Weihnachten 2021

"Wo manche spalten, brauchen wir Anteilnahme"

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Corona und Polarisierung: Der Stuttgarter Stadtdekan Dr. Christian Hermes fordert in seiner Weihnachtpredigt Zusammenhalt statt Ausgrenzung.

Wie soll in einem Jahr, in dem die Menschen von Corona zermürbt sind, Weihnachtsstimmung aufkommen? In einem Jahr, in dem die Spannungen zwischen Geimpften und Ungeimpften zunehmen und in dem mit Omikron eine neue, noch ansteckendere Virusvariante kursiert?

Diese Frage stellt der katholische Stadtdekan Christian Hermes in seiner diesjährigen Weihnachtspredigt. Die Christmette wird an Heiligabend um 21 Uhr in der Domkirche St. Eberhard gefeiert und auch im Livestream auf der Homepage der Katholischen Kirche in Stuttgart übertragen. „Vielleicht gerade in diesem Jahr hilft es zu sehen, dass Jesus auch nicht in eine heile Welt hineingeboren wurde“, sagt Stadtdekan Christian Hermes.

Der Blick zurück macht deutlich: Auch Jesus ist in unsichere soziale und politische Verhältnisse hineingeboren worden, schon als Kind war er auf der Flucht, an Schutz vor Pandemien war gar nicht zu denken. Deshalb richtet sich die frohe Botschaft vor allem auch an die Menschen, die nicht im großen Glück leben. „Das Evangelium ist nicht der süße Puderzucker auf dem süßen Christstollen. Ganz im Gegenteil: Die Freude wird Menschen zugesagt, die im Leben wenig zu lachen haben. Für sie soll es eine „Frohe Botschaft“ geben“, so Hermes. Und die lautet: Gott lässt euch nicht allein. Er teilt sein Leben mit euch und wird Mensch wie ihr.

„Leben teilen“ ist denn auch das Motto des 102. Deutschen Katholikentages, der im Mai in Stuttgart stattfinden wird. Mit Blick auf die wachsende Polarisierung zwischen geimpften und ungeimpften Menschen passe das Leitwort nicht nur zum Weihnachtsfest, sondern auch in diese Zeit. „Denn wo manche spalten und viele Angst um den Zusammenhalt haben, brauchen wir genau das: Anteilnahme und Teilhabe, kümmern und mittragen, diese Zeit zusammen durchstehen, niemanden diffamieren oder in die Ecke stellen“, sagt Hermes.

Für ihn ist Weihnachten auch ein guter Zeitpunkt, um Dank zu sagen, gerade auch den Menschen, die seit Monaten in Krankenhäusern und Heimen andere versorgen. „Ich danke allen, die sich haben impfen lassen, zu ihrem eigenen Schutz und dem der anderen. Ich danke allen, die in Krankenhäusern und Heimen, Impfstationen und öffentlichen und sozialen Diensten in dieser Zeit für andere da sind, manchmal weit über die eigenen Grenzen hinaus.

Die Christmette beginnt an Heiligabend um 21 Uhr in der Domkirche St. Eberhard. Sie wird auf der Homepage der Katholischen Kirche Stuttgart unter www.kath-kirche-stuttgart.de sowie auf dem Youtube-Kanal und dem Facebook-Kanal des Katholischen Stadtdekanats Stuttgart übertragen.

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