Credo-Musik-Projekt zu Johann Nepomuk Hummel in der Basilika

Credo-Musik-Projekt zu Johann Nepomuk Hummel in der Basilika

„Wie das Bekenntnis wächst im sanften Chor“

Am Sonntag, 13. Februar, 14.30 Uhr erschließt Dr. Wolfgang Steffel in der Basilika St. Martin, Wiblingen bei einer Andacht mit Impulsen und eingespielten Hörbeispielen musikalische Messen und geistliche Musik von Johann Nepomuk Hummel. Johann Nepomuk Hummel (1778-1837) beginnt die Vertonungen seiner Glaubensbekenntnisse mit instrumentalen Dispositionen. Statt unerschütterlicher Überzeugung darf der Glaube wachsen. Andererseits kein Bachsches Gottesfließen, sondern ein durch und durch persönliches Bekenntnis, das sich mehr und mehr Raum greift. Früher als bei anderen Komponisten treten deshalb die Solostimmen ein, begleitet durch den Geist, der sich einmal als Flöte, Oboe oder Horn, immer aber als Geistesstimme zeigt. Bei aller Sanftheit aber auch ein Erzittern, als Christus (vor aller Zeit noch im dreifaltigen Tanz der Leichtigkeit) als der Schöpfungsmittler bekannt wird: per quem omnina facta sunt, durch den alles erschaffen wurde. Hummel war Schüler von Mozart und geschätzt vom „Altmeister“ Joseph Haydn. Diese Verbindungen klingen vernehmbar mit: die Mozartsche Leichtigkeit, die nicht ohne Ernst ist, und die beständige Freude eines Haydn ohne jede Exaltiertheit, mehr gaudium in christlicher Gelassenheit als oberflächliche und sich schnell aufbrauchende laetitia oder hilaritas: Gaudete in domino semper. Freut euch im Herrn zu jeder Zeit (Phil 4,4) – auch in der Corona-Zeit! Zu Beginn der Besinnung aber steht ein Mandolinenstück von Hummel. Nur das Zittern, der Tremor, das Tremolo lässt bei diesem kleinen und gewissermaßen armseligen Zupfinstrument den Ton liegen, oder der schnelle Wechselschlag, der dann doch auch wieder in eine gewisse Monotonie führt, die durch melodisches Geschick und allerlei Tricks und Überraschungen immer wieder gegen eine Ermüdung des Hörers aufgewandt werden muss. Ja, wir müssen in dieser Zeit in gutem Sinne „tricksen“, weil sie unseren Perfektionismus dadurch entlarvt, dass sie ihn verunmöglicht: Eine Entlarvung in der Zeit der Larven, eine Demaskierung unserer aktuellen maskierten Zivilisation. Wolfgang Steffel weiß, wovon er redet, spielt er doch von Kindesbeinen jene birnbauchige und an eine leise Laute erinnernde Mandoline, die der stolzen Violine allenfalls ihre Bescheidenheit und Demut entgegensetzen kann.

Wie bei Gottesdiensten üblich, werden keine Nachweise verlangt, aber eine FFP2-Maske und die Registrierung vor Ort. Kein Eintritt.
Spenden erbeten. Anmeldung zur leichteren Planung erbeten, aber nicht zwingend: Tel.: 0731/9206010, E-Mail: dekanat.eu(at)drs.de