Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Grußwort
von Bischof Dr. Georg Bätzing
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz,
anlässlich der Bischofsweihe von Prälat Dr. Klaus Krämer am 1. Dezember 2024 In Rottenburg
Zu Beginn des Kirchenjahres zum Bischof geweiht zu werden, ist ein schönes Zeichen. Es hat etwas mit Aufbruch zu tun: der Weg in das neue Kirchenjahr und der Weg des Bistums Rottenburg-Stuttgart mit seinem neuen Bischof. Auf den Weg haben sich heute viele Menschen gemacht, um bei der Bischofsweihe dabei zu sein. Wenn man über die hügelige Landschaft fährt, hat man – bevor man hier ins Tal hinunterkommt – einen weiten Blick über die Höhenzüge des Bistums. Ich gratuliere dem Bistum Rottenburg-Stuttgart, dass es einen Bischof hat, der genau dem entspricht: ein Bischof mit Weitblick.
Bistum und Bischofskonferenz dürfen sich glücklich schätzen, mit Klaus Krämer einen Bischof unter sich zu haben, dessen ganze Biografie vom weiten Blick geprägt ist. Dazu zählen nicht nur sein bisheriges seelsorgliches Wirken und die Verantwortung in der Verwaltung des Bistums, sondern gerade seine weitreichende Erfahrung der Weltkirche. Als langjähriger Präsident von Missio und der Sternsingeraktion ist er in viele Gegenden der Welt gekommen, die wenig Schönes bieten, an die – wie es Papst Franziskus sagt – Ränder der Gesellschaft. Diese Erfahrung hat den Blick von Klaus Krämer geweitet und dieser Weitblick wird sicherlich – davon bin ich überzeugt und das erhoffe ich mir – seinen Dienst im Bistum Rottenburg und in der Deutschen Bischofskonferenz prägen.
Denn, lieber Bischof Klaus Krämer, es ist wichtig, im Bistum Fuß zu fassen, was Ihnen leichtfallen sollte, da Sie die Höhen und Tiefen, das Weite und das Enge hier gut kennen. Aber Bischofsein bedeutet auch, in der Deutschen Bischofskonferenz mitzuwirken. Da zähle ich auf Sie und deshalb heiße ich Sie heute im Kreis der Mitbrüder von Herzen willkommen. Bitte, bringen Sie Ihre Weitsicht mit ein in die Debatten, die wir führen werden. Erfahrungen mit Synodalität konnten Sie ja bereits im Bistum machen, nicht zuletzt mit Ihrer Verantwortung für die Vorbereitung des Katholikentags in Stuttgart.
Viele dieser Debatten in unserer Bischofskonferenz haben zwei Personen geprägt, denen ich an dieser Stelle danken möchte: Zunächst Dir, lieber Bischof emeritus Gebhard Fürst. Vor fast exakt einem Jahr haben wir Dich hier feierlich verabschiedet. Mehr als zwei Jahrzehnte hast Du das Bistum geleitet und geprägt. Darauf schauen wir dankbar zurück. Und ich danke von Herzen Diözesanadministrator Clemens Stroppel, der das Bistum in der Sedisvakanz geleitet hat. Das hast Du, lieber Clemens, mit Umsicht und Weitsicht getan und so einen guten Boden bereitet, den der neue Bischof von Rottenburg jetzt betritt. Ich danke Dir für Deine Wegbegleitung in der Zeit der Sedisvakanz und für Deine aktive Mitwirkung in der Deutschen Bischofskonferenz mit all ihren Gremien und im Synodalen Ausschuss. Das war eine zusätzliche Belastung für Dich, aber Du hast sie gerne übernommen. Danke für Deinen Einsatz!
Liebe Gläubige des Bistums Rottenburg-Stuttgart, lieber Bischof Klaus Krämer, wir stehen vor großen und in keiner Weise leichten Aufgaben unseres Dienstes als Kirche. Ja, der Herausforderungen sind viele. Aber ich lade ein, mit der Zuversicht der ersten Kerze des Advents, mit dem Gefühl des Aufbruchs, das wir heute in dieser Feier spüren dürfen, mit der Zuversicht als Christenmenschen, dass es der Herr ist, der seine Kirche führt, nach vorne zu schauen: fröhlich und hoffnungsvoll, realistisch und mit Offenheit! So ist Ihr neuer Bischof, wie ich ihn kenne. Sein hintergründiger Humor, seine offene Art des Umgangs, sein Zugehen auf die Menschen zeichnen ihn aus. Bitte, lieber Bischof Klaus, behalten Sie sich das, auch wenn es schwere Zeiten in Ihrem Amt gibt. Denn eines ist sicher: Sie sind nicht allein. Sie haben großartige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Gremien und Gläubige, die Ihnen zur Seite stehen, die den Weg der Kirche von Rottenburg-Stuttgart mitgehen und die – wie Sie – Garant dafür sind, den Blick in die Weite zu wagen und nicht im Engen zu verharren. Nochmals herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen für Sie und das Bistum.
Die Kirche muss inmitten der Gesellschaft sein
Mehrere Tausend Gäste feierten mit Bischof Dr. Klaus Krämer ein buntes Fest der Begegnungen im Park vor dem Bischofshaus.
Der Park vor dem Bischofshaus erstrahlt im herbstlichen Sonnenlicht und aus den geschmückten Zelten riecht es bereits herrlich nach Weihnachtsmarkt, als im Anschluss an die feierliche Bischofsweihe im Rottenburger Dom der lange Festzug, unter Geleit der Rottenburger Bürgerwache, im Park eintrifft. Dr. Klaus Krämer tritt sein neues Amt am Ersten Advent und bei freundlichstem „Bischofswetter“ an, und tausende Bürger und geladene Gäste sind ihrem „Bischof Klaus“, wie er an diesem Abend genannt wird, zu seinem Begegnungsfest gefolgt.
Ein Ort der Begegnungen
Die Tradition, die Kardinal Walter Kasper 1989 nach seiner Bischofsweihe begann und von seinem Nachfolger Bischof Gebhard Fürst am 17. September 2000 übernommen wurde, wird auch vom neuen Bischof Dr. Klaus Krämer „in dritter Generation“ fortgesetzt. Wie seine Vorgänger im Amt lädt auch der Neugeweihte zum Begegnungsfest auf die Wiese vor dem Bischofshaus ein und feiert ein bürgernahes Bürgerfest mit heißen und kalten Getränken, Gulaschsuppe, Schupfnudeln mit Sauerkraut, Würsten, Steaks, Kaiserschmarrn und weiteren kleinen Speisen ein. „Der ganze Park wird zum Ort der Begegnung, genauso, wie es sich Dr. Krämer für diesen Tag gewünscht hat“, bringt es Moderatorin Christine Walter-Schäfer später auf den Punkt.
Den ganzen Bericht lesen Sie hier.
Eine Messe für alle Sinne
Ein Reichtum an Riten, farbenfrohe Gewänder, Musik als Herzschlag der Liturgie und ganz viel Vorbereitung. Mitwirkende des Pontifikalamts berichten.
Es ist immer ein Hingucker, wenn die Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem in ihren weißen Umhängen mit dem roten, im linken Brustbereich aufgelegten „Jerusalemkreuz“ einziehen. Der Laienorden, der aus einer spätmittelalterlichen Pilgerbewegung entstanden ist, steht als päpstliche Institution mit besonderen Aufgaben im Heiligen Land für die weltumspannende Dimension der Kirche als Lern-, Gebets- und Solidargemeinschaft. Zehn Ritter und vier Ordensdamen sind in den Dom gekommen, um bei der Bischofsweihe von Dr. Klaus Krämer dabeizusein. Krämer ist seit 2008 Confrater des Ritterordens.
Als ruhig und liebenswürdig, aber nicht Everybody's Darling, als Priester mit Besonnenheit und Konsequenz – so hat Dr. Wolfgang Miller seinen Confrater kennengelernt. „Ich wünsche mir, dass er mit diesen Eigenschaften vorangeht und den Glauben bewahrt, dass er ein Oberhirte ist, der auch diejenigen mitnimmt, die im Passivmodus sind“, sagt Miller, Leitender Komtur der Komturei St. Georg Ravensburg. „Mich hat beeindruckt, wie unser neuer Bischof ab dem Moment der Gabenbereitung, als er – wie es im Liedheft steht – die Leitung der Liturgie übernahm, wirklich das Zepter in die Hand genommen hat. Das war authentisch.“ Da sei etwas geschehen, da habe sich die Wirkmacht, von der der Erzbischof in seiner Predigt gesprochen hat, entfaltet, ist Miller überzeugt.
Den ganzen Bericht lesen Sie hier.
Die Übertragen des Pontifikalamts finden SIe in der SWR-Mediathek.
„Ich bin bereit.“
In feierlicher Zeremonie ist Dr. Klaus Krämer von Freiburgs Erzbischof Stephan Burger zum 12. Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart geweiht worden.
„Ich bin bereit.“ Insgesamt neun Mal antwortet der Weihekandidat auf die Fragen des Erzbischofs und bekundet seinen festen Vorsatz, das Evangelium Christi treu zu verkünden, die Einheit der Kirche zu wahren und für das Volk Gottes wie ein guter Vater zu sorgen. „Mit Gottes Hilfe bin ich bereit“, sagt Klaus Krämer. Die Bereitschaftserklärung ist nach der Anrufung des Heiligen Geistes der Beginn der Bischofsweihe, die zwischen Wortgottesdienst und Eucharistiefeier eingebettet ist.
Alles ist bereit. Schon Tage zuvor haben Techniker Kabel verlegt – insgesamt etwa drei Kilometer - und Lampen installiert, wurde der Ablauf minuziös geprobt und abgestimmt. Ein 27-Tonner-Übertragungswagen steht vor dem Dom, neun Kameras sind am Start, um die Bischofsweihe live im Fernsehen zu zeigen. Etwa 40 Mitarbeitende hat der SWR aufgeboten. 56 Helferinnen und Helfer aus dem Bischöflichen Ordinariat lenken den Zustrom der Gläubigen, die zum Teil schon anderthalb Stunden vor Beginn am Dom Schlange stehen, um einen Platz zu ergattern.
Den ganzen Bericht lesen Sie hier.
Über die Beziehung zu Gott sprechen
Interview mit Dr. Klaus Krämer
Ein positiver und hoffnungsvoller Mensch
Interview mit Dr. Klaus Krämer
Weihe am 1. Advent
Am 1. Dezember 2024 wird Klaus Krämer zum Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart geweiht. Feierliches Pontifikalamt im Rottenburger Dom.
Am ersten Adventssonntag, 1. Dezember 2024, wird Dr. Klaus Krämer im Dom St. Martin in Rottenburg zum Bischof geweiht und in sein Amt als neues Oberhaupt der Diözese Rottenburg-Stuttgart eingeführt. Damit endet die knapp zwölfmonatige Zeit der Vakanz und der Bischöfliche Stuhl der württembergischen Diözese mit ihren rund 1,6 Millionen Katholikinnen und Katholiken wird wieder besetzt sein.
Das festliche Pontifikalamt beginnt um 14.30 Uhr. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger wird den künftigen Hirten der Diözese Rottenburg-Stuttgart zum Bischof weihen und Erzbischof Dr. Nikola Eterović, Apostolischer Nuntius in Deutschland, dem neuen Bischof die Päpstliche Ernennungsbulle überreichen.
Mit Hoffnung in die Zukunft
Grußwort von Dr. Klaus Krämer
Mit Zuversicht und Freude
Bei Bekanntgabe des neuen Bischofs im Dom St. Martin löst sich die Spannung.
„Der Papst hat die Wahl des Domkapitels bestätigt. Es ist Prälat Dr. Klaus Krämer“, verkündete Diözesanadministrator Dr. Clemens Stroppel im Rottenburger Dom St. Martin am heutigen Mittwoch, kurz nach 12 Uhr. Damit war die große Frage beantwortet, wer neuer Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit ihren gut 1,7 Millionen Mitgliedern werden würde. Die bis dahin spürbar gewesene Anspannung entlud sich in einem langanhaltenden Applaus.
In den Kirchenbänken, in denen es sonst ruhig ist, erklangen vor Beginn der kurzfristig angesetzten Bekanntgabe ungezählte Stimmen. Es wurde gegrüßt, gelacht, gewunken und viel gesprochen: „Wer wird es sein? Hast Du eine Ahnung?“ Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Medien kamen, Kamerastative wurden aufgebaut und Fotos gemacht. Auch die kürzeren Bänke in den Seitenschiffen füllten sich und bei den ersten Klängen des Orgelspiels zu Beginn war auch der Eingangsbereich im Dom gefüllt mit Stehenden.
Synodalität und Weltkirche
In seinem Wort als neuer Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart zeigte sich Klaus Krämer überwältigt von der großen Zahl an Katholik:innen, die gekommen waren und grüßte auch die rund 3000 Zuschauer, welche die Bekanntgabe im Internet per Livestream mitverfolgten. Er dankte dem Domkapitel und dem Papst für ihre Wahl, sprach von der Freude über das ihm entgegengebrachte Vertrauen und auch über die Demut und den Respekt, mit dem er dem entgegenblickt, was nun kommt. Dabei sehe er es als große Chance und Geschenk an, dass er die Diözese Rottenburg-Stuttgart aufgrund seiner vorherigen Stationen und der verschiedenen Aufgaben, die er in ihr innehatte, gut kenne und sie sehr schätze, sagte der zwölfte Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Mit der seit vielen Jahrzehnten gelebten Synodalität sowie dem weltkirchlichen Profil der Diözese nannte er zwei Punkte, die ihm besonders am Herzen liegen.
Die Bekanntgabe des neuen Bischofs
Im Video
Klaus Krämer neuer Bischof
Prälat Dr. Klaus Krämer wird neuer Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Weihe und Amtseinführung findet noch in diesem Jahr statt.
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat einen neuen Bischof: Prälat Dr. Klaus Krämer, aktuell der Ständige Vertreter des Diözesanadministrators. Papst Franziskus hat den 60-Jährigen nach erfolgter Wahl durch das Rottenburger Domkapitel zum Bischof von Rottenburg-Stuttgart ernannt. Dies wurde am heutigen Mittwoch, 02. Oktober 2024, um zwölf Uhr zeitgleich in Rom und Rottenburg bekannt gegeben.
Weihe und Amtseinführung noch in diesem Jahr
Klaus Krämer ist als 12. Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart Nachfolger von Bischof Dr. Gebhard Fürst, der am 02. Dezember 2023 mit 75 Jahren in den Ruhestand verabschiedet worden ist. Bis zur Weihe und Amtseinführung des neuen Bischofs leitet weiterhin Diözesanadministrator Dr. Clemens Stroppel die mit rund 1,6 Millionen Katholikinnen und Katholiken drittgrößte Diözese in Deutschland. Der genaue Termin für die Bischofsweihe und Amtseinführung von Klaus Krämer wird zeitnah bekanntgegeben, soll aber auf jeden Fall noch in diesem Jahr stattfinden.
Neuer Bischof wird vorgestellt
Der Name des neuen Bischofs der Diözese Rottenburg-Stuttgart wird am Mittwoch zeitgleich in Rom und Rottenburg verkündet.
Die Sedisvakanz in der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist bald vorbei. Der Name des zwölften Bischofs von Rottenburg wird am Mittwoch, 02. Oktober, um 12 Uhr zeitgleich in Rom und im Dom zu Rottenburg verkündet.
Die feierliche Bekanntgabe beginnt mit einem Orgelspiel. Danach wird die Ernennung bekannt gegeben und der neue Bischof der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Bekanntgabe wird auch per Livestream übertragen und kann auf drs.de oder auf dem Youtube-Kanal der Diözese mitverfolgt werden.