Synodaler Weg

Zwei Synodale berichten

Die Verantwortlichen des Dekanats Balingen und der Katholischer Erwachsenenbildung laden zu einem Gesprächsabend über den Synodalen Weg ein.  Bild: Dekanat Balingen

Gemeinsam beim Gesprächsabend (von links): Weihbischof Gerhard Schneider, Monika Blocher, Gabriele Klingberg und Achim Wicker. Bild: Dekanat Balingen

„Der Synodale Weg – freie Fahrt für Reformen oder Sackgasse?“ lautete der Titel eines Gesprächsabends.

Knapp dreißig Besucher verfolgten gespannt die Ausführungen von Weihbischof Dr. Gerhard Schneider und Schuldirektorin im Kirchendienst Gabriele Klingberg, die beide Vertreter in der Synodalversammlung sind. Eingeladen zu dem Abend hatte das Dekanat Balingen und die Katholische Erwachsenenbildung. Zu Beginn erläuterten die Synodalen die Arbeitsweise des Synodalen Weges und den Aufbau der Versammlung, heißt es in einer Mitteilung des Dekanats. Ein wirklicher Fortschritt sahen beide bereits darin, dass erstmals Laienvertreter gemeinsam mit der Deutschen Bischofskonferenz beraten und tagen.

Vor einigen Jahren noch undenkbar

Weihbischof Schneider betonte, dass es bei allen Schwierigkeiten  vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre, so offen und kontrovers über die Probleme, aber auch wichtigen Zukunftsfragen zu sprechen. Gabriele Klingberg sah als einen der größten Erfolge der vierten Synodalversammlung den Beschluss zur Einrichtung eines Synodalen Rats. 93 Prozent der Mitglieder der Synodalversammlung stimmten für einen Synodalen Ausschuss, der den Synodalen Rat für die katholische Kirche in Deutschland vorbereiten soll, erinnerte sie. Unter den Synodalen hätten auch 88 Prozent der Bischöfe dafür gestimmt. „Dadurch haben wir die Grundlage geschaffen, dass Bischöfe und Laien dauerhaft im Gespräch bleiben über die wichtigen Themen der Kirche“, sagte sie.

Seit 50 Jahren ein synodales Forum

Beide Synodale werteten es als Erfolg, dass auch weitere Texte in zweiter Lesung mit großer Mehrheit angenommen wurden, so etwa der Grundtext „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ und die Handlungstexte „Lehramtliche Neubewertung von Homosexualität“ und „Grundordnung des kirchlichen Dienstes“. Weihbischof Schneider führte aus, dass in der Diözese Rottenburg-Stuttgart durch den Diözesanrat bereits seit 50 Jahren ein synodales Forum vorhanden sei, für viele andere Diözesen so ein gemeinsames Gremium aber Neuland sei. Beide zeigten sich zuversichtlich, dass insbesondere in den Fragen, welche die Kirche in Deutschland für sich entscheiden könne, bald Reformen möglich seien.

Ein spannender Abend

In der Diözese Rottenburg-Stuttgart sei eine erste mit der Möglichkeit der Taufe durch pastorale Laienmitarbeiter bereits in Kraft getreten. Für Fragen, die nur auf Ebene der Weltkirche geklärt werden können, äußerte sich Weihbischof Schneider zum Beispiel in Blick auf offenere Zugangsregelungen in Bezug auf das Zölibat leicht optimistisch. Schuldirektorin Klingberg zeigte sich hier skeptischer. Am Ende eines spannenden Abends, der von gutem Austausch und Diskussion geprägt war, baten die Moderatoren Monika Blocher und Dekanatsreferent Achim Wicker, die Besucher darum, den beiden Synodalen noch eine Stärkung mit auf den Weg zu geben. Weihbischof Schneider und Schuldirektorin Klingberg zeigten sich beeindruckt von der Unterstützung und Solidarität, die ihnen Kraft für den weiteren Verhandlungsweg gäben.

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