Man geht niemals so ganz – aber doch schließt sich zum 1. April 2022 für Maria Riedl, Seelsorgerin für Menschen mit Behinderung im Dekanat Ludwigsburg eine Türe. Anfang April verabschiedet sie sich aus der Arbeit im Katholischen Dekanat Ludwigsburg in den Ruhestand. Damit blickt sie auf acht Jahre Inklusionsarbeit zurück. Seit September 2014 kümmerte sich die Gemeindereferentin in der Kategorialstelle "Seelsorge bei Menschen mit Behinderung" der Diözese Rottenburg-Stuttgart für das Dekanat Ludwigsburg um Integration und Inklusion aller Menschen in den Kirchengemeinden und Seelsorgeeinheiten. Ihre Zeit in dieser Position nutzte sie, um ein großes Netzwerk aufzubauen und viele Projekte ins Leben zu rufen.
Für Maria Riedl ermöglichte erst ihr zweiter Beruf die Türöffnung für diesen Job. Die ursprünglich gelernte kaufmännische Angestellte orientierte sich nach der Familienphase noch einmal neu. Über einen Fernkurs in Würzburg schloss sie das Studium der Religionspädagogik ab und absolvierte anschließend ihre pastorale Ausbildung in Rottenburg. Die dann anknüpfende dreijährige Assistenzzeit führte sie in die Seelsorgeeinheit Strohgäu, in der sie zwölf Jahre mir Pfarrer Merkelbach, dem heutigen Diözesancaritasdirektor, arbeitete. 2014 wechselte sie in ihre heutige Stelle, in die Seelsorge bei Menschen mit Behinderung. Religionsunterricht und Schulpastoral, Organisation von Ferienfreizeiten oder die Einbindung der Menschen mit Behinderung in musikalische Projekte: Ihr Engagement ließ die Arbeit zur Berufung werden.
Ob der nun anstehende Ruhestand ein solcher wird, bleibt dahingestellt. Zu sehr ist Riedl mit den Themen der Integration und der Inklusion aller Menschen in unserer Gesellschaft verwurzelt. „Das gibt man nicht einfach mit dem Schlüssel ab. Ich bleibe aktiv“, und dem Nachdruck ihrer Stimme ist herauszuhören, dass sie das genau so meint. Das bedeutet konkret, dass sie weiterhin als Notfallseelsorgerin nun als Ehrenamtliche ihren Aufgaben nachgeht. Ebenfalls ehrenamtlich begleitet sie als Vorsitzende des von ihr mitgegründeten Harfenspiel-Vereins `Veeh-Harfen-Ensemble´. „Dieser ist nun super aufgestellt mit momentan 15 Veeh-Harfen-Spielerinnen und -spieler der Schule am Favoritenpark und fünf Harkenhafenspielerinnen aus der Gemeinschaftsschule.“ Die Auftritte für das Jahr 2021 mussten pandemiebedingt fast alle ausfallen, doch für 2022 ist einiges in Planung. Die Unterrichtseinheiten mit den Schülern laufen regelmäßig.
Dekan Alexander König dankte Maria Riedl bei der Verabschiedung am 11. März im Haus Edith Stein in Ludwigsburg für ihr vielfältiges Wirken und das Voranbringen der Teilhabe an Kirche für alle Menschen. Gleichzeitig bekräftigte er, dass er auf eine gute Weiterführung der Stelle hoffe. Die Stellenbesetzung läuft aktuell.