Damit fördern sie den Austausch und das Verständnis verschiedener Kulturen. Die diesjährige Interkulturelle Woche findet bundesweit vom 26. September bis 3. Oktober statt und steht unter den Eindrücken der Ereignisse in Afghanistan.
„Der Umgang der Bundesregierung mit den afghanischen Ortskräften spiegelt sich in den Erfahrungen vieler Eingewanderter und ihrer Nachkommen hierzulande wieder. Viele Menschen mit Einwanderungsgeschichte fühlen sich in Deutschland akzeptiert, solange sie mit ihrer Arbeitskraft nützlich sind“, berichtet Michael Leser, Fachreferent für Interkulturelles Sozialmanagement bei der Diözese Rottenburg-Stuttgart. „Sobald sie aber selbst Hilfe benötigen, mitunter viele Jahre nach der Einwanderung, erleben sie plötzlich Ausgrenzung und Misstrauen.“ Dagegen setze die Interkulturelle Woche ein starkes Zeichen des Zusammenhalts.
Die Veranstaltungen der Interkulturellen Woche mit Beteiligung von Einrichtungen der Diözese Rottenburg-Stuttgart finden sich gebündelt unter https://iksm.drs.de/interkulturelles-sozialmanagement/interkulturelle-woche.html.
Vielfältiges Programm geboten
Die Aktionen während der Interkulturellen Woche sind so vielfältig wie die Gesellschaft: So wird in Nürtingen gemeinsam gebacken, in Göppingen multireligiös gebetet und in Aulendorf zusammen gesungen. Alle Aktionen bundesweit stehen auf der Homepage der Interkulturellen Woche unter www.interkulturellewoche.de. Trotz der Corona-Pandemie sind mit den gebotenen Hygienemaßnahmen ähnlich viele Veranstaltungen möglich wie in den Vorjahren.
„Vielerorts wird thematisiert, dass die verbreitete Sichtweise, Mehrheitsgesellschaft und Minderheiten zu unterscheiden, nicht mehr zutreffend ist: Die Herkunftsgeschichten der Menschen sind so unterschiedlich, dass in Großstädten längst die Mehrheit einen sogenannten Migrationshintergrund hat“, sagt Leser. „Früher wurde gefordert, dass eine vielfältige Gesellschaft zugelassen wird. Jetzt ist diese Vielfalt längst Realität, doch dies wird von vielen noch nicht anerkannt.“
Engagierte Christinnen und Christen und Hilfsprojekte der Caritas erlebten immer wieder, wie Alltagsrassismus und bürokratische Hürden eine offene Gesellschaft erschwerten, so der Referent weiter. Daher fördere die Diözese Rottenburg-Stuttgart Beratungsangebote, damit alle ihr Recht auf Teilhabe in der Gesellschaft erhalten. Beispielsweise wurden für Flüchtlingshilfe im Jahr 2020 von der Diözese 2,6 Millionen Euro ausgezahlt. „In der Interkulturellen Woche wird deutlich gezeigt, dass die Katholikinnen und Katholiken für eine offene Gesellschaft einstehen“, sagt Leser abschließend.