Kirchenmusik

Wunderbar, himmlisch, göttlich

Mit einem Gottesdienst mit (von rechts) Dekan Robert Kloker, Bischof Dr. Gebhard Fürst und Stadtpfarrer Matthias Plocher wurde das Festival Europäische Kirchenmusik eröffnet. Foto: Schwenk

Die Eröffnung des Festivals Europäische Kirchenmusik stellt ein besonderes Highlight für Musikfreunde in Schwäbisch Gmünd und weit darüber hinaus dar.

Seine Strahlkraft erhält es durch Aufführung von Werken in den Kirchen der Stadt, geprägt vom christlichen Glauben. „Das Wesentliche“, so sagte Bischof Dr. Gebhard Fürst beim Eröffnungsgottesdienst, „kommt in der Musik wie im Glauben woanders her“.

Das erhebende Orgelspiel von Kirchenmusikdirektor Dr. Stephan Beck füllt das Heilig-Kreuz-Münster an diesem Freitagabend, während Bischof Fürst gemeinsam mit Dekan Robert Kloker und dem evangelischen Stadtpfarrer Matthias Plocher in die nahezu voll besetzte Kirche einzieht. Ein Moment, der berührt und das Motto des diesjährigen Festivals „Das Wunderbare“ gleichsam aufmacht. Strahlende Register, Klänge in Dur, mystische Motivformationen. Stephan Beck versteht es, die Gäste mitzunehmen und wird es später auch im grandiosen Orgelspiel zum Auszug unter Beweis stellen.

„Eine wahrhaft atemberaubende Vertonung"

Dekan Robert Kloker nimmt „Das Wunderbare“ auf in seine Begrüßung. Es sei „auch wunderbar, dass Bischof Fürst von Anfang an mit dem Festival verbunden ist“ und traditionell in diesem ökumenischen Eröffnungsgottesdienst auch die Preisverleihung für den Kompositionswettbewerb erfolgen kann. Dieser geht in diesem Jahr an den aus Kärnten stammenden Alexander Lederer für seine ungewöhnliche Umsetzung des Auftrags, Verse des amerikanischen Poeten Edward Estlin Cummings (1894-1962) zu vertonen. „Breath of God“ hatte die Jury überzeugt und die Rottenburger Domsingknaben bringen das Werk unter der Leitung von Domkantor Robert Kopf zur Uraufführung.

Pulsierender Atem und nur wenige Klangschlaufen aus einstimmigen Knabenkehlen bestimmen das Werk. Das Publikum honoriert es mit dem Dank an das Besondere, das Außergewöhnliche, das noch nie Da-Gewesene. Die Preisverleihung an den Komponisten übernimmt der Bürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd, Christian Baron. „Es ist eine eindrückliche, kreative und wahrhaft atemberaubende Vertonung der Worte Cummings“, würdigt Baron.

„Ein wunderbares Ereignis der Schöpfung"

Davor ging Bischof Fürst in seiner Predigt auf die Verbindung der Musik und des Glaubens ein. „Glaube und Musik lassen die Menschen zusammenkommen und schenken einander eine weitere Dimension“, interpretiert der Bischof. Durch die Klangwelt würden die Menschen beschenkt. „Der Gesang ist ein wunderbares Ereignis der Schöpfung.“ Das Festival Europäische Kirchenmusik leuchte hinein nach Europa und beim Zuhören der Konzerte käme man nicht umhin zu denken: „War das nicht wunderbar, himmlisch, göttlich?“

Dieses Empfinden des perfekten, lupenreinen und wunderbaren Gesangs verströmen an diesem Abend die Rottenburger Domsingknaben. Nicht nur in der Uraufführung, sondern vor allem im „Notre Père“ von Maurice Duruflé und im „Nachtlied“ vom Max Reger kommt die Schönheit des Gesangs zum Leuchten. Damit stellen sie die menschliche Stimme als ganz besonderes und einzigartiges Instrument in den Mittelpunkt.

Eine wunderbare musikalische und vom christlichen Glauben geprägte Eröffnung der drei Festival-Wochen.

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