Gemeinde anders denken - Hybrider Vortrag in Oberdischingen

Gemeinde anders denken - Hybrider Vortrag in Oberdischingen

Von der aktiven zur kontemplativen Gemeinde Was wir von dem Pilger Ignatius von Loyola lernen können

Das ist doch die Erfahrung der Philipp-Jeningen-Pilger jeden Sommer von Eichstätt nach Ellwangen, dass wir nicht nur draußen in der Landschaft unterwegs sind, sondern in der inneren Seelenlandschaft. Exerzitien auf dem Weg, sagen wir. Ignatius stellt seinen Exerzitien voran: „So wie Spazierengehen, Marschieren und Laufen körperliche Übungen sind, so nennt man geistliche Übungen jede Art, die Seele vorzubereiten, den göttlichen Willen zu suchen und zu finden.“ Diese innere Seelenlandschaft der Menschen zu pflegen, ist vornehmste Aufgabe der Gemeindepastoral heute. Denn: Wir haben verloren, was zu einem lebendigen Glauben gehört. Wir laufen umher ohne innere Bilder und Kraftquellen. Jeder Mensch hat gute Bilder in sich, eine Vorstellung davon, was dem Leben und der Lebendigkeit dient. Was den Augen verborgen bleibt, eräugt man mit den Augen des Herzens.

Aber eine ‚aufgeklärte‘ Religion ließ keinen Platz mehr für Wunder, für Träume, für Seelenbilder. Kein Platz für ein reiches inneres Glaubensleben. Kein Platz für die Verehrung der Heiligen. Da wundern wir uns, dass der Glaube schwindet? Die inneren Quellen sind verschüttet, versandet, verkalkt. Übersättigung mit Äußerlichem und ein mechanischer Aktionismus machen uns unempfänglich für das Innere. Deshalb geht es nicht um eine „aktive Gemeinde“, sondern darum, mehr und mehr „kontemplative Gemeinde“ zu werden. Das wäre eine Gemeinschaft aus Gläubigen, die aus dem Inneren lebt, die sich Zeit nimmt zu Meditation und Anbetung, die nicht ständig plant, sondern sich von Gott überraschen lässt. Indessen nehmen wir in der Kirche wahr: Zu viel Strategie und zu wenig Besinnung, zu viele Funktionäre und zu wenig Beter, zu viel Geld und zu wenig Geist, zu viel Machermentalität und zu wenig Hörbereitschaft.

Sind wir ehrlich: Die ausgedehnte Gremienarbeit frisst doch den Geist auf. Es wird in epischer Breite über die Ausleihbedingungen für Stehtische diskutiert und darüber, woher der Kartoffelsalat für das Gemeindefest kommt. Das ist Gschaftelhuberei und hat nichts mehr mit dem Heiligen Geist zu tun! Nichts gegen guten Kartoffelsalat, aber eine gute geistliche Kost ist wichtiger. Ignatius ist ein Zeuge dieser Innerlichkeit, ein Heiliger mit Pilgerstraßen im Herzen, der überzeugt war, dass jeder Mensch Pilgerstraßen im Herzen hat. Geben wir heute mehr denn je den inneren Menschen, den geistlichen Menschen, dem einzelnen Menschen eine Stimme. Lassen wir uns nicht von dem bestimmen, was uns die Medien sagen, was die Zeitungen schreiben, die Fernsehsender senden. Wir haben eine Sendestelle im eigenen Herzen, den Geist: „Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Röm 5,5).

Referent: Dr. Wolfgang Steffel

Ohne Anmeldung, Eintritt frei.

Zugangslink:

https://zoom.us/j/8852699290?pwd=OHpQZ05VVW80dUU1d1pZT3BCSHc1QT09 

Alternativ Zugang über www.zoom.us bei "Einem Meeting beitreten" mit:

Meeting-ID: 885 269 9290

Kenncode: 196365
Außerdem gibt es die Möglichkeit über Telefon mitzuhören:
Tel.: 0695 050 2596, 069 7104 99222 oder 069 3807 9883
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Informationen über das Katholische Dekanat Ehingen-Ulm, Olgastr. 137, 89073 Ulm
Tel: 0731/9206010, E-Mail: dekanat.eu@drs.de