da passt es nicht, wenn wir mit seelischen oder psychischen Erkrankungen nichts zu tun haben wollen. Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass wir uns bei der schlechten medizinischen Versorgung im Bereich der psychisch erkrankten Menschen, der Betroffenen annehmen, ihren Sorgen und Krankheiten eine Plattform geben und präsent sein müssen. Auch beten und reden tut manchen in der Seele gut – da können wir Seelsorger:innen den Menschen etwas Gutes tun.“ Ruiner erklärt, dass im Wort Psychiater aus dem Griechischen die Worte Psyche (Seele) und Iatros (Arzt) stecken und zieht eine Parallele zur Kirche: „Unsere Aufgabe ist die Seel-Sorge. Das ist davon nicht weit weg. Und Papst Franziskus sagt auch, wir müssen an die Ränder gehen.“