Seelsorge

Zeichen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung

Die promovierte Sozialethikerin Dr. Ursula Wollasch möchte transsexuelle Menschen in den kommenden Monaten begleiten. Bild: Christoph Vohler

Dr. Ursula Wollasch ist unabhängige Ansprechpartnerin für transsexuelle Menschen und für alle, die sich der Queer-Community zugehörig fühlen.

In der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat im Auftrag von Bischof Dr. Gebhard Fürst das einjährige Modellprojekt "Transsexuelle Menschen pastoral und ethisch begleiten" begonnen. Im Rahmen des Projekts arbeitet Dr. Ursula Wollasch als von der Diözese beauftragte und unabhängige Ansprechpartnerin für transsexuelle Menschen und für alle, die sich der Queer-Community zugehörig fühlen. 

"Das Projekt ist ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung und für Wertschätzung, Respekt und Toleranz", erläutert die promovierte Theologin. Sie stehe ein für eine in Freiheit und Verantwortung gelebte Sexualität und für gelingende Beziehungen sowie für Integration und Teilhabe in Kirche und Gesellschaft. "Transsexuelle Menschen und Menschen, die sich der queeren Szene zugehörig fühlen, finden im Rahmen des Projekts die Möglichkeit des Kontakts, des persönlichen Gesprächs und auf Wunsch auch der Begleitung", sagt Ursula Wollasch.  

 

Das Projekt ist ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung und für Wertschätzung, Respekt und Toleranz.
Dr. Ursula Wollasch

 

Das primäre und vorrangige Ziel des Projekts sei es, transsexuelle Menschen aus pastoraler und ethischer Sicht dabei zu unterstützen, ihre geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung in Freiheit und Verantwortung zu leben, in der Beziehung zu sich selbst, zu ihren Mitmenschen und zu Gott.

Auf Grundlage der Begegnungen sollten darüber hinaus konzeptionelle Überlegungen für eine geschlechtersensible Pastoral und Ethik angestellt werden, stellt Ursula Wollasch fest. Geplant sei eine Studie, in der die Projektergebnisse nach der Methode Sehen-Urteilen-Handeln zusammengefasst und theologisch-ethische Perspektiven skizziert werden. Ideen und Impulse, die zur künftigen pastoralen und ethischen Begleitung ermutigen wollen, rundeten diese geplante Veröffentlichung ab.

Die bereits eingerichtete Stelle einer Ansprechperson für homosexuelle Frauen und Männer in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die unabhängig von dem nun gestarteten Modellprojekt "Transsexuelle Menschen pastoral und ethisch begleiten" ist, wird zu Beginn des kommenden Jahres besetzt. 

Zur Person

Dr. theol. Ursula Wollasch

Dr. theol. Ursula Wollasch ist katholische Theologin und promovierte Sozialethikerin. Sie war zwischen 2004 und 2020 als Geschäftsführerin und hauptamtliches Vorstandsmitglied in Fachverbänden der Caritas auf Bundes- und Diözesanebene tätig, schwerpunktmäßig in den Bereichen Behindertenhilfe und Psychiatrie sowie in der Kinder- und Jugendhilfe. Im Jahr 2009 übernahm sie die Geschäftsführung des Landesverbands Katholischer Kindertagesstätten der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Auf den verschiedenen sozialen Feldern hat sie zahlreiche innovative Projekte zur fachlichen Weiterentwicklung koordiniert und geleitet. Sie war maßgblich an der Einführung der religionssensiblen Bildung in den Kitas der Diözese beteiligt und unterstützte in diesem Kontext auch die Entwicklung begleitender pastoraler Konzepte. Sie arbeitet heute als freiberufliche Autorin zu den Themen Beziehungsethik, Inklusion, Partizipation, Menschenrechte, interkulturelle religiöse Bildung, Spiritualität, kirchliche Profilbildung und zu aktuellen kirchenpolitischen Fragen.

Dr. Ursula Wollasch ist erreichbar unter Telefon 01 51 / 23 54 24 76 und per Mail an trans.projekt(at)drs.de 

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