Gezupfte klassische Musik und Advent bei Heidegger in der Ulmer Nikolauskapelle
Wachet auf, ruft uns die Stimme
Das Ensemble manus musica, was schlicht musikalische Hand, aber auch musikalische Schar (eine Hand voll Musiker) bedeutet, hat sich der gezupften Musik verschrieben und verwendet deshalb hauptsächlich die Instrumente Laute, Gitarre und Mandoline. Gezupfte Musik lässt Mikroteilchen der Stille zwischen den Tönen entstehen. Diese Stille gilt es beim Hören zu wittern und als eine frische Brise Sauerstoff für die eigene Wachsamkeit zu atmen, wie der Cembalist Jean Rondeau mit Blick auf Domenico Scarlatti meinte. In einem Schwerpunkt zu Johann Sebastian Bach treten Laute und Mandoline ins Wechselgespräch, werden Stücke aus den Goldberg Variationen und dem Wohltemperierten Klavier auf zwei Mandolinen interpretiert und Tänze aus seinen Violinsolosonaten mit überraschenden Gitarrenakkorden. Adventliche Lieder werden mit Bachschen Motiven umspielt. Martin Heidegger nennt den Menschen einen „Wächter für die Stille“ und entfaltet einen philosophischen Advent, der sich wunderbar zur gezupften Musik fügt. Die Ruhe kommt auf und dazwischen. Aber dieser Anhalt hat nun selbst das eigene, dass er nichts Eigenes sucht und sich an etwas andrängt. Vielmehr das reine Kommen kommen lässt und so allein gestimmt wird.
Ensemble „manus musica“:
Ulrich Brauchle (Laute, Gitarre, Mandoline)
Wolfgang Steffel (Mandoline und Impulse)
Ohne Anmeldung, Eintritt frei. Infos beim Dekanat, Tel.: 0731/9206010, E-Mail: dekanat.eu(at)drs.de