Wer in Santiago de Compostela nach vielen Tagen des Pilgerns ankommt, ist oft ein bisschen verloren: viele tausend Menschen, Geschäfte und Angebote überall. Vor dem Pilgerzentrum und der Kathedrale bilden sich lange Schlangen.
Die Seelsorgerinnen und Seelsorger der Pilgerseelsorge seien da mit ihren Angeboten eine echte Unterstützung und wertvolle Hilfe, heißt es in einer Mitteilung des Fachbereichs "Pilgern und Wallfahrtsorte" der Diözese Rottenburg-Stuttgart. „Ankommen und erwartet werden“ sei so für die aus einem Priester und zwei Laien bestehenden Seelsorge-Teams seit über 15 Jahren von Mitte Mai bis Ende Oktober vor Ort das Motto. Und ihre Aufgabe sei dabei vor allem, ansprechbar zu sein für die Anliegen der Pilgerinnen und Pilger.
Über 30 Pilgerbegleiter:innen aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart und anderen deutschen Diözesen sind während der Saison in Santiago tätig, so auch in dieser Saison. In Rottenburg fand vor Kurzem das Vorbereitungswochenende mit Martina Hanz und Prälat Rudolf Hagmann statt, die die Gruppe seit vielen Jahren betreuen und den Dienst in Santiago organisieren. Achim Wicker vom "Fachbereich Pilgern und Wallfahrtsorte" und in der Diözese Rottenburg-Stuttgart für die Pilgerseelsorge verantwortlich, schätzt dieses Engagement sehr – stehe es doch für eine Kirche an vielen Orten, die präsent, ansprechbar und offen sei, sagt er. Dem Beispiel der Deutschen folgten mittlerweile auch andere Sprachgruppen und haben ebenfalls Pilgerseelsorger ins Leben gerufen.
Ein Team der deutschen Diözesen versehe seinen Dienst füßr jeweils zwei bis drei Wochen. Mit Urlaub unter Spaniens Sonne habe der Einsatz indes wenig zu tun: Beginn ist morgens um 7:30 Uhr und abends endet der Tag nach 19 Uhr. Die vielen tausend deutschsprachigen Pilger, die jedes Jahr nach Santiago kommen, seien dankbar für das Angebot aus Gottesdiensten, Gesprächs- und Beichtangeboten, einem spirituellen Rundgang und ganz praktischen Hilfsangeboten. So anstrengend manche Tage auch sind, so erfüllten sie die Seelsorger:innen doch, weil hier viele Pilger das persönliche Gespräch suchen, sagt Wicker. Im Jahr 2024 seien wieder fast 500.000 Pilgerinnen und Pilger nach Santiago gekommen. "Die drittstärkste Gruppe sind dabei Pilger aus Deutschland – mit deutlich über 23.000 Personen."