Gleich drei große Anlässe konnten am Sonntag auf dem Dreifaltigkeitsberg gemeinsam mit einer großen Festgemeinde gefeiert werden: Zum einen begann dort 1924 die nun 100-jährige Geschichte der Claretiner in Deutschland und die ersten in Spanien ausgebildeten Patres übernahmen ihren Dienst auf dem Berg bei Spaichingen. Zum zweiten datiert der Beginn des vom Heiligen Antonius Maria Claret in Katalonien gegründeten Ordens auf nunmehr 175 Jahren zurück, und schließlich wurde anlässlich dieser Jubiläumsfeiern der 33-jährige Claretiner Vinoraj Arulnesan am Sonntag in der Wallfahrtskirche auf dem Dreifaltigkeitsberg zum Diakon geweiht.
"Die Offenheit und Weite unseres Glaubens"
„Die Claretiner auf dem Dreifaltigkeitsberg helfen uns, unseren Blick immer wieder neu über die Grenzen unserer Diözese hinaus zu öffnen“, sagte Dr. Gerhard Schneider, Weihbischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, während des Gottesdiensts. „Sie ermöglichen uns mit ihrem Glaubens- und Lebenszeugnis, dass auch wir uns immer neu entgrenzen können und damit die Offenheit und Weite unseres Glaubens kennenlernen und verstehen.“ Der missionarische Grundgedanke der Claretiner, ihre Erfahrung aus vielen Ländern und Kontinenten, Sprachen und Kulturen sowie die immer wieder neuen Aufbrüche des Ordens, machten auf eindrückliche Weise deutlich, wie weltumfassend und vielfältig der katholische Glaube ist. Und Weihbischof Schneider betonte: „In einer Welt, in der sich immer mehr Menschen abkapseln und abgrenzen, oft genug aus Angst und Unsicherheit, ist dieses Zeugnis für uns so wichtig. So wirken Sie auch bei uns wahrhaft missionarisch. Dass Sie das im Namen Gottes und im Geiste des Heiligen Antonius Maria Claret tun, dafür danke ich Ihnen im Namen unserer Diözese sehr.“
"Mutig in die Zukunft"
Mit Blick auf das lange erfolgreiche Wirken der Ordensmitglieder auf dem Berg, in Spaichingen, in der Region und weit darüber hinaus, stellte Weihbischof Schneider weiter fest: „Dies ist Anlass dafür, mutig in die Zukunft zu schauen“ und er setzte an den aus Sri Lanka stammenden Vinoraj Arulnesan, der vor wenigen Monaten sein Theologiestudium in Frankfurt a. M. abgeschlossen hatte, gewandt hinzu: „Was für ein ergreifenderes Zeichen dafür könnte es geben, als wenn Sie heute sagen: Ich stelle mich als Diakon ganz in den Dienst Jesu und tue das in der Gemeinschaft der Claretiner, weil ich dort einen Ort gefunden habe, von dem ich glaube, dass ich dort meine Talente und Gaben am besten verwirklichen kann.“