Die Vinzentinischen Ersthelfer Albstadt haben ein neues Projekt ins Leben gerufen, um den Tafelladen vor Ort zu unterstützen: Ein mobiler Hühnerstall, in dem bis zu 20 Hühner leben und ihre Eier legen können.
Der Hühnerstall steht momentan in Lautlingen, soll künftig aber Halt in verschiedenen Schulen und Kindergärten, aber auch in Senioren- und Pflegeeinrichtungen sowie Kliniken machen, wie Diakon Weimer sagt. Das große Ziel des Projekts haben die Initiatoren stets im Blick: Menschen in Not helfen und aktiv Nächstenliebe leben. In den vergangenen Jahren haben die Vinzentinischen Ersthelfer Albstadt (VEA) bei verschiedenen Anlässen für die Unterstützung des Tafelladens geworben und auch finanziell und mit Lebensmittelspenden unterstützt. Seit vier Jahren können Menschen sich bei den VEA telefonisch melden und ihren Spendenbetrag durchgeben, worauf dann am selben Tag noch für die Tafel eingekauft wird.
20 Hühner können einziehen
Verschiedene Nahrungsmittel sind und bleiben jedoch immer Mangelware. Um dem entgegenzuwirken, haben Diakon Michael Weimer und seine Vinzentinischen Ersthelfer einen Vinz-mobilen Hühnerstall angeschafft, welcher für bis zu 20 Hühner ein Zuhause bietet. Ob es Zufall oder Fügung war, auf alle Fälle freuen sich die VEA, dass sie zwölf Vinz-Hühner aus dem Kloster Untermarchtal für dieses Vinz-Projekt bekamen.
Richtlinien beachtet
Um eine artgerechte Tierhaltung zu ermöglichen, wurde ein mobiler Hühnerstall gekauft, der nach den Richtlinien des Bioland-Verbands zum biologischen Landbau konzipiert und gebaut und von Christian Roth und seinem Team aus Augsburg nach Lautlingen transportiert wurde, wo er nun anfangs im Garten der Vinz-Pflegewerkstatt Oase seinen Platz eingenommen hat. Das Wiesengrundstück bietet den Hühnern hier einen wunderbaren Auslauf. Markus Roth hat einen Weidezaun angebracht und Diakon Weimer steht bei der Versorgung mit Rat und Tat zur Verfügung.
Erstklassige Eier für die Tafel
„Mit dem mobilen Hühnerstall und den Hühnern können wir den Kunden des Tafelladens erstklassige Ware anbieten“, sagt Diakon Weimer. Die Eier werden einmal in der Woche dem Tafelladen geliefert. Die VEA hoffen auf um die 80 Eier pro Woche. Volker Reinauer von der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau, Leitung Caritasdienste, Teilhabe und Nachhaltigkeit, äußerte bei der Begutachtung der Anlage große Freude und Dank für dieses, wie er sagte, „großartige Projekt“, das einen großen Beitrag leiste, Menschen in Not zu helfen und die Schöpfung zu wahren.
Kindergarten und Schule helfen mit
Neben der Unterstützung der Tafel und Hilfe für Menschen in Not wird die Kooperation mit der Ignaz-Demeter-Schule Lautlingen und dem Kindergarten St. Michael nach der Hasenpatenschaft nun auch noch mit den Vinz-Hühnern ausgebaut. Rektorin Katja Ortwein und Kindergartenleitung Tina Stengele sind mit ihrem Lehrer- und Erzieherteam begeistert dabei. Wenn alles gut läuft, kann sich Diakon Weimer auch vorstellen, dass der Hühnerstall auch zeitweise in Senioren- und Pflegeeinrichtungen, Schulen und Kliniken Halt macht.
Hühnerstall bringt Abwechslung
In den Senioren- und Pflegeheimen könnte durch den mobilen Hühnerstall eine besondere Abwechslung in den Alltag gebracht werden und die Bewohner könnten sich in dieser Zeit auch nach Möglichkeit in die Fütterung der Hühner und die Pflege des Stalles mit Gehege kümmern und erfahren, dass sie dadurch auch einen Beitrag leisten, dass mit den Eiern, welche die Hühner legen, Menschen in Not geholfen wird. Gerade diese Generation, so Weimer, welche zur Zeit und in den kommenden Jahren in den Senioren- und Pflegeeinrichtungen leben, sei mit Tieren groß geworden und habe dadurch auch einen engen Bezug. Die Einrichtungen könnten auch durch den mobilen Hühnerstall mehr Besuche von Generationen bekommen, welche sonst vielleicht nicht kommen würden.
„Armenessen“ geplant
Weiter planen die Vinzentinischen Ersthelfer in den kommenden Jahren, um den Vinzenztag, 27. September 2023, bis zum Franziskustag, 4. Oktober 2023, mit den Vinz-Eiern ein „Armenessen“ anzubieten. Auch bei der zweiten Vesperkirche 2024 möchten die VEA ihre Eier mit anbieten. Und so wie die Kooperation schon mit der Ignaz-Demeter-Schule erfolgreich umgesetzt werde, möchte Diakon Weimer auch andere Schulen zum Mitmachen einladen. Man könne zum Beispiel mit dem mobilen Hühnerstall das Thema Nächstenliebe behandeln und die Verbindung zum Evangelium knüpfen: „Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben“, heißt es dort.
Weitere Hilfe für Tafelladen denkbar
Auch über Kooperationen und Patenschaften, welche vielleicht noch weitere Angebote für den Tafelladen bringen könnten, möchten die VEA mit den Schülern sprechen. Die Schüler sollen für das Thema Nächstenliebe und einen sorgsamen Umgang mit der Natur und Tieren sensibilisiert werden. Papst Franziskus habe in der Begegnung mit Medienvertretern 2013 gesagt: „Ach wie sehr möchte ich eine arme Kirche und eine Kirche für die Armen“, erinnerte Diakon Weimer und sagte: „Genau das wollen die Vinzentinischen Ersthelfer Albstadt hier für die Menschen sein.“ Not zu sehen und zu helfen, oder wie Vinzenz es gesagt habe „Liebe sei Tat“. So könne man die Ersthelfer unterstützen, sagt Diakon Weimer.