Gut, ein klein wenig nervös werden die 17 Sängerinnen und Sänger des Chores „Tiramisu“ schon sein, wenn sie im Hauptprogramm des Katholikentags im Mai ihren Auftritt haben. Gemeinsam mit den St. Michael-Chorknaben Schwäbisch Gmünd hat der Chor der Klosterbergschule einen Platz in der Stuttgarter City ergattert. Aber: Sie werden ihre Sache gut machen. Denn sie alle sind hoch motiviert und Chorsängerinnen und Chorsänger mit Leib und Seele.
Tiramisu ist eigentlich ein ganz normaler Chor und doch besonders. Die Kinder und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 25 Jahren singen voller Inbrunst, sie singen gut, geschult und oft auch mehrstimmig. Dass sie alle eine Form von geistiger Behinderung in sich tragen, ist von untergeordneter Rolle. Die Motivation und die Freude am gemeinsamen Singen ist so groß, dass die von der Pandemie geforderte Probenpause schier unerträglich scheint. „Die Schülerinnen und Schüler sind bitterlich enttäuscht, dass wir momentan nicht proben können“, sagt Heike Bareiß, Sonderschulpädagogin und Chorleiterin von Tiramisu. Aus Erfahrung weiß sie, wie gut sich ihre Schülerinnen und Schüler immer auf die Proben vorbereiten. „Sie lernen alles auswendig und proben in jeder freien Minute zusammen“, erzählt die Chorleiterin. Deshalb ist Tiramisu, gegründet vor 20 Jahren, nun auch auf einem hohen Niveau angekommen. Hat man früher noch einstimmig zu Playback gesungen, so üben die Choristen nun zumeist die Mehrstimmigkeit, begleitet vom Klavierspiel des Konrektors der Klosterbergschule, Andreas Weiß.