In einer Stellungnahme des Katholischen Dekanats Freudenstadt wird die aktuelle Entscheidung des Kreistags zur Initiative „Sichere Häfen“ bedauert. Zu den Unterzeichnern der Stellungnahme gehören der kommissarische Dekan Armin Noppenberger, Michael Zörner, stellvertretender Zweiter Vorsitzender des Dekanatsrats, sowie Geschäftsführer Achim Wicker.
In dem Schreiben heißt es: "Mit Bedauern nehmen wir den Beschluss des Kreistages vom 27. Mai 2020 zur Kenntnis, der mit einer Zweidrittelmehrheit den Beitritt zur Initiative „Sichere Häfen“ abgelehnt hat. Wir hätten uns eine positive Entscheidung gewünscht. Sie wäre ein Symbol gewesen. Ein starkes Symbol für gelebte christliche Nächstenliebe und dem Parteiergreifen für Menschen in Not. Wir sehen in der Initiative Sichere Häfen ein deutliches Signal der Menschlichkeit und Nächstenliebe."
Mit großer Sorge und Betroffenheit nehmen die Unterzeichner die Situation der Flüchtlinge in den griechischen Flüchtlingslagern zur Kenntnis und rufen alle Verantwortlichen in Politik, Kirche und Gesellschaft auf, hier Verantwortung zu übernehmen und diesen Menschen in ihrer Not beizustehen. "Wir sprechen uns insbesondere für die Aufnahme von Kindern und Jugendlichen aus, um diesen ein Aufwachsen in einer sicheren Umgebung, wie es für Kinder in Deutschland selbstverständlich ist, zu ermöglichen", heißt es in der Stellungnahme und weiter: "Wir danken allen, die sich haupt- oder ehrenamtlich für Flüchtlinge in unserem Dekanat, im Landkreis und darüber hinaus engagieren. Wir rufen alle Katholiken im Landkreis Freudenstadt auf, sich tatkräftig an die Seite derer zu stellen, die sich für die Flüchtlinge engagieren."