Diözesanpatron

Heiliger Martin von Tours


Geboren um 316/317 in Savaria, der heutigen Stadt Szombathely in Ungarn

Um 334 teilt er der Überlieferung nach seinen Mantel mit einem Bettler

Zum dritten Bischof von Tours in Frankreich gewählt am  4. Juli 371

Gestorben am 8. November 397 in Candes

Ich erfülle die Aufgabe, die Du mir anvertraut. Solange du willst, will ich unter deiner Leitung meinen Dienst erfüllen. Auch wenn du nicht auf mein fortgeschrittenes Alter schaust, so ist dein Wille, Herr, für mich das Beste. Du wirst selbst die bewahren, für die ich Sorge trage.

Karriere als Soldat

Martin war der Sohn eines heidnisch-römischen Militärtribuns. Seit seinem zehnten Lebensjahr genoss er eine christliche Erziehung, allerdings gegen den Willen der Eltern. Mit 15 Jahren wurde er in die römische Armee eingezogen. Fortan diente er in einer Eliteeinheit der berittenen kaiserlichen Leibgarde. Martin hielt sich von den rauen Soldatenmanieren fern und übte sich schon damals in Güte und Liebe, Demut und Geduld.

Mantelteil für den Bettler

In seine Soldatenzeit fällt das Ereignis, dem der Heilige Martin bis heute seine Popularität verdankt. 334 ist der junge Gardeoffizier in Amiens stationiert. Am Stadttor begegnet er mitten im Winter einem frierenden Bettler. Martin hat Erbarmen mit dem Mann, zieht sein Schwert, teilt seinen Mantel und schenkt ihm die Hälfte des Mantels. In der folgenden Nacht erscheint ihm Christus mit dem Mantelstück bekleidet. Er ist es, der Martin als Bettler prüft. Diese Begebenheit veranlasst Martin, seinen Dienst beim Kaiser zu quittieren und fortan Gott zu dienen.

Christ und Klostergründer

Martin lässt sich taufen, wird Priester und lebt zunächst als Einsiedler. Die Bevölkerung schätzt ihn als Ratgeber und Nothelfer. Bald schart er zahlreiche Anhänger um sich und gründet um 360 in Ligugé in der Nähe von Poitiers ein Kloster.

Vom Volk zum Bischof gewählt

371 steht in Tours die Bischofswahl an. Martin ist bei der Bevölkerung der Favorit und wird am 4. Juli zum Bischof ausgerufen, nicht ganz ohne den Widerstand des konservativen Klerus. Selbst im Amt des Bischofs führte er das arme Leben eines Einsiedlers und Büßers. Während seines Pontifikats unternimmt der "Volksbischof" bis ins hohe Alter Missionsreisen. Am 8. November 397 stirbt der Bischof von Tours auf einer dieser Fahrten in Candes, im betagten Alter von etwa  81 Jahren. Am 11. November wird er beigesetzt.

Als Heiliger verehrt bis heute

Am Martinstag, dem 11. November, ziehen heute vielerorts Kinder mit Laternen durch die Straßen. Sie begleiten einen reitenden Soldaten, und einen Bettler, die die Mantelteilung Martins szenisch darstellen. Mit dem Dom in Rottenburg sind 75 Kirchen der Diözese Rottenburg-Stuttgart dem Bischof von Tours geweiht. Sie erinnern Christinnen und Christen an das Teilen und die Nächstenliebe.

Martinusweg in der Diözese Rottenburg-Stuttgart