Menschenrechte und andere Kleinigkeiten: Theater in Ravensburg
Theateraufführung des Hope Theatre aus Nairobi im Haus der katholischen Kirche in Ravensburg.
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“, so lautet der bekannte Artikel eins der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und trotzdem sind wir auf der Welt weit von Gleichberechtigung entfernt. Alter, Behinderung, ethnische Herkunft, Geschlecht, Sprache, Religion, politische und weltanschauliche Überzeugung, nationale oder soziale Herkunft, Eigentum oder Geburt – die Liste, warum Menschen diskriminiert werden, scheint unendlich.
Das Hope Theatre Nairobi nimmt in künstlerischer Weise die globalen Verstrickungen in den Blick, denn wir dürfen nicht nur die Vorteile einer globalisierten Welt sehen, sondern müssen auch die Augen öffnen und die Stimme erheben, wenn es um menschliche Werte und Verantwortung geht. Gleichzeitig spricht die Theatertruppe aus Nairobi auch aus ihrer eigenen Erfahrung und zeigt unterschiedliche Szenen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Die Ensemble-Mitglieder wissen, was Blicke auf der Straße in Deutschland bedeuten können, sie haben aber auch den Bürgerkrieg in ihrem eigenen Land erlebt und sie kennen die Haltung der reichen KenianerInnen gegenüber den Slum-BewohnerInnen. Sie merken, wie schwierig es ist, in Deutschland als SchauspielerIn anerkannt und nicht als Flüchtende abgestempelt zu werden, sie kennen aber auch den Applaus des begeisterten Publikums. Sie wissen, wie wichtig es ist, aufzuklären – und das funktioniert am besten in der direkten Begegnung. Wer sich besser kennen lernt, hat weniger Angst voreinander.