Zuerst gehen die Hände nach oben, dann bilden sie vor dem Körper eine Schale. Schließlich legen die Teilnehmenden in dem herbstlich kühlen Kirchlein in aller Ruhe beide Hände übereinander aufs Herz. „Jugum ist die europäische Form von Yoga“, erklärt Pastoralreferent Benjamin Sigg. Das Leibgebet mit Gebärden geht unter anderem auf den Heiligen Dominikus zurück und kennt verwandte Formen auf allen Kontinenten und in fast allen Religionen. „Man kann es auch weltanschaulich neutral anwenden“, ergänzt der Theologe in der kreativen Pause nach dem Mittagessen. Mit der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Tourismusentwicklungsagentur neuland+ und der Caritas Vorarlberg lud der Vertreter des Dekanats Allgäu-Oberschwaben zur Impulstagung „Kirchen als Zukunftsorte“ Menschen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund in die „Heimat Bärenweiler“ ein.
Schon der Veranstaltungsort - ebenfalls ein Kooperationspartner - ist etwas Besonderes. Denn das barocke Kirchlein etwas außerhalb von Kißlegg als Teil des historischen Spitals gehört samt der umliegenden Gebäude Christian Skrodzki. „Ich sehe mich als lebenslanger Verwalter“, sagt der für das Gemeinwohl engagierte Allgäuer. Zusammen mit vielen anderen, die sich genossenschaftlich beteiligen, entwickelt er das Ensemble derzeit zu einem Zukunftsort mit Gastronomie, Veranstaltungsräumen, Übernachtungs- und Wohnmöglichkeiten, aber auch mit Büros und Handwerksbetrieben. Sein Ziel: ein lebendiges Dorf. Dass das Dekanat hier als Partner auf Augenhöhe einsteigt und das Kirchlein im Sinne des Gesamtkonzepts mit Meditationen, Vorlesungen und Konzerten bespielt, schätzt Skrodzki sehr.












