Christsein leben

Engagement bekommt Rückenwind

Wir stellen Menschen vor, die ihr Christsein in unserer Diözese leben

Kirche unterstützt engagierte Christ:innen, egal ob sie sich in der Kirche oder in der Gesellschaft einbringen. Wie kann ich heute mein Christsein leben? Was kann ich tun, um meine Charismen zu entfalten?

Genau dabei will Kirche behilflich sein – durch Engagemententwicklung und Räume für Austausch und Spiritualität.

Petra Frey erklärt den Himmel

Die ehrenamtliche Kirchenführerin in Isny erschließt am Tag des offenen Denkmals die Josefskapelle.

Petra Frey ist zertifizierte Kirchenführerin und erschließt ehrenamtlich am Tag des offenen Denkmals (10.09.2023) das zum Friedhofskirchlein St. Josef in Isny passende Bildprogramm. Der ovale Grundriss des ab 1752 errichteten Sakralbaus deutet mit dem Turm über dem Eingang und der Sakristei hinter der Apsis sowie den beiden kleinen Seitenkapellen eine Kreuzform an. Außer den in Letzteren befindlichen Skulpturen und dem zentralen Kreuz sind sämtliche Altäre, Figuren und Stuckelemente von Franz Anton Dick gemalt. Petra Frey zog in ihrem Ruhestand ins Allgäu und fand in Kirchen- und Kapellenführungen ihre ehrenamtliche Aufgabe.

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Bunt ist das Leben im Alter

Elke Fischer bereichert als Ehrenamtliche das Leben von Bewohner:innen im Haus St. Meinrad in Ravensburg.

Dünne Drahtschnüre füllen sich mit den unterschiedlichsten Perlen. Sieben Seniorinnen fädeln sie auf. Das Thema, das Elke Fischer vorgegeben hat, lautet „bunt“. Regelmäßig beschäftigt sich die Ehrenamtliche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern vom Haus der Pflege St. Meinrad der Stiftung Liebenau in Ravensburg.

Bunt wie die Perlen ist auch die Gruppe der heute versammelten Frauen. Ihre Charakterzüge spiegeln sich etwa bei ihren Strategien wider, die Perlen einzufädeln. Die eine nimmt das Ende des Drahts und pikst die Perlen auf, eine andere nimmt sie zwischen die Finger und lässt sie mit einem leisen Plopp den langen Draht hinuntersausen. So entstehen nach und nach bunte Windspiele, die später draußen am Apfelbaum ihre Bestimmung finden, im Fenster des eigenen Zimmers schwingen oder gegen eine kleine Spende abgegeben werden. Zu anderen Zeiten stricken die Teilnehmenden Stulpen, machen Duftkissen oder fertigen Mobile. Mit den Spendenerlösen wird dann wieder neues Bastelmaterial gekauft.

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Im Stricken liegt die Kraft

Ibolya Acs strickt ehrenamtlich Mützen für Neugeborene.

Die Pandemie hat Ibolya Acs und ihre Familie schwer getroffen. Coronainfektionen, Krankenhausaufenthalte, psychische Probleme – nichts schien an ihnen vorbeizugehen. Ibolya Acs hat zu dieser Zeit als Reinigungskraft im Krankenhaus gearbeitet. Sie kam mit der Arbeit gar nicht nach – kaum war ein Bett desinfiziert, kam der nächste Patient. Dazu die psychische Belastung, wenn sie erfuhr, dass wieder ein junger Mensch an Corona gestorben ist. „Irgendwann kommt der Punkt, wo man das nicht mehr aushält“, sagt Acs. Zweimal war sie selbst Patientin im Krankenhaus, hat am Ende 20 Kilo zugenommen.

Die Erlösung kam schließlich, als Acs auf den Rat ihrer Ernährungsberaterin gehört hat: Machen Sie etwas, was Sie entspannt. „Und das war Stricken“, sagt Acs.

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Der Vergangenheit auf der Spur

Edgar Thelen und Jürgen Stapelmann leiten den Geschichtsverein Fischbach am Bodensee.

Zur Stadt Friedrichshafen gehören Namen wie Ferdinand Graf von Zeppelin und Claude Dornier sowie die Großfirmen ZF und MTU. Diese sind vor allem im Norden der Stadt angesiedelt und im „Westend“, wie Edgar Thelen es nennt. Der 68-Jährige ist im Ehrenamt Erster Vorsitzender des Geschichtsvereins Fischbach. „Wir sind beide keine Historiker oder Philosophen, sondern Naturwissenschaftler“, erklärt Zweiter Vorsitzender Jürgen Stapelmann, mit dem Thelen eng zusammenarbeitet. Der Beruf hatte sie und ihre Familien vor etwa 45 Jahren von Nordrhein-Westfalen an den Bodensee geführt.

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Engagiert an vielen Orten

Knut Peter aus Horb-Talheim berichtet von Win-win-Situationen in der Gemeinde- und Vereinsarbeit.

„Wenn ich sehe, wie viele Spaziergänger es am Wochenende bei unserem Weiher hat, ist das so ein Moment, da bekommt man etwas zurück“, sagt Knut Peter aus Horb-Talheim. Zusammen mit den anderen Mitgliedern des örtlichen Fischereivereins steckte der Gewählte Vorsitzende des Dekanatsrats Freudenstadt „zigtausende Arbeitsstunden“, wie er sagt, in die Sanierung des Fischweihers und seiner Umgebung. Das Areal sei so zu einem „echten Naherholungsgebiet“ geworden, das gut angenommen wird und auf das der Verein stolz sein könne. „Für mich ist es Teil meiner Aufgabe als Christ, etwas an die Gemeinschaft zurückzugeben, in der ich lebe.“ Deshalb engagiere er sich dort, wo es für ihn passt und dort, wo Not am Mann ist.

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Kirche ist einladend

Die AnsprechBar in Ravensburg bringt ganz unterschiedliche Menschen zusammen.

"Kommen Sie rein, herzlich willkommen. Was möchten Sie trinken?" So begrüßen Marianne Müller und Regina Kollmann an einem Samstag zu Beginn der Sommerferien die Gäste. Die meisten kennen sie längst, andere sind zum ersten Mal hier. Ansprechend sind die Menschen und der lichtdurchflutete Raum im Erdgeschoss des Gebäudes bei der Liebfrauenkirche - trotz des unbeständigen Wetters. Wer reden möchte, findet in der AnsprechBar immer jemanden - andere Gäste, Ehrenamtliche hinter der Theke oder an diesem Tag auch Weihbischof Matthäus Karrer.

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„Der beste Moment der Woche“

Valentina Vincis leitet eine Spielgruppe für geflüchtete Kinder in Tübingen

Valentina Vincis engagiert sich ehrenamtlich – in Kiche und Gesellschaft. Sie ist Koordinatorin der italienischen Gottesdienstgemeinschaft in Tübingen, Ersatzmesnerin in St. Johannes und Mitglied des Leitungsteams des AK Asyl Südstadt. In einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete leitet sie eine Spielgruppe für Kinder: Jeden Donnerstag werden für zwei Stunden Pinsel, Farben, Lego, Bälle und Seifenblasen rausgeholt. Wir haben sie an einem Tag begleitet und erfahren, wie sich ihr Glaube in ihrem Leben auswirkt.

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Hoffnungsträger – keine Lückenbüßer

Wie Menschen mit ihren Talenten Kirche und Gesellschaft voranbringen können

Künftig gibt es in Württemberg ein breites Netzwerk an Engagementförder:innen – initiiert von der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Damit wird aus dem 2018 gestarteten Modellprojekt "Ehrenamtskoordination und Engagementförderung" ein Standard, der nicht nur die Freiwilligen in den Kirchengemeinden, sondern in der ganzen Gesellschaft stärken soll. Die Federführung des vom Diözesanrat mitinitiierten Projekts lag bei der Hauptabteilung Pastorale Konzeption. Deren Leiter, Weihbischof Matthäus Karrer, und die ehemalige Projektverantwortliche Gabriele Denner, sprechen im Interview darüber, warum Ehrenamtliche keine Lückenbüßer sind, sondern mit ihren Talenten Kirche und Gesellschaft voranbringen können, und was ein modernes Ehrenamt auszeichnet.

Das ganze Interview lesen Sie hier.

Kirchenentwicklung geht weiter mit Schwerpunkten

Experimente und neue Wege sind ausdrücklich erwünscht

Um die weitere Kirchenentwicklung zu fokussieren, setzt die Diözese Rottenburg-Stuttgart auf Schwerpunkte. Sie verbinden das Evangelium mit dem, was an der Zeit ist. Sie stärken Seelsorge und Glaubenskommunikation, ermöglichen ein zeitgemäßes Engagment und vernetzen Kirche im und für den Sozialraum. Eine darauf abgestimmte Personal- und Organisationsentwicklung bildet den hilfreichen Rahmen. Experimente und neue Wege sind ausdrücklich erwünscht. Die Schwerpunkte sind auf einem synodalen Weg entstanden und vom Bischof bestätigt worden.

Mehr zu den Schwerpunkten gibt es auch auf der Internetseite www.an-vielen-orten.de/schwerpunkte.html