Kirchenschätze und Altholz aus der Kolomankirche zum Verkauf

Infostand und Flohmarkt der Kirchengemeinde beim Blütenfest
Die Kirchengemeinde beteiligt sich am kommenden Sonntag, 27. April 11 Uhr beim Blütenfest im Himmelsgarten gegenüber dem Backhäusle mit einem Verkaufs- und Informationsstand. Es kommen Altholz-Balken und Dachbodenfunde (siehe Hintergrundinfo 1) wie zum Beispiel Kerzenständer, Leuchter, Fahnen, Teile des ehemaligen Seitenaltars, Messglöckchen, Rätschen, Weihwasserkessel, Opferstöcke, Strahlenkränze, Kreuzwegbilder aus St. Coloman zum Verkauf. Die Exponate sind zum Teil über 200 Jahre alt.
Um 15 Uhr wird eine Auswahl der Kirchenschätze von Oberbürgermeister Richard Arnold im Dorfhaus versteigert. Auch dieser Erlös ist für die Sanierung der Kolomankirche (Hintergrundinfo 2) bestimmt. Die Besucherinnen und Besucher erhalten außerdem Informationen zur Sanierung der Kolomankirche und es werden Getränke aus Holunder (Hintergrundinfo 3) ausgeschenkt.
Hintergrund-Informationen zu St. Coloman
Die Kirche St. Coloman liegt im alten Ortskern von Wetzgau, direkt am Familien- und Landschaftspark „Himmelsgarten“. Die spätgotische Kirche ist die einzige dem Heiligen Koloman geweihte Kirche in Baden-Württemberg. 2016 fand erstmals seit 226 Jahren der Kolomanritt wieder statt. Die Reiterprozession zu Ehren des Heiligen Koloman wird seither alle zwei Jahre im Juli gefeiert. Risse im Mauerwerk, Fäulnis und Holzschädlinge in Dach- und Deckenkonstruktion
erfordern aktuell eine umfangreiche Sanierung mit Gesamtkosten von 437.000 €.
1)Mit den Sanierungsarbeiten wurde im Februar begonnen. Dazu musste der Dachboden komplett geräumt werden. Diese Gegenstände wurden inzwischen gesichtet und teilweise an die Diözese und an das Städt. Museum abgegeben.
2)Die Kirchengemeinde muss zur Schließung der Finanzierungslücke 50.000 € an Spenden aufbringen Bankverbindung: Kirchengemeinde St. Maria Wetzgau-Rehnenhof, KSK Ostalb,
IBAN DE 91 6145 0050 0440 0017 93 Verwendungszweck: Sanierung Kolomankirche
3) St. Coloman und der Holunderbaum oder Holunder tut Wunder
Coloman wurde der Legende nach auf seinem Pilgerweg nach Jerusalem aufgrund seines fremdartigen Aussehens für einen böhmischen Spion gehalten und bei Stockerau in Niederösterreich festgenommen. Nach einem Martyrium wurde er zwischen zwei Mördern an einem dürren Holunderstrauch am 17.07.1012 erhängt.
Dieser Holunderbaum habe darauf frische Blätter und frische Blüten bekommen, was für die Babenberger ein Wunder war und die Heiligkeit Colomans bezeugte. Zu spät kam die Einsicht, dass hier ein Unschuldiger aus Angst und aufgrund von Vorurteilen hingerichtet wurde. Im Jahre 1014 wurde Coloman im Kloster Melk bestattet und dort sowie im Voralpenraum verehrt.
Der Holunderstrauch zählt zu den wertvollsten Sträuchern Mitteleuropas. Bereits in der Antike galt er als wichtige Heilpflanze. Seine Beeren und Blüten werden seit jeher zu Medizin und zu Speis und Trank verarbeitet, sein Holz zu Musikinstrumentenn und seine Früchte dienen zum Färben von Leder, Stoffen und Haaren. Dass der Holunderstrauch im Leben der Menschen einen hohen Stellenwert einnahm, bezeugen auch weitere Legenden und Bräuche. Noch vor wenigen Generationen zogen Männer ehrfürchtig ihren Hut, wenn sie an einem Holunderbaum vorbeigingen.