Wie setzen sich die Politiker in Baden-Württemberg für die Erwachsenbildung ein? Diese Frage stellt die Kirchliche Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KiLAG) mit Blick auf die Landtagswahl am 14. März Vertretern unterschiedlicher Parteien. Die Antworten von Andrea Bogner-Unden (Bündnis90/Die Grünen), Professor Wolfgang Reinhart (CDU), Andreas Stoch (SPD) und Judith Skudelny (FDP) sind in einem rund zehnminütigen Video bei YouTube unter dem Stichwort „KiLAG fragt nach“ zu sehen. Rund 30 Prozent der Weiterbildungsangebote in Baden-Württemberg sichert die KiLAG mit ihren Einrichtungen. Sie fördert damit das bürgerschaftliche Engagement und sorgt für einen ethischen, sozialen und kulturellen Dialog.
Drei Kernbereiche der Erwachsenenbildung wurden vor der Landtagswahl aufgegriffen: Was notwendig ist, damit die Menschen mit den Umbrüchen der heutigen Zeit zurechtkommen, wie es um die Finanzierung der Bildungsangebote steht und welche Rolle Kirche, Religion und interreligiöser Dialog für die jeweilige Partei spielen. So betont der CDU-Fraktionsvorsitzende Reinhart, dass dem lebenslangen Lernen eine Schlüsselfunktion zukomme und die kirchlichen Bildungsträger ein wichtiger Partner der Politik seien. Die FDP-Generalsekretärin Skudelny erläutert, dass ihre Partei stärker in diesen Bereich investieren möchte, und Stoch, Fraktionsvorsitzender der SPD, hebt die Bedeutung des Rechts auf Weiterbildung hervor, da nur so eine gesellschaftliche Teilhabe möglich sei. Die Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion für Weiter- und Erwachsenenbildung, Bogner-Unden, spricht sich für die aufsuchende Weiterbildung aus und möchte diese mit einem Grundeinkommen für Qualifizierung, Alphabetisierung und Weiterbildung unterstützen.
Alle angefragten Parteien stehen hinter der Vereinbarung „GEMEINSAM. FÜR. WEITERBILDUNG“. In dieser hat die Landesregierung zugesichert, die Grundförderung für die Erwachsenenbildung schrittweise bis 2025 um 28 Prozent zu erhöhen. Die SPD spricht sich darüber hinausgehend für das Ziel einer Drittelfinanzierung aus.
Was den Stellenwert der Kirche und Religionsgemeinschaften anbelangt, so hält Bogner-Unden von den Grünen diese für eine frühe Wertevermittlung für zentral. Stoch erläutert, dass der Dialog hier für die SPD sehr wichtig ist und FDP-Generalsekretärin Skudelny nimmt Kirchen und Religionsgemeinschaften als selbstbewusste Partner wahr. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Reinhart spricht über das christliche Menschenbild, das Richtschnur für das Handeln in seiner Partei sei und dass es wichtig wäre, dass die Kirchen ihren festen Platz im öffentlichen Raum behielten und schließt: „Wir brauchen die kirchlichen Erwachsenenbildungsträger nötiger denn je.“