Malteser

Gegen soziale Isolation

Die Corona-Pandemie und der momentane Lockdown erhöhen das Risiko einer sozialen Isolation und Vereinsamung vor allem bei älteren Menschen.

Die Menschen in Deutschland werden immer älter und leben immer häufiger allein. Die Malteser weisen eindringlich darauf hin, wie stark die Corona-Pandemie und der momentane Lockdown das Risiko einer sozialen Isolation und Vereinsamung vor allem bei älteren Menschen erhöhen. „Die Corona-Pandemie führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig die Prävention von Einsamkeit gerade im Alter ist“, betont Regine Martis-Cisic, Referentin Soziales Ehrenamt bei den Maltesern in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. „Wir Malteser kennen die Lebenssituation alter und hochaltriger Menschen sehr gut und haben viel Erfahrung in der Hilfe für ältere, kranke und alleinlebende Menschen“, betont Martis-Cisic. „Gerade infolge des ersten Lockdowns im Frühjahr mussten wir erleben, wie sich der Gesundheitszustand der Älteren aufgrund der fehlenden Angebote, Aktivitäten und damit verbundenen Förderung vielfach verschlechterte“, so die Malteser Referentin, die die ehrenamtlichen sozialen Dienste in der Diözese koordiniert. „Daher ist es uns Maltesern jetzt im erneuten Lockdown ein besonderes Anliegen, unsere Besuchs- und Betreuungsdienste sowie unsere Angebote für Menschen mit Demenz unter strengen Hygieneregeln nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern sogar weiter auszubauen“, so Martis-Cisic.

1:1-Besuchs- und häusliche Betreuungsdienste

Nach wie vor bieten die Malteser auf der Grundlage eines strengen Infektionsschutzkonzeptes und im Rahmen einer 1:1-Betreuung Besuchs- und Unterstützungsdienste im häuslichen Umfeld an. Mit telefonischen Besuchsdiensten halten sie Kontakt zu den älteren Menschen, wenn ein persönlicher Besuch nicht möglich ist. An vielen Standorten heißt ein „Café Malta“ ältere Menschen und Menschen mit Demenz in kleinen Gruppen oder sogar mit Einzelbetreuung auch in Zeiten von Corona für zwei bis drei Stunden in der Woche willkommen, um mit gemeinsamen Aktivitäten noch vorhandene Fähigkeiten zu fördern, Abwechslung im Corona-Alltag zu schenken und den pflegenden Angehörigen Entlastung zu bieten. Auch die Malteser Tagestreffs in Esslingen und Kirchheim für Menschen im Frühstadium der Demenz bieten in der Kleingruppe vor- und nachmittags nach wie vor Betreuung an. „Der Bedarf an solchen Angeboten ist riesig“, berichtet auch Malteser Diözesanreferentin Marija Galjer in der Erzdiözese Freiburg. „Dies zeigt sich auch an der vermehrten Anzahl von Anrufen Angehöriger, die sich nach solchen Entlastungsangeboten bei uns erkundigen“, betont Galjer. Um alle diese ehrenamtlichen Dienste aufrechterhalten und ausbauen zu können, suchen die Malteser an vielen Standorten weitere Freiwillige, die sich gerade in dieser Zeit engagieren und so vielleicht auch etwas gegen ihre eigene Einsamkeit tun möchten.  

„Miteinander – Füreinander“ gegen Einsamkeit im Alter

Für Menschen, die längere Zeit zurückgezogen gelebt haben, ist es meist schwer, sich auf neue Kontakte einzulassen. Umso wichtiger ist es, der sozialen Isolation vorzubeugen oder ihr frühzeitig entgegen zu steuern. Daher unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) die Malteser in Baden-Württemberg und bundesweit mit ihrem Projekt „Miteinander-Füreinander – Kontakt und Gemeinschaft im Alter“. Bis 2024 werden vorrangig der Aufbau neuer Zugangswege zu älteren und hochaltrigen Menschen, der Ausbau von ehrenamtlichen Besuchs- und Begleitungsangeboten sowie Angebote zur Steigerung der Mobilität und zur Förderung von Gemeinschaft finanziert. Die Wirksamkeit dieser Projekte wird wissenschaftlich überprüft. Zudem soll die Bevölkerung für das gesellschaftliche Problem der zunehmenden Einsamkeit im Alter sensibilisiert und so zusätzliche Hilfsbereitschaft aktiviert werden.

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