„Durch so viel Formen geschritten“ (Gottfried Benn)

Von der Unmöglichkeit, ohne Vorgaben leben zu können
Sein Gedicht „Nur zwei Dinge“ beginnt Gottfried Benn so: „Durch so viel Formen geschritten, durch Ich und Wir und Du.“ Der andere Mensch kommt immer in einer Form, mit seinem Leben, seinen Freunden, seinem Lebensansatz, seinen Gewohnheiten, seiner Art zu sprechen auf mich zu und ist also niemals formlos da. Es gibt keine reine Ich-Du-Relation im Leben, sondern Leben nur in vielfacher Vermittlung. Doch trotz aller Formen, die Halt geben, bleibt das Ich angefochten und ist nie feststellbar, so dass es am Ende – so wieder Benn – nur zwei Dinge gebe: „Die Leere und das gezeichnete Ich.“
Leitung: Dr. Wolfgang Steffel, Dekanatsreferent
Ohne Anmeldung, Eintritt frei. Link für Online-Teilnahme und Telefonnummer zum Mithören über Kath. Dekanat Ehingen-Ulm, Tel.: 0731/9206010, E-Mail: dekanat.eu(at)drs.de