Vortrag „Pazifistisches Wolkenkuckucksheim ade?“ in Ravensburg

Andreas Zumach spricht über Deutschlands (Irr)weg in die Verantwortung von der Wiedervereinigung bis zur „Kriegstüchtigkeit“.
Andreas Zumach, Journalist und ehemaliger UN-Korrespondent, gilt als Experte für internationale Beziehungen und Konflikte und befasst sich schwerpunktmäßig mit Sicherheits- und Friedens-politik, Rüstungskontrolle und Menschenrechten.
Die westdeutsche Ost- und Entspannungspolitik seit Ende der 1960er Jahre hat den Menschen in der damaligen DDR humanitäre Erleichterungen gebracht. Sie ermöglichte die Anerkennung der deutsch-polnischen Grenze, die Aussöhnung mit den Völkern der Sowjetunion sowie den Beitritt beider deutscher Staaten zur UNO. Und diese Politik führte schließlich zum Fall der Berliner Mauer, zum Ende der globalen Blockkonfrontation und zur deutschen Wiedervereinigung.
War das auf einmal alles falsch und naiv? – Ist die Entspannungspolitik tatsächlich gescheitert, wie seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 vielfach behauptet wird? – Und ist die (Wieder)Herstellung deutscher „Kriegstüchtigkeit“ die einzig mögliche Antwort auf die russische Aggression unter Putin und die angeblich neue „Unordnung“ in der Welt?
Wie ließe sich die internationale Verantwortung Deutschlands stattdessen auf friedensfähige Weise wahrnehmen? Und wie könnte die Friedensbewegung effektiver als bislang dazu beitragen?