Beim Begriff „Kirche an vielen Orten“ denken die meisten sicher nicht automatisch an Santiago des Compostella und den Jakobusweg. Und doch sind genau dort in jeder Pilgersaison über 30 Pilgerbegleiterinnen und -begleiter aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart und anderen deutschen Diözesen tätig. In Rottenburg fand vor kurzem das Vorbereitungswochenende mit Martina Hanz und Prälat Rudolf Hagmann statt, welche die Gruppe seit vielen Jahren betreuen und den Dienst in Santiago organisieren.
Achim Wicker, aus der Hauptabteilung "Pastorale Konzeption" im Bischöflichen Ordinariat, brachte zu Beginn der Veranstaltung seinen Dank für so viel Engagement und Seelsorge direkt für die Pilger zum Ausdruck. In diesem Jahr würden nach der Coronapause wieder besonders viele Pilger auf dem Jakobusweg erwartet, zumal Papst Franziskus das Heilige Jakobusjahr bis 2022 verlängert habe, sagte er.
Was die Seelsorge betrifft, verhält es sich so, dass ein Team zwei bis drei Wochen im Dienst ist und es aus einem Priester und Laien besteht. Viele sind seit Jahren dabei, andere noch ganz neu und freuen sich auf ihren Dienst für die Pilger. „Ich führe in diesen drei Wochen mehr seelsorgerliche Gespräche als in einem ganzen Jahr zu Hause“, berichtet ein Seelsorger. Mit Urlaub unter Spaniens Sonne hat der Einsatz dabei wenig zu tun: Beginn ist morgens um 7:30 Uhr und abends endet der Tag nach 18 Uhr. Die vielen tausend deutschsprachigen Pilger, die jedes Jahr nach Santiago kommen, sind dankbar für das Angebot aus Gottesdiensten, Gesprächs- und Beichtangebote, einem spirituellen Rundgang und ganz praktischen Hilfsangeboten. „Ankommen und erwartet werden“ lautet der Slogan der deutschen Pilgerseelsorge.