Die Online-Konferenz zum Synodalen Weg

So war die Online-Konferenz

Wir haben aktuell von den Diskussionen berichtet und mit Teilnehmern aus unserer Diözese gesprochen

Am 4. und 5. Februar 2021 fand die Online-Konferenz als Zwischenschritt des Synodalen Wegs statt. An ihr nahmen die Mitglieder der Synodalversammlung, die Beraterinnen und Berater der vier Synodalforen sowie die Beobachterinnen und Beobachter aus dem benachbarten Ausland und der Ökumene teil. Neben Hearings zu allen vier Foren und einem  Einblick in die aktuellen Arbeitsstände stand auch der Stand der Aufklärung und Aufarbeitung zu sexualisierter Gewalt in der Kirche auf dem Programm.

Pressesprecher Gregor Moser war an beiden Tagen dabei, um aktuell zu berichten. Außerdem hat er mit Teilnehmern aus unserer Diözese über ihre Erfahrungen und Einschätzungen gesprochen.

"Wichtig, dass wir unsere Strukturen anschauen und, wo es nötig ist, auch verändern"

Bischof Dr. Gebhard Fürst zieht nach der Online-Konferenz eine erste Bilanz

"Der Synodale Weg entsteht beim Gehen"

5. Februar, 18.27 Uhr

Das Präsidium betonte zum Ende der zweitägigen Onlinekonferenz, dass der Handlungsdruck in der Kirche groß sei und die Notwendigkeit von Veränderungen außer Frage stehe. "Der Synodale Weg entsteht beim Gehen. Lassen Sie uns unsere Kirche gestalten", war der eindringliche Aufruf an die Online-Konferenz. Dabei betonte das Präsidium, dass der Synodale Weg kein unverbindlicher Spaziergang werde, sondern auch zeige, wo es Differenzen gebe. "Umso wichtiger ist es, auch in der Kontroverse zusammenzubleiben und die Weg-Gemeinschaft nicht aufzukündigen, gemeinsam Kirche zu sein. Freimütige Antworten in einer Zeitenwende, die neue und alte Fragen aufwirft, angesichts derer eine Auseinandersetzung berechtigt und notwendig ist, zu geben heißt auch, nicht immer zu völlig einmütigen Antworten zu kommen. Aber es gilt danach zu suchen, auch nach dem Kern von Wahrheit zu suchen in der Aussage von jenem, dessen Meinung ich nicht teile", so das Präsidium. In diesem Prozess sei daher jede Stimme wichtig, um in der Abwägung von Argumenten die bestmögliche Entscheidung treffen zu können.

"Die strittigen Themen müssen auf den Tisch"

Der Stuttgarter Stadtdekan Dr. Christian Hermes im Interview

„Lassen Sie uns unsere Kirche gestalten“

Die Pressemitteilung zum Ende der Online-Konferenz des Synodalen Wegs zum Download

Sehr gelungen und lebendig

Ein Statement von Weihbischof Thomas Maria Renz

Die Atmosphäre in der Online-Konferenz des Synodalen Wegs empfinde ich als überraschend positiv. Damit hatte ich allein auf Grund der großen Zahl von 350 Synodalen nicht gerechnet. Aber erstaunlicherweise schadet das digitale Format in keiner Weise der Intensität des Austauschs untereinander. Die Mischung zwischen Input im Plenum und Austausch in kleineren Gruppen empfinde ich als sehr gelungen und lebendig. Insofern hat das Präsidium eine gute Alternative zu einer Synodalversammlung in physischer Präsenz gefunden, die im Augenblick ja nicht möglich gewesen wäre.

Diskussion läuft im Plenum

5. Februar, 16.53 Uhr

Nach den Hearings zum Arbeitsfortschritt der Synodalforen werden jetzt die Ergebnisse im Plenum nochmals kurz zusammengefasst. Es läuft nochmals eine rege Diskussion.

 

Zentrales Thema ist der Machtmissbrauch

Ein Statement von Gemeindereferentin Regina Nagel

Das zentrale Thema des Synodalen Wegs ist Machtmissbrauch. Es zieht sich durch alle Foren, wird aber immer noch zu wenig wahrgenommen und zu wenig konsequent angegangen. Würden wir es konsequent angehen, dann müsste das ganze System auf den Prüfstand. Die Statements der drei Betroffenen waren beeindruckend und berührend, für mich vor allem das von Johanna Beck.

Ich höre zu und weiß zum Teil ganz konkret, welche Täterschützer mit in der Sitzung sitzen. Und ich frage mich wie Frau Lücking-Michel: Wollen sie tatsächlich Gutachten abwarten, anstatt von sich aus zu sagen: Ich habe vertuscht, meine Vorgänger haben vertuscht und wir haben auch unsere  Personalverantwortlichen dazu verpflichtet, zu vertuschen?

Stimmen der Beobachter

5. Februar, 14:57

Wie wird der Synodale Weg in den Nachbarländern wahrgenommen? Auf diese Frage gaben unterschiedliche Beobachter Auskunft:

Josian Caproens aus Belgien vom Laienrat der flämischen Bistümer hielt fest, dass der Synodale Weg aus Ihrer Sicht unerwartete Möglichkeiten für die Kirche der Zukunft anbietet. Und dies nicht nur für die Katholische Kirche in Deutschland. Sie sagte: „The  process  of  the  synodal  road  does  indeed  serve  the  whole  world  Church,  as  ThomasS ternberg, president of the ZdK, says. The path being followed is therefore also of importance for Catholics in other parts of Europe.“

Bischof Czeslaw Kozon, Nordische Bischofskonferenz, hielt fest: „Als katholische Bischöfe in den nordischen Ländern verfolgen wir mit einigen unserer Gläubigen den Synodalen Weg in Deutschland. Und auch wenn die deutschen Themen für uns nicht im selben Maße und direkt relevant sind, so ist doch eine echte Sorge zu spüren, ob die Einheit der Kirche bewahrt werden kann.“

Erzpriester Radu Constantin Miron, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), hielt fest: „Es ist ein gutes Zeichen, dass  wir  als  Beobachterinnen  und  Beobachter  dabei sein dürfen. Es zeigt, dass die Zeit der konfessionellen Abschottung vorbei ist.“ Die nicht  römisch-katholischen  Beobachterinnen  und  Beobachter  könnten jenen  Transfer  leisten,  der  das  Verständnis für die Probleme und Lösungen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Synodalen Weges suchten und fänden, auch in ihren Kirchen  ermöglicht.  „Vielleicht können wir  aus unseren eigenen  Erfahrungen mit diesen oder ähnlichen Problemen berichten. Wir tun dies gerne und sind uns bewusst, dass wir uns nicht gegenseitig als Stichwortgeber oder vermeintliche Koalitionspartner instrumentalisieren lassen.“

"Erwarte Entscheidungen, die in dieser Kirche sichtbar werden"

Gabriele Klingberg im Interview

Hoffe auf ein Umdenken und Handeln

Ein Statement von BDKJ-Dekanatsleiterin Svenja Stumpf

Wir sind wieder gut gestartet, denn Betroffene von Missbrauch in der Kirche beim Prozess dabeizuhaben, brachte eine neue Qualität in die Diskussionen.

Ich fand es stellenweise sehr schwer und beschämend, dass die Machthabenden in der katholischen Kirche deren Statements genauso hören wie ich und sich trotzdem so lange noch nichts an den Strukturen geändert hat. Ich hoffe sehr, dass das Zulassen von Emotionen viele zum Umdenken und vor allem zum Handeln bringt!

Die ersten Textentwürfe aus den Foren sind teilweise nicht weitreichend genug (Priesterforum), bei den meisten aber vielversprechend (Machtforum).

Derzeit geht es in Hearings um die Arbeitsfortschritte in den Synodalforen

Bischof Gebhard Fürst beteiligt sich von Rottenburg aus am Forum "Macht und Gewaltenteilung in der Kirche"

Macht und Gewaltenteilung

Text zum Einführungsvideo von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck und Dr. Claudia Lücking-Michel zum Download

Priesterliche Existenz heute

Text zum Einführungsvideo von Stephan Buttgereit und Bischof Dr. Felix Genn zum Download

Aus den Foren II

5. Februar, 11.53 Uhr

Aus dem Forum "Macht, Partizipation und Gewaltenteilung" berichteten Bischof Franz-Josef Overbeck und ZdK-Vizepräsidentin Claudia Lücking-Michel. Es brauche klare Begriffe, Standards und Kriterien. Auf allen Ebenen kirchlichen Handelns sollten Subsidiarität und Solidarität verbindliche Handlungsstandards sein. Einblick in die Arbeit des Forums „Priesterliche Existenz heute“ gaben Stephan Buttgereit, ZdK, und Bischof Felix Genn. Neben dem Zölibat gehe es um viele weitere Themen. Dazu zählten deutschlandweit einheitliche Standards und Kriterien.

Intensiv und gelungen

Ein Statement von Weihbischof Dr. Gerhard Schneider

Die erste Synodalversammlung vor genau einem Jahr hat einen völlig neuen Kommunikationsrahmen geschaffen, der zu einem Kennzeichen des Synodalen Wegs wurde: mitten in Frankfurt, viele Gelegenheiten zum Austausch auch zwischen den beteiligten Gruppen, gemeinsames Gebet. Ich empfand diese Tage damals als wirklich bereichernd und dachte mir, dass eine Videokonferenz nur ein Notbehelf sein könnte. Und natürlich fehlt der unmittelbare persönliche Kontakt. Tatsächlich aber war der Start gestern trotzdem intensiv und gelungen. Vor allem die Statements des Sprecherteams des Betroffenenbeirats waren eindrücklich und bewegend. Dadurch bekommt der Synodale Weg noch einmal eine neue Perspektive, die ihm gut tun wird."

 

Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft

Text zum Einführungsvideo von Bischof Dr. Helmut Dieser und Birgit Mock zum Download

Aus den Foren

5. Februar, 11.48 Uhr

Zum Forum „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ sagte Bischof Franz-Josef Bode, dass in einem intensiven Prozess theologische Argumente, Erfahrungen und Praxis miteinander in Verbindung gebracht werden müssten. „Es zeigt sich immer mehr, dass es um eine Lebensfrage der Kirche geht.“ Dorothea Sattler (ZdK) sagte mit Blick auf die Zukunft des Forums unter anderem, dass sie die Notwendigkeit sehe, einen Text zu erarbeiten, der auch im weltkirchlichen Kontext Gehör findet.

Zum Forum „Leben in gelingenden Beziehungen“ berichteten Bischof Helmut Dieser und Birgit Mock, Covorsitzende des Synodaleforums. Es werde derzeit an einem Grundtext gearbeitet, der voraussichtlich mit einem Schuldbekenntnis beginnen werde. Es gelte ehrlich zu sagen, was versäumt wurde und welche Positionen in der Vergangenheit Leid gebracht haben. Zudem werde an 26 Handlungstexten mit konkreten Vorschlägen gearbeitet.

Neuer Programmpunkt startet

5. Februar, 9.59 Uhr

In Kürze geht das Programm mit den Berichten aus den vier Synodalforen weiter.

Das macht mir Hoffnung!

Ein Statement von Diakon Thomas Nixdorf

Die Atmosphäre ist freundlich. Man geht respektvoll miteinander um, authentisch und kritisch in der Sache, bemüht, andere Personen nicht zu verletzen. Die Spannungen bei den Themen sind aber spürbar. Der Ernst der Lage wird benannt: Plausibilitäts- und Glaubwürdigkeitsverlust! Mehrfach der Appell: Evangelisierung als gemeinsame Aufgabe nicht gegen notwendige Veränderungen von Strukturen auszuspielen! Die Rückbesinnung auf den Grund des Synodalen Weges - sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch - am Anfang der Online-Konferenz trägt zur Vertiefung bei und besonders die Einbeziehung der Betroffenen. Johann Baptist Metz sprach vor Jahrzehnten von Gnade als Fähigkeit zur Unterbrechung, uns nicht mit unseren eigenen Augen zu sehen, sondern mit den Augen der Opfer, aus denen uns der Herr selber anblickt. Statt nur über, wurde mit Betroffenen gesprochen. Das macht mir Hoffnung! So kommen wir dem Geist Jesu, um den es in allem geht, am nächsten. Den Betroffenen eine Stimme geben, auch Menschen, die nicht unseren Idealen entsprechen, die anders sind und so Opfer von Diskriminierung werden können - durch unser Handeln, unsere Worte und unser Denken."

Zweiter Konferenztag beginnt

5. Februar, 8.30 Uhr

Am zweiten Tag der Onlinekonferenz soll am heutigen Freitag vor allem der aktuelle Stand des Synodalen Weges in den vier Synodalforen "Macht und Gewaltenteilung in der Kirche", "Priesterliche Existenz heute", "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche" und "Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft" vorgestellt und diskutiert werden. Neben den Mitgliedern der Synodalversammlung und der Foren nehmen auch Beobachterinnen und Beobachter aus dem benachbarten Ausland und der Ökumene an der Onlinekonferenz teil. Beginn des Programms ist um 9 Uhr.

Die Online-Konferenz im Livestream

5. Februar, 10 bis 18 Uhr

Am Vormittag werden die Hearings zu den Foren „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“ sowie „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ und am Nachmittag die Hearings zu „Priesterliche Existenz heute“ und „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ parallel übertragen.

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"Es braucht jetzt glaubwürdige Schritte"

Schwester Nicola Maria Schmitt im Interview

Brüche in Lehre und Tradition werden nicht zu vermeiden sein

Ein Statement von Weihbischof Matthäus Karrer

Ich erlebe eine sehr ernste und intensive Diskussion. Insbesondere die Zeugnisse des Sprecherteams des Betroffenenbeirats haben mich beeindruckt und die Notwendigkeit aufgezeigt, in allen Synodalforen zügig zu fundamentalen Schritten der Veränderung zu kommen.

Brüche in Lehre und Tradition werden nicht zu vermeiden sein, wenn Macht in der Kirche kontrolliert, geteilt und gerecht verteilt wird. 

Diskussion läuft in Workshops weiter

4. Februar, 20.33 Uhr

Derzeit laufen Workshops zu Themen der Mitglieder des Synodalen Weges. Dabei geht es beispielsweise um den „Umgang mit den Wirkungen des Synodalen Weges: Erwartungen und Enttäuschungen“, „Neue Formen der Gemeindeleitung“ oder „Sendung und Aufgabe des geweihten Priesters in einer Kirche mit gewaltengeteilter Machtordnung“. Insgesamt gibt es zwölf unterschiedliche Workshops. Nach einem geistlichen Impuls endet der erste Tag der Onlinekonferenz. Morgen soll es auf der bis Freitagabend dauernden Konferenz um die vier Foren des Synodalen Wegs gehen und es wird Einblick in deren Arbeiten geben. Die Foren widmen sich den Inhalten des Reformdialogs: Macht, priesterliche Lebensform, Sexualmoral und Rolle der Frauen. Das Tagesprogramm beginnt um 9 Uhr.

Kardinal Woelki räumt Fehler ein

4. Februar, 19.03 Uhr

In der laufenden Diskussion rund um das Thema Missbrauch nimmt Kardinal Rainer Maria Woelki Stellung zu den Entwicklungen in der Erzdiözese Köln:

"Es sind Fehler passiert aber es bleibt dabei: Wir wollen Aufklärung. Es tut mir wirklich leid, dass Betroffene wieder einem neuen Leid ausgessetzt sind. Wir werden aufarbeiten und wir werden das erste Gutachten zur Einsicht freigeben – zuerst den Betroffenen dann aber auch den Journalisten und dann mit dem zweiten Gutachten weiterarbeiten und ich stehe zu meinem Wort, dass dann auch Namen genannt werden."

Missbrauch – Aufklärung und Aufarbeitung

Statement des Betroffenenbeirats

Von nun an werden wir Betroffene dafür sorgen, dass sich dieser Weg daran erinnert, worauf er fußt, dass er „Wurzeln“ bekommt und somit hoffentlich mit zu seinem Gelingen beitragen.

 

Das Statement können Sie hier als PDF-Datei herunterladen.

Stimmen aus der laufenden Diskussion

4. Februar, 18.55 Uhr

Aus der laufenden Diskussion rund um den Tagesordnungspunkt "Missbrauch – Aufklärung und Aufarbeitung":

  • Dorothea Schmidt: „Wir als Synodale sollten und Geduld, Sachlichkeit und Wahrheitsanspruch auf die Fahnen schreiben – auch in der Bewertung der Vorgänge im Erzbistum Köln.“
  • Regina Nagel: „Ich bin sehr berührt und beeindruckt, von dem was die drei Personen gesagt haben. Auch Erwachsene sind betroffen von sexuellem Missbrauch. Lesen Sie das vom Katholischen Deutschen Frauenbund herausgegebene Buch ‚Erzählen als Widerstand‘, in dem 23 Frauen von ihren Missbrauchserfahrungen berichten.“  
  • Katharina Westerhorstmann: „Ich bin sehr froh, dass die Betroffenen jetzt eine eigene Stimme im Synodalen Weg haben. Mir hat das von Anfang an gefehlt und daher ist das ein gutes Signal. Ich wünsche mir echte Zeichen von Buße und Umkehr.“
  • Birgit Aschmann: „Es ist ein für uns beschämendes Statement gewesen und es ist gut, dass wir uns auf den Weg gemacht haben, mit den Betroffenen zu sprechen und nicht nur über sie.“
  • Birgit Mock: „Vielen Dank für den Text. Ich finde ihn einen guten Einstieg in den heutigen Abend. Ein bistumsübergreifendes Forum könnte ein Weg sein, die lessons learned untereinander auszutauschen.“
  • Stefan Vesper: „Ich wäre dankbar, wenn man uns im Lauf der Tagung sagen würde, wie es um die kirchliche Verwaltungsgerichtsbarkeit steht. Und: „Erst wenn ein wirkliches Monitoring besteht, kommen wir wirklich weiter.“
  • Thomas Söding: „Wir brauchen diese Mitarbeit.“
  • Matthias Sellmann: „Ich glaube es braucht ein Monitoring, eine Selbstverpflichtung reicht nicht aus.“
  • Lukas Nusser: „Die Aussagen in der Erklärung des Präsidiums sind eine Selbstverständlichkeit. Wir brauchen eine Sprache, die auch außerhalb der Kirche verstanden wird.“
  • Gregor Maria Hoff: „Wie ist es gekommen, dass die Opfer des Missbrauchs nicht von Anfang an dabei waren. Warum war diese Leerstelle da?“
  • Wolfgang Klose: „Ich bin entsetzt, dass es immer noch Menschen gibt, die alles tun, um zu vertuschen.“
  • Gabriele Klingberg: „Ich danke für die berührenden und klaren Worte der Betroffenen. Ich melde mich für meine Schüler, die fragen: ‚Wann lebt die Kirche endlich glaubhaft die Botschaft Jesu?‘“  

Drei Stimmen von Betroffenen

4. Februar, 18.20 Uhr

Johannes Norpoth, Kai Moritz und Johanna Beck vom Sprecherteam des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz berichteten in eindringlichen Worten über ihre Motivation, sich im Synodalen Weg einzubringen. „Wie gut, dass diese Leerstelle im Synodalen Weg nun ausgefüllt wird“, sagte Beck und Norpoth stellte fest: „Entscheidend für uns Betroffene wird sein, wie mit den Ergebnissen auf Leitungsebene umgegangen wird. Welche Konsequenzen werden auch mit Blick auf Personen gezogen, was bleibt von Absichtserklärungen übrig. Denn am Ende hängt alles davon ab, dass diejenige, die Entscheidungsmacht in den Bistümern haben, diese auch nutzen und umsetzen. Ohne Rücksicht auf Reputation.“ Denn aus der Sicht eines Betroffenen sei „Reputation“ nicht fassbar, sondern nur „die hässliche Fratze des Missbrauchs“. Alle drei stimmten überein, den Synodalen Weg kritisch begleiten zu wollen.  „Wir freuen uns, eine weitere Stimme im Orchester des Synodalen Weges zu sein. Und wir wollen mit Ihnen mutig sein“, sagte Moritz. Ein Betroffener sei zunächst ein Überlebender und der Betroffenenbeirat transformiere die gemachten Erfahrungen zu einem Trotzdem. Die Frage sei also nicht, weshalb die Opfer noch in der Kirche sind, sondern warum Täter, Tatermöglicher und Vertuscher noch in der Kirche geduldet werden.

Teilnehmer aus der Diözese

4. Februar, 17.44 Uhr

Insgesamt 230 Delegierte bilden die Synodalversammlung, die im Januar 2020 erstmals in Frankfurt zusammengekommen ist. Seitens der Diözese Rottenburg-Stuttgart nehmen Bischof Gebhard Fürst sowie die folgenden Vertreterinnen und Vertreter aus dem Gebiet der Diözese teil: Für die Deutschen Bischofskonferenz wurden die Weihbischöfe Matthäus Karrer, Thomas Maria Renz und Gerhard Schneider entsandt. Christian Hermes, Stadtdekan von Stuttgart, nimmt für die Diözesanen Priesterräte teil und Diakon Thomas Nixdorf wird von der Arbeitsgemeinschaft Ständiger Diakonat entsandt. Für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken nehmen Irme Stetter-Karp, Daniel Noa (Diözesanrat) und Gabriele Klingberg (Bundesverband katholischer Religionslehrerinnen und -lehrer) teil. Darüber hinaus vertritt Svenja Stumpf, BDKJ-Dekanatsleiterin Rems-Murr, die Ministranten, die Katholische Hochschulgemeinde sowie das Cusanuswerk und für die Deutsche Ordensobernkonferenz ist die Stuttgarter Vinzentinerin Nicola Maria Schmitt mit dabei. Seitens des Bundesverbands der GemeindereferentInnen nimmt Regina Nagel teil.

Bericht des Präsidums

4. Februar, 17.12 Uhr

Um zu gewährleisten, dass es beim Synodalen Weg zu Entscheidungen kommt, hat das erweiterte Synodalpräsidium eine Entscheidung herbeigeführt.  Thomas Sternberg, Präsident des ZdK, spricht hierbei von einer „Textstruktur“. Dies beinhalte einen Präambel-Text zum Synodalen Weg sowie einen Orientierungstext, der grundlegende Fragen aller Foren behandeln werde und der Orientierung geben soll.  Daran anschließend solle jedes Forum einen „Grundtext“ zu seinem Thema  erstellen sowie mehrere kürzere „Handlungstexte“, die konkrete Vorschläge thematisieren und in ein Votum münden sollen. Diese „Handlungstexte“ richteten sich „mit konkreten Anliegen an konkrete Adressaten“ und deren Inhalte könnten im Anschluss auch von anderen Foren mitberaten werden, sagte Sternberg.

Konsequent gegen sexuellen Missbrauch und Gewalt in der Kirche

4. Februar, 16.51 Uhr

Unter der Überschrift "Transparenz und Verantwortung" wird zum Beginn der Onlinekonferenz eine Erklärung des Präsidiums des Synodalen Weges veröffentlicht: Konsequent gegen sexuellen Missbrauch und Gewalt in der Kirche. Die Unterzeichner sind Bischof Georg Bätzing, Thomas Sternberg, Karin Kortmann und Bischof Franz-Josef Bode.

Es ist uns ernst mit echter Veränderung, die sich an den Maßstäben des Evangeliums orientiert. Die von Missbrauch und Gewalt Betroffenen bitten wir, kritisch auf unseren Weg zu schauen. Wir arbeiten daran, in der Kirche Formen, Strukturen und Haltungen zu entwickeln, die Angriffen gegen die Würde des Menschen vorbeugen und sie verhindern.

 

Die ganze Erklärung finden Sie hier als PDF-Datei zum Download.

Aus der Pressekonferenz

4. Februar, 16.40 Uhr

Bei der virtuellen Pressekonferenz zu Beginn der Onlinekonferenz des Synodalen Weges verweist Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, darauf, dass der Synodale Weg Zeichen für die Diskursfähigkeit und Lebendigkeit der Kirche in Deutschland ist. Am ersten Tag der Konferenz gehe es heute um den Stand in Sachen Aufklärung und Aufarbeitung beim Thema sexueller Missbrauch. Bischof Bätzing spricht hier von einem „Prüfstein“, an dem die Glaubwürdigkeit des Synodalen Weges insgesamt gemessen werden wird.

Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), schließt daran an: „Wir haben jetzt die Möglichkeit, uns mit dem Thema zu beschäftigen, das der Anlass für den Synodalen Weg war: der Missbrauchsskandal. Wir haben heute auch Zeit dafür, Betroffene zu hören. Das ist ein ganz wichtiges Element.“

Sternberg und Bätzing verweisen übereinstimmend darauf, dass über 96 Prozent der Synodalen an der Onlinekonferenz teilnehmen. Dies zeige deutlich, dass die Konferenz ein gutes Format unter den aktuellen Corona-Bedingungen sei.

Bischof Franz-Josef Bode spricht im Zusammenhang mit den Entwicklungen im Erzbistum Köln rund um das Thema Missbrauchsgutachten von Fehlern im Krisenmanagement und verweist darauf, dass auch Kardinal Woelki heute Fehler eingestanden habe. Die offene Art und Weise, mit der auf der zweitägigen Onlinekonferenz des Synodalen Weges mit dem Thema „sexueller Missbrauch“ umgegangen werden wird, werde die Arbeitsatmosphäre jedoch stark beeinflussen, so dass diese nicht von den Entwicklungen im Erzbistum Köln beeinträchtigt werden wird, sagt Bode.

Der Livestream

Mehrere Hearings werden live übertragen

Der Austausch und die Diskussionen der Online-Konferenz können am 4. Februar von 16.30 bis 19.10 Uhr und am 5. Februar von 10 bis 18 Uhr auf dem YouTube-Kanal der Deutschen Bischofskonferenz  live verfolgt werden. Die Veranstaltung wird auch ins Englische übersetzt. Von den Hearings am 5. Februar werden je zwei parallel gestreamt, da es aus technischen Gründen nicht möglich ist, alle abzudecken. Am Vormittag werden die Hearings zu den Foren „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“ sowie „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ und am Nachmittag die Hearings zu „Priesterliche Existenz heute“ und „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ übertragen.

Sowohl das Programm als auch die Beratungsunterlagen sind auf der Internetseite des Synodalen Weges unter Online-Konferenz verfügbar.

 

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Programm & Dokumente

Konferenz am 4./5. Februar

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