Gottesdienst

Wort Gottes als Lebensbaum

Im abgeschliffenen und dunkelbraun gefassten Wurzelwerk eines Baumstamms sind durch die Lücken drei Bücher zu erkennen.

Im Ambo der St.-Johannes-Nepomuk-Kirche in Wilflingen sind die alten Lektionare der drei Lesejahre "beerdigt" - Foto: DRS/Markus Waggershauser

In Wilflingen sind die alten Lektionare im neuen Ambo "beerdigt".

Am ersten Advent führt die katholische Kirche im deutschsprachingen Raum den letzten der drei Lektionar-Bände für die Sonn- und Feiertage ein. Damit ist die Verwendung der Einheitsübersetzung der Bibel von 2016 in der Liturgie nun verbindlich. Wohin aber mit den bisherigen Büchern? In Wilflingen ruhen sie zwischen den Wurzeln eines Lebensbaumes, der als Ambo dient.

Die drei ausgedienten Lektionare "stehen stellvertretend für die vielen verwendeten Bibelübersetzungen im Laufe der Jahrhunderte", erklärt die Kirchengemeinde. Vom Ambo aus werden im Gottesdienst Lesungen und Evangelium vorgetragen. Im Rahmen der Innensanierung 2019 hatte Holzbildhauer Roland Nehm aus Neufra die Bücher in die Neugestaltung dieses liturgischen Ortes einbezogen. Der Lebensbaum erwächst aus der biblischen Tradition. Auch wenn die Botschaft der Texte immer dieselbe bleibe, passe sich die Form der jeweiligen Zeit an. "Damit das Gehörte auch verstanden werden kann", wie es in der Erklärung heißt.

Für die ganze Welt

Das neue Lektionar liegt bei der aktuellen Verkündigung des Wortes Gottes auf einer runden Platte. Vier Äste tragen dieses Symbol der Welt als Scheibe entsprechend der Vorstellung zur Entstehungszeit der Texte. Die Äste stehen für die vier Paradiesströme oder die Himmelsrichtungen und verweisen auf die Verbindung zwischen Gott als Schöpfer, der Erde als seiner Schöpfung und den Menschen als Geschöpfe. Die Kirche in Wilflingen trägt als einzige in der Diözese den Namen "St. Johannes Nepomuk" und gehört zur Seelsorgeeinheit Langenenslingen im Dekanat Biberach.

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