„Meine Seele hängt an dir,
deine rechte Hand hält mich fest.“
(Psalm 63,8)
In diesem Jahr findet meine Neujahrsansprache in anderer Weise statt. Eine schwierige, angstvolle Zeit liegt hinter uns. Wie wird und soll nun das neue Jahr werden? Blicken wir zurück, um vorausblicken zu können und um das neue Jahr zu gestalten.
Keiner hätte sich je vorstellen können, dass ein mikroskopisch kleines Virus, ein Krankheitserreger aus der Natur, die ganze Welt zum Stillstand bringt. Zunächst waren wir nur Beobachter aus der Ferne, doch in den ersten Wochen vergangenen Jahres mussten wir hilflos miterleben, wie sich dieses Virus rasant ausbreitet und sich unseres Lebens bemächtigt.
Noch lange ist die Krise nicht überwunden, die Inzidenzzahlen sind immer noch hoch – viel zu hoch, um zur Normalität zurückzukehren. Und gleichzeitig müssen wir uns die Frage stellen, was künftig „Normalität“ bedeutet. Denn sicherlich werden wir aus der Krise anders herausgehen, als wir hineingegangen sind.
Was hat die Pandemiekrise mit uns gemacht?
Sie hat uns aus dem Schlaf der falschen Gewissheit, dem Menschen sei alles möglich und nur eine Frage der Zeit, gerissen. In der Pandemie zeigen sich die Grenzen, Defizite und Mängel unseres Zusammenlebens, ja unserer ganzen Zivilisation. Die Krise hat unsere Verwundbarkeiten aufgedeckt und falsche Sicherheiten, auf denen wir unser Leben aufgebaut haben, bloßgelegt.
Wir mussten lernen, dass wir uns in der Zeit vor der Krise überschätzt haben. Waren wir nicht der Überzeugung, alles im Griff zu haben und alles zu können, wenn wir nur wollen? Der Geist der Selbstüberschätzung, Hybris nennen wir das, ist uns durch die Pandemie ausgetrieben worden. Wir spüren unsere Verletzlichkeit und die Zerbrechlichkeit unserer globalen Weltordnung. Die Krise zeigt uns Defizite und Abgründe unserer Hochglanz-Zivilisation. Verunsicherung, Isolationsängste, Vereinsamung, Überforderung und Ohnmacht waren und sind die Folge.
Wir mussten lernen, dass wir nicht alles machen und beherrschen können. Unser Machen hat seine Grenzen.
Dennoch: Ich möchte zuversichtlich ins neue Jahr blicken! In den vergangenen Monaten sind mir immer wieder Worte aus einem Gedicht von Friedrich Hölderlin in den Sinn gekommen: „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“ Es ist wichtig, nun nach vorne zu blicken, um zu erkennen, wo das Rettende wächst.
Erste Hoffnungszeichen gibt es! Wir haben einen Impfstoff – ja, mehrere – zur Auswahl. Die Bilder der ersten geimpften Menschen machen Mut. Sie sind der erste Lichtblick der Hoffnung auf ein Ende der Pandemie. Wie die AHA-Regeln – Abstandhalten, Hygiene und das Tragen des Mundschutzes – ist auch die Impfung ein Akt der Solidarität, der Fürsorge für uns selbst und die anderen. Sobald ich selbst an der Reihe bin, werde ich mich impfen lassen. Und ich appelliere auch an Sie: Tragen Sie mit dazu bei, die Pandemie zu besiegen. Handeln sie in Verantwortung für sich selbst und die Anderen, für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlsein im Zusammenleben.
Seien Sie solidarisch, wann immer Sie können! So kann das Rettende wachsen!
Trotz aller Zuversicht: Es wird noch Monate dauern, bis wir unsere Freiheit zurückgewinnen werden. Schon heute liegt es an uns, unsere Zukunft und die Zukunft der nachfolgenden Generationen zu gestalten.
Im vergangenen Jahr haben wir schmerzvoll gelernt, dass wir die Armen, die Kranken, die Benachteiligten, die hilfsbedürftigen Alten zu wenig im Blick hatten. Dass wir die, die in ihren Berufen für sie da sind, zu wenig schätzen: die Pflegerinnen, Ärzte und Hilfsdienste, Ordnungskräfte, Lehrer und Erzieherinnen, Priester, Seelsorgerinnen und Seelsorger. Sie alle sind die Heldinnen und Helden der Stunde. Ihnen allen sage ich herzlich Danke!
Wir haben gelernt, dass Bildung, Kunst und Kultur mehr sind, als Zeitvertreib, sondern unverzichtbare Reichtümer, aus denen sich unsere Gesellschaft nährt. Wir können dankbar sein für Beifall, die klatschenden, singenden und auf den Balkonen musizierenden Menschen, weil sie die Helden der Stunde erkannten und dies ausdrückten. Bei all dem hat das Rettende bereits begonnen zu wachsen!
Während des Lockdowns haben wir eine neue Geschwisterlichkeit, die Liebe zum Nächsten, neu entdeckt. Viele haben sich von den Leiden ihrer Mitmenschen, ihrer Familienmitglieder und Nachbarn berühren lassen. Viele von uns haben aus eigener Erfahrung in den vergangenen Monaten entdeckt, welche Fähigkeit zur Eigeninitiative in uns steckt. Viele haben erfahren, welche Kräfte plötzlich in uns lebendig werden, um unser Zusammenleben in der Not zu gestalten und anderen beizustehen… Manche haben sich selbst neu erlebt; haben hautnah im eigenen Handeln gespürt, wieviel Freude es bereitet, gebraucht zu werden und anderen helfen zu können. So ist eine neue „Kultur des Dienens“ gewachsen. Wie beglückend es ist zu hören, wie dankbar Menschen sind, dass ihnen geholfen wird. Gut, dass wir das erlebt haben. Gut, dass wir diese Kraft in uns gespürt haben.
Was alles geschehen ist, hat uns die heilsame Lektion erteilt, wie sehr wir Menschen einander brauchen. Dass wir leben können, dass wir gut leben können, dass wir erfüllt leben können, das gelingt nur im solidarischen Miteinander. Das ICH allein reicht nicht! Nur wenn wir diese Art gegenseitiger Bezogenheit entwickeln, wird ein gesellschaftlicher Zusammenhalt möglich sein, der niemanden ausschließt, eine „neue Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft“, wie es Papst Franziskus in der Enzyklika „Fratelli tutti“ so treffend beschreibt.
In der Krise haben wir neue Wahrheiten über uns Menschen gelernt, ein wahreres Bild vom Menschen hat sich uns gezeigt. Wir spüren heute mehr, was uns wirklich trägt im Leben. Ich bin mir sicher, nach der Pandemie muss uns eine neue Menschlichkeit leiten. In Geschwisterlichkeit und sozialer Freundschaft kann das Rettende wachsen!
Gelebter Glaube in der erlebten Pandemie
Die Corona-Krise ist auch eine Anfrage an unseren christlichen Glauben, an unser Handeln als Einzelne und als Kirche. Auch als Christen, als Kirche werden wir verändert aus der Krise hervorgehen.
Die Krise wirkt wie ein Brennglas – auch auf unser Gottesbild, unseren Glauben, unser Handeln als Christinnen und Christen in dieser Welt und auf unsere Strukturen. All dies wirft Fragen auf:
Was ist der Mensch angesichts der Pandemie? Was offenbart sie über das Wesen Gottes? Wo ist Gott? Kann der Glaube an Gott in dieser Situation helfen?
Sehr einschneidend und schmerzlich war für viele und auch für mich selbst das Zurückfahren und Aussetzen der Präsenzgottesdienste und der Liturgie: dass so viele Taufen, Erstkommunionen, Firmungen verschoben werden mussten, dass Brautpaare nicht heiraten konnten, dass Menschen ohne die Nähe ihrer Liebsten und ohne Krankensalbung sterben mussten und oft nur im kleinen Kreis beerdigt werden konnten. Sind doch gerade die Sakramente als Heilszeichen besondere Zusagen der Nähe Gottes, derer wir in diesen schwierigen Zeiten besonders bedürfen.
Für die Gläubigen ist die Zeit der Pandemie eine Zeit der erzwungenen Trennung voneinander, aber auch eine Zeit neuer Wege, als Volk Gottes in Kontakt zu bleiben. Ich bin beeindruckt davon, wie viele kreative und innovative Ideen entstanden sind: Liturgien im live-Stream, spirituelle Angebote „to go“ in den Kirchen und über das Internet, Hausgebete in den Familien. Seelsorgerinnen und Seelsorger waren und sind in den Seniorenheimen und in den Krankenhäusern präsent, um den Menschen in ihrer Einsamkeit, ihrer Krankheit und ihrem Leiden und in ihrer Trauer beizustehen.
Ich bin mir sicher, diese neue Achtsamkeit wird Auswirkungen haben auf unser Christsein, das Miteinander in unseren Gemeinden und auf die Strukturen der Kirche insgesamt.
Was trägt uns in Zukunft und was trägt uns durch das Jahr 2021? Wo finden wir Halt? Was hält uns?
Für gläubige Menschen ist diese Krise leichter und schwerer zugleich. Leichter vielleicht, weil sie in Krisenzeiten bei Gott Trost und Halt suchen und finden können, weil sie nicht ausschließlich darauf angewiesen sind, Sinnstiftung rein innerweltlich zu erlangen. Gleichzeitig aber stellt die Krise das Bild des liebenden Gottes infrage. Die Eindrücke von Menschen, die an COVID-19 erkranken, einsam und verlassen sterben, provozieren in uns die Frage nach dem liebenden Gott, nach seiner Existenz und seinem Wirken in dieser Welt. Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, aber es tut gut, die Heilige Schrift in die Hand zu nehmen.
Die Bibel erzählt die reiche Beziehungsgeschichte Gottes mit den Menschen. In all den Erzählungen sind nicht nur Glück und Heil, sondern auch Unglück und Unheil allgegenwärtig. Krieg und Streit, Verzweiflung und Ohnmacht, ja die schmerzliche Erfahrung der Menschen von Gottesferne wird ausgesprochen. Aber die biblischen Geschichten bezeugen auch: In all dem haben die Menschen ihre Gottesbeziehung nicht aufgegeben.
Christen leitet die zentrale Hoffnung, dass Gott, der in Jesus von Nazareth Mensch wurde, unsere Welt zu seiner Welt macht und seine zu unserer. In unserer Welt sind Leid und Tod stets gegenwärtig, doch in Christus führt unser Leiden zur Vollendung. Gott kommt uns so nahe, dass er unsere Freude und unser Leid annimmt. Verlässlich ist er in seiner Liebe zu uns, die alles durchdringt und keine Wirklichkeit auslässt.
Geben wir die Gottesbeziehung nicht auf! Adressieren wir unsere schmerzlichen, vielleicht auch vorwurfsvollen Erfahrungen an Gott. Beten trägt uns!
Besonders die Psalmen, die Gebetslieder im Alten Testament, lassen uns im Lesen miterleben, wie tiefgläubige Menschen Gott danken, ihn loben, ihn bitten, aber ihn auch wegen seiner von ihnen erlebten Ferne anklagen. Die Psalmen sind eine Schule des Gebets in abgründiger Not. Die lebendige Gottesbeziehung geben wir, wie die biblischen Menschen, nicht auf und halten sie wach, wenn wir Gott nicht vergessen, wenn wir vielmehr zu Gott rufen, also beten. Mich selbst hat durch das vergangene Jahr ein Psalmvers getragen, den ich immer wieder gebetet habe: „Meine Seele hängt an dir, deine rechte Hand hält mich fest.“
Dieser Vers führt hinein in eine zweite Dimension der lebendigen Gottesbeziehung. Eine, die sich gerade dann ausdrückt, wenn wir andere unsere Nähe spüren lassen und diese so erfahren, dass sie nicht alleingelassen sind. Wo meine Nächsten durch mich und mein liebevolles Handeln Gottes heilsame Nähe erfahren, da wird Gott gegenwärtig. So werden wir in unserem Tun, in praktizierter Nächstenliebe zu Gottes-Zeugen.
Woher nehmen wir die Kraft, unseren Nächsten zu lieben und ihm selbstlos zu helfen? Wo meine Nächsten durch mich und mein liebevolles Handeln Gottes heilsame Nähe erfahren, da wird Gott gegenwärtig. So werden wir in unserem Tun, in praktizierter Nächstenliebe zu Gottes-Zeugen. Die Kraft zu lieben wächst uns zu aus der lebendigen Beziehung zu Gott im Gebet. Aber sie wächst uns auch besonders zu aus der Feier der Eucharistie!
Liturgie und Feier der Eucharistie
Woher nehmen wir die Kraft, unseren Nächsten zu lieben und ihm selbstlos zu helfen? Die Kraft zu lieben wächst uns zu aus der lebendigen Beziehung zu Gott im Gebet. Aber sie wächst uns auch besonders zu aus der Feier der Eucharistie!
Der Philosoph Jürgen Habermas, der sich als säkularer Denker jahrzehntelang gegen religiöse Ansprüche gewehrt hat, macht deutlich, dass Sakramente und damit auch die Eucharistiefeier niemals nur „eine irdische, von der Kirche veranstaltete feierliche Kommunikation unter den Gemeindemitgliedern sein können“. Die sakrale Dimension der Eucharistie verweist darauf, dass Gott selbst gegenwärtig wird. Dies hat Auswirkungen auf das gesellschaftliche Miteinander. Denn ohne diese Dimension droht – so Habermas – „das Versiegen der sakralen Quellen sozialer Integration“. Gesellschaftlicher Zusammenhalt erwächst aus der Verwandlung der Welt in einen menschenwürdigen und damit gottgefälligen Ort. Es geht um das Verdankt-Sein des Lebens. Nichts anderes feiert die Eucharistie.
Gott kommt herein in meine Menschenwelt. ER ist da auch in unserer tiefsten Einsamkeit. Das Grund-Narrativ dafür ist die Weihnachtsbotschaft: Weil Gott Mensch geworden ist, bei uns bleibt und unsere Verlorenheiten teilt, können wir zu den Menschen gehen, bei ihnen sein und ihre Einsamkeit und Not teilen. Das ist die beste Medizin für uns alle!
Als diakonische Kirche leben
Zeigen wir durch unsere gelebte Mitmenschlichkeit, dass wir an diesen menschgewordenen, uns hautnah gegenwärtigen, mit uns leidenden Gott glauben. Gerade in der Zeit der Pandemie ist Not sehen und handeln das größte Gotteszeugnis. Wo wir dies tun, da leben wir miteinander und füreinander erlöster und heiler. Papst Franziskus nennt dies die „Kultur des Dienens“[1]. „In dieser Zeit, in der sich alles zu verwässern und aufzulösen scheint, ist es gut, an die Solidität zu appellieren, die sich daraus ergibt, dass wir uns für die Schwäche anderer verantwortlich fühlen und versuchen eine gemeinsame Perspektive zu entwickeln“, schreibt Franziskus in seiner neusten Enzyklika. „Die Solidarität drückt sich konkret im Dienst aus, der in der Art und Weise, wie wir uns um andere kümmern, sehr unterschiedliche Formen annehmen kann. Dienst bedeutet zum großen Teil, Schwäche und Gebrechlichkeit zu beschützen. Dienen bedeutet, für die Schwachen in unseren Familien, in unserer Gesellschaft, in unserem Volk zu sorgen.“[2]
Praktische Solidarität mit den Verwundbarsten ist das Kennzeichen eines diakonischen Christseins – einer diakonischen Kirche, die aus der lebendigen Gottesbeziehung lebt und handelt.
Verantwortung
Großes Wort in dieser Zeit ist „Verantwortung“: Der Mensch steht wieder mehr in der Mitte allerdings nicht als singuläre isolierte Gestalt, sondern besonders auch als Mensch, der in der Gesellschaft lebt. Von ihr gut oder schlecht behandelt wird und der gegenüber den Mitmenschen gut oder schlecht handelt.
Ich bewundere die Menschen, die sich in besonderer Weise für andere einsetzen und sage auch an dieser Stelle nochmals herzlich „Danke“!
Ausblick
Liebe Schwestern und Brüder! Was also nehmen wir mit ins neue Jahr? In den verstörenden Ereignissen machten wir ganz neue Erfahrungen mit uns selbst. Wer offen und bereit ist, kann in dieser düsteren Zeit viel aus eigener Erfahrung lernen.
Wir mussten die Erfahrung machen, dass unsere scheinbare Sicherheit, alles im Griff zu haben, sich verflüchtigt hat, dass wir nicht alles im Griff haben und sich nicht alle Probleme auf technokratischem Wege lösen lassen. Die Krise deckt unsere Verwundbarkeit auf und unser selbstverständliches Verlassen darauf, dass unser Wohl und unser Wohlstand ungefährdet sind, gesichert sind. – Ebenso die unhinterfragte Gewissheit, dass darin unser Glück und Heil liegt.
Die Demonstrationen an Silvester in Stuttgart und anderen Städten zeigen aber auch, dass einige nach wie vor ihre persönliche Freiheit zu einer Ideologie verwandeln, die sie egoistisch über die Solidarität und Liebe zu ihren schutzbedürftigen Mitmenschen stellen.
Viele Bereiche haben einen Innovationsschub erhalten. Wenn die Pandemie überstanden ist, werden Menschen durch den rasanten Digitalisierungsschub, den die Auswirkungen der Pandemie deutlich befördert haben, flexibler arbeiten und lernen. Auch die Medizin und die Biowissenschaften profitieren. Als Kirche gestalten wir diesen Wandel verantwortlich mit. Auf Basis unseres Gottes- und Menschenbildes sind wir kompetente Dialogpartner, um Transformationsprozesse kritisch zu begleiten, und wir werden dies auch in Zukunft sein.
Doch dürfen wir auch die Menschen nicht aus dem Blick verlieren, die in den vergangenen Monaten ihre Arbeit verloren haben oder verlieren werden und deren Existenzen bedroht sind – im Einzelhandel, in der Gastronomie, die Kulturschaffenden und bedingt durch den Strukturwandel die Beschäftigten in den Konzernen und Betrieben, die über viele Jahrzehnte als Vorzeigebranchen in unserem Land galten. Ihnen muss in der kommenden Zeit unsere besondere Solidarität gelten.
Gleichzeitig ist durch das Virus eine Entschleunigung der sich immer schneller entwickelnde Welt eingetreten. Wir haben unsere Mobilität drastisch heruntergefahren. Und wir lernen den Charme der Langsamkeit kennen.
Wir werden auf uns zurückgeworfen, nichts mehr lenkt uns ab von uns selbst. Wir können uns nicht mehr ablenken. So bleibt uns nichts anderes übrig als zu uns selbst zu kommen.
Wir spüren, dass wir mehr aufeinander angewiesen sind als wir meinten.
Viele von uns haben aus eigener Erfahrung in diesen Coronazeiten entdeckt, welche Fähigkeit zur Eigeninitiative in uns steckt, wenn es darauf ankommt. Und dass wir nicht das sind, was wir bringen, sondern was wir empfangen.
Nehmen wir diese Einladung zur Geschwisterlichkeit mit in das neue Jahr!
Einladung zum Katholikentag
Geschwisterlichkeit und soziales Miteinander wird auch den Katholikentag prägen! Der 102. Katholikentag, der im Mai 2022 in Stuttgart stattfinden wird, steht unter dem Motto: „leben teilen“. Zu diesem voraussichtlich ersten großen Fest des Glaubens nach der Pandemie lade ich Sie bereits heute sehr herzlich ein!
Und so wünsche ich Ihnen von Herzen ein gesegnetes Jahr 2021!
[1] Papst Franziskus: Wage zu träumen! Mit Zuversicht aus der Krise, München 2020, S. 25.
[2] Papst Franziskus: Fratelli Tutti - Über die Geschwisterlichkeit und die soziale Freundschaft, 2020, Art. 115.