In den Gottesdiensten an Weihnachten findet auch in diesem Jahr die Adveniat-Kollekte für Lateinamerika statt. Die deutschen Bischöfe rufen angesichts der weltweiten Pandemie dazu auf, die Ärmsten der Armen nicht zu vergessen. „Seit 1961 schlägt die Weihnachtskollekte eine Brücke der Geschwisterlichkeit und Ermutigung nach Lateinamerika und in die Karibik. Sie hilft dort, wo die Not am größten ist und Menschen dringend auf Unterstützung angewiesen sind“, so die Bischöfe.
Hunderttausende leiden Hunger
Die Härte der Pandemie sei in Lateinamerika überall zu spüren: „Durch das Zusammenleben in engen Hütten sind Abstandsregeln nicht einzuhalten. Hygienemaßnahmen sind kaum umsetzbar. Viele Menschen haben ihren Broterwerb verloren. Hunderttausende leiden Hunger. Selten war die Weihnachtskollekte von Adveniat so wichtig wie in diesem Jahr!“
Das betont auch Pater Michael Heinz SVD, Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat. „Gerade jetzt ist die Weihnachtskollekte wichtiger als je zuvor. Die Menschen in Lateinamerika brauchen jetzt unsere Solidarität. Die Landbevölkerung auf dem Kontinent ist dem Virus aufgrund von Armut, chronischen Leiden an Infektionskrankheiten sowie der schlechten Ernährungssituation oft schutzlos ausgeliefert.“ Deshalb rücke Adveniat mit seiner diesjährigen Weihnachtsaktion unter dem Motto „ÜberLeben auf dem Land“ diese Sorgen und Nöte in den Blickpunkt.
Die Corona-Krise verschärft das Elend
Die Corona-Krise, so Pater Michael Heinz, habe das Elend gerade in den ländlichen Regionen erheblich verschärft: „Wir beobachten mit großer Sorge, dass die Menschen in Lateinamerika und der Karibik angesichts der Ausbreitung des Virus vor der Wahl stehen: Ansteckung oder Hunger.
Deshalb hat Adveniat bereits 7,3 Millionen Euro für 427 Projekte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und deren Folgen zur Verfügung gestellt.“ Der Schwerpunkt liege auf der Versorgung mit Lebensmitteln, aber auch mit Medikamenten und Hygiene-Artikeln, um Menschen die Chance zu geben, sich vor der Pandemie zu schützen.
In ihrem Aufruf betonen die deutschen Bischöfe, dass mit der Kollekte am Weihnachtsfest ein besonderes Zeichen der Verbundenheit gesetzt werden könne: „Wir bitten Sie: Bleiben Sie den Menschen in Lateinamerika und der Karibik verbunden, nicht zuletzt im Gebet.“