Orden

Zwei Jubiläen und eine Weihe

Beim festlichen Einzug in die Wallfahrtskirche. Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Gregor Moser

Beim festlichen Einzug in die Wallfahrtskirche. Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Gregor Moser

Durch Handauflegung und Gebet weiht Weihbischof Dr. Gerhard Schneider in der Wallfahrtskirche auf dem Dreifaltigkeitsberg Vinoraj Arulnesan zum Diakon. Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Gregor Moser

Durch Handauflegung und Gebet weiht Weihbischof Dr. Gerhard Schneider in der Wallfahrtskirche auf dem Dreifaltigkeitsberg Vinoraj Arulnesan zum Diakon. Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Gregor Moser

Während Vinoraj Arulnesan Glückwünsche zu seiner Weihe entgegennimmt wird Musik gespielt. Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Gregor Moser

Während Vinoraj Arulnesan Glückwünsche zu seiner Weihe entgegennimmt wird Musik gespielt. Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Gregor Moser

Weihbischof Dr. Gerhard Schneider (links) und Pater Superior Alfons Schmid. Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Gregor Moser

Weihbischof Dr. Gerhard Schneider (links) und Pater Superior Alfons Schmid. Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Gregor Moser

Weihbischof Dr. Gerhard Schneider und der zum Diakon geweihte Vinoraj Arulnesan (zweiter von links). Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Gregor Moser

Weihbischof Dr. Gerhard Schneider und der zum Diakon geweihte Vinoraj Arulnesan (zweiter von links). Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart / Gregor Moser

Claretiner auf dem Dreifaltigkeitsberg feiern zwei Jubiläen und die Weihe eines Diakons durch Weihbischof Dr. Gerhard Schneider.

Gleich drei große Anlässe konnten am Sonntag auf dem Dreifaltigkeitsberg gemeinsam mit einer großen Festgemeinde gefeiert werden: Zum einen begann dort 1924 die nun 100-jährige Geschichte der Claretiner in Deutschland und die ersten in Spanien ausgebildeten Patres übernahmen ihren Dienst auf dem Berg bei Spaichingen. Zum zweiten datiert der Beginn des vom Heiligen Antonius Maria Claret in Katalonien gegründeten Ordens auf nunmehr 175 Jahren zurück, und schließlich wurde anlässlich dieser Jubiläumsfeiern der 33-jährige Claretiner Vinoraj Arulnesan am Sonntag in der Wallfahrtskirche auf dem Dreifaltigkeitsberg zum Diakon geweiht.

"Die Offenheit und Weite unseres Glaubens"

„Die Claretiner auf dem Dreifaltigkeitsberg helfen uns, unseren Blick immer wieder neu über die Grenzen unserer Diözese hinaus zu öffnen“, sagte Dr. Gerhard Schneider, Weihbischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, während des Gottesdiensts. „Sie ermöglichen uns mit ihrem Glaubens- und Lebenszeugnis, dass auch wir uns immer neu entgrenzen können und damit die Offenheit und Weite unseres Glaubens kennenlernen und verstehen.“ Der missionarische Grundgedanke der Claretiner, ihre Erfahrung aus vielen Ländern und Kontinenten, Sprachen und Kulturen sowie die immer wieder neuen Aufbrüche des Ordens, machten auf eindrückliche Weise deutlich, wie weltumfassend und vielfältig der katholische Glaube ist. Und Weihbischof Schneider betonte: „In einer Welt, in der sich immer mehr Menschen abkapseln und abgrenzen, oft genug aus Angst und Unsicherheit, ist dieses Zeugnis für uns so wichtig. So wirken Sie auch bei uns wahrhaft missionarisch. Dass Sie das im Namen Gottes und im Geiste des Heiligen Antonius Maria Claret tun, dafür danke ich Ihnen im Namen unserer Diözese sehr.“

"Mutig in die Zukunft"

Mit Blick auf das lange erfolgreiche Wirken der Ordensmitglieder auf dem Berg, in Spaichingen, in der Region und weit darüber hinaus, stellte Weihbischof Schneider weiter fest: „Dies ist Anlass dafür, mutig in die Zukunft zu schauen“ und er setzte an den aus Sri Lanka stammenden Vinoraj Arulnesan, der vor wenigen Monaten sein Theologiestudium in Frankfurt a. M. abgeschlossen hatte, gewandt hinzu: „Was für ein ergreifenderes Zeichen dafür könnte es geben, als wenn Sie heute sagen: Ich stelle mich als Diakon ganz in den Dienst Jesu und tue das in der Gemeinschaft der Claretiner, weil ich dort einen Ort gefunden habe, von dem ich glaube, dass ich dort meine Talente und Gaben am besten verwirklichen kann.“

Aus den Grußworten:

Diözesanadministrator Dr. Clemens Stroppel, dankte den Claretinern im Namen der Menschen, für die die Patres seit 100 Jahren da sind: als Seelsorger, „als treu Betende und Euchariestiefeiernde“ und als geistliche Begleiter in vielen wichtigen Situationen unzähliger Menschen, in Zeiten der Freude und Trauer, in Situationen des Gelingens und Scheiterns. „Reicher Segen“ möge auch in Zukunft vom Dreifaltigkeitsberg herunterströmen, hieß es im Grußwort des Diözesanadministrators, das verlesen wurde. Und weiter: „In Zeiten des polarisierenden Populismus und der spaltenden Extremisten, der Anfeindungen und Gewaltausbrüche gegen Menschen, die Verantwortung für das Gemeinwohl übernehmen, möge der allerreichste Segen Gottes allen Menschen gelten; auch denen, die christlichem Glauben und katholischer Kirche entfremdet sind, ihr vielleicht enttäuscht misstrauisch, verständnislos oder sogar feindlich gegenüberstehen.“

Ein „bedeutendes Ereignis“ sah Spaichingens Bürgermeister Markus Hugger in der Feier zur 100-jährigen Anwesenheit des Claretinerordens auf dem Dreifaltigkeitsberg. Dieser sei seit vielen Jahrhunderten schon ein Wallfahrts- und Kraftort, der fasziniere und mit dem sich die gesamte Region identifiziere, sagte Hugger. Die Claretiner seien von dort nicht mehr wegzudenken und „die Kraft, die man im Glauben schöpfen kann, gewinnt gerade in unserer unsicheren Zeit eine große Bedeutung“, stellte der Bürgermeister fest.

Diözesanrat Norbert Schnee dankte den Patres für „all ihre Kraft, die sie für die Menschen in der Region eingesetzt haben“. Es seien die Claretiner, die den Dreifaltigkeitsberg zu einer Quelle für viele Menschen bis weit hinaus in den Schwarzwald und auf dem Heuberg gemacht hätten, sagte Schnee.

Pater Superior Alfons Schmid sagte an die Festgemeinde gewandt, dass die Claretiner mit ihrem ganztägigen Fest ihren Freunden und Wohltätern für deren Unterstützung danken wollten und betonte, dass es allein rund 100 Ehrenamtliche aus Spaichingen und der Region seien, die die Arbeit des Ordens regelmäßig und kontinuierlich unterstützten.

Zum Hintergrund:

Die Gemeinschaft der Claretiner wurde 1849 im katalanischen Vic gegründet. Das Jubiläumsjahr soll den missionarischen Auftrag des Ordens in den 70 Ländern, in denen er weltweit tätig ist, erneuern und mit neuem Eifer verwirklichen. Wie es in der Festschrift zum vergangenen Sonntag heißt, war die Wahl des deutschen Claretiners P. Peter Schweiger zum Ordensgeneral im Jahr 1949 ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte des Ordens, da mit ihm die Mission in vielen neuen Ländern begann. So habe er die Deutsche Provinz der Claretiner um Hilfe bei Neugründungen in den Niederlanden, in der Schweiz, in Österreich und im Kongo gebeten. Auch der Plan, in Indien Fuß zu fassen, sei unter Schweiger realisiert worden. Eigens zu dem Festgottesdienst nach Spaichingen angereist waren am Wochenende auch der Generalobere der Claretiner, Mathew Vattamattam aus Rom, der frühere Generalobere Kardinal Aquilino Bocos Merino aus Spanien sowie der Provinzial Pater Callistus Joseph. Musikalisch mitgestaltet wurde der Festgottesdienst vom Kirchenchor Spaichingen mit Musikdirektor Georg Fehrenbacher sowie dem Organisten Wilfried Striker.

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