Er ist 33 Jahre jung und gehört somit genau zu der Altersgruppe, der er in seiner Arbeit die Aufmerksamkeit schenken will: Andreas Ruiner, gebürtiger Aalener, ist nach Zeiten des Studiums und ersten Berufserfahrungen in die Heimat zurückgekehrt.
„Diese Leute gestalten unsere Zukunft und treffen zum Teil auch die Entscheidungen von morgen.“ Ein wichtiger Satz, den Andreas Ruiner sagt. Die Zukunft liegt in den Händen der „Millennials“ und der „Generation Z“. Grund genug, dass Kirche sich mit ihren Angeboten der „Jungen Erwachsenen“ annimmt. „Mir macht die Arbeit schon jetzt ungeheuer viel Spaß“, gibt Andreas Ruiner zu und sprudelt vor Ideen. Ein Junge-Väter-Stammtisch, eine Jonglier-Werkstatt, Kurse zur Persönlichkeitsbildung, den Klima-Aktivismus ordentlich diskutieren, öffentliche Debatten anstoßen – all dies steht bereits auf seiner Agenda. „Unsere Angebote sollen konfessionell unabhängig und keine Konkurrenzveranstaltungen zu den Gemeinden sein“, lässt der junge Theologe wissen. Er versteht sich in der Zusammenarbeit mit den Gemeinden eher als Kooperationspartner, Netzwerker.
Antworten auf die großen Fragen der Zeit
Dass so wichtige Themen wie die oben genannten eine große Rolle im Leben spielen, das hat Andreas Ruiner für sich selbst schon recht früh entdeckt und deshalb das Studium der Theologie gewählt. Das Interesse am Fach, das unter anderem Ethik, Philosophie, alte Sprachen, Weltgeschichte und Kirchenrecht lehrt und damit unter Umständen Antworten auf die großen Fragen der Zeit geben kann, haben ihn diese Wahl treffen lassen. „Es hätte auch Politikwissenschaften oder Jura sein können, aber dann hätte mir das Theologische gefehlt“, gibt er zu. Geprägt von einem Franziskaner-Pater in seiner Jugendzeit, der für ihn wie eine Art „Opa-Ersatz“ war, ist die Entscheidung Richtung Theologie schon recht früh gefallen. Das große Wissen des Paters, der ihn gelehrt hat, alle Fragen ernst zu nehmen und diese nicht oberflächlich, sondern mit wissenschaftlichem und theologischem Wissen zu beantworten, das hat Andreas Ruiner sehr beeindruckt. Auch die ökumenische Denkweise stammt aus seiner Kindheit. „Mein Vater ist katholisch, meine Mutter evangelisch“, erzählt Ruiner. Allein dadurch habe man daheim viel über Religion gesprochen.
So zog es Andreas Ruiner nach dem Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium und seiner Zivildienstzeit im Jugend- und Nachbarschaftszentrum Rötenberg in Aalen zum Studium nach Tübingen. Danach trat er seine erste Stelle als Pastoralassistent in Stuttgart-Vaihingen an und blieb dort insgesamt fünf Jahre. 2020 erhielt er währenddessen die Beauftragung zum Pastoralreferent in Rottenburg.
Eine andere Perspektive seines Berufs lernte er durch die Elternzeitvertretung im Stadtdekanat Stuttgart kennen. Als Dekanatsreferent mit Schwerpunkt für pastorale Anliegen konnte er in die verantwortungsvolle Rolle dieser Stelle eintauchen. Familiäre Planungen zogen ihn indes zurück nach Aalen.
Andreas Ruiner schenkt sein Wissen, seinen Ideenreichtum und seine Überzeugung im christlichen Glauben den „Jungen Erwachsenen“. Mit 25 Prozent ist er zudem in der Seelsorgeeinheit Rems-Welland als Pastoralreferent tätig. Hier liegt sein Schwerpunkt auf der Jugend- und Ministrantenarbeit sowie der Firmvorbereitung. Auch hier ist er also an den Menschen dran, die die Zukunft gestalten werden.