Sowohl Martinsumzüge als auch Martinsspiele sind wieder möglich, allerdings mit Abstandsregeln. Außerdem wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern empfohlen, Masken zu tragen. Zusätzlich zu den klassischen Laternenumzügen bieten einige Stuttgarter Gemeinden Stationenwege, die die Familien für sich alleine ablaufen können. Rund um den Martinstag sind zudem Kitas, Schulklassen und interessierte Gruppen im Rahmen der diözesanen Aktion „Mantel teilen“ aufgerufen, Stoffstücke für den weltgrößten Martinsmantel zu gestalten, der im nächsten Jahr beim 102. Deutschen Katholikentag präsentiert werden soll.
In St. Elisabeth im Stuttgarter Westen schlüpft am Martinstag, 11. November, um 17 Uhr eine Jugendliche in die Rolle des berühmten Heiligen und reitet auf einem Pony zu dem Bettler, der auf dem Bismarckplatz wartet. Die Martinsgeschichte erleben können Familien auch im Stuttgarter Osten: Dort lädt die Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Ost am 11. November um 18 Uhr zu einem Gottesdienst auf die große Wiese im Klingenbachpark, an dem der heilige Martin und der Bettler mitwirken. Bei allen Martinsumzügen wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Tragen einer Maske empfohlen.
Wer coronabedingt noch an keinem Umzug teilnehmen möchte, der kann dem berühmten Heiligen am Martinstag bei einem Stationenweg in der Gemeinde Heilige Familie in Rohr nachspüren. Dort baut die Gewählte Vorsitzende Sandra Mercamp am Nachmittag des Martinstags zehn Stationen vor der Kirche auf, in denen nicht nur die Mantelteilung erzählt wird, sondern auch die weitere Lebensgeschichte des Martin von Tours. „Wir haben den Stationenweg im vergangenen Jahr schon angeboten. Die Rückmeldungen waren so gut, dass wir die Aktion wiederholen. Die Eltern und die Kinder haben sich gefreut, dass sie viel mehr über St. Martin erfahren haben“, erzählt Sandra Mercamp. Aufgebaut sind die Stationen am 11. November von 16 bis 23 Uhr, die Familien können ein bemaltes Marmeladenglas mitbringen und für ein Lichtermeer stehen lassen. Außerdem gibt es eine Station, wo Stoffstücke für den Martinsmantel zum Katholikentag bemalt werden können.
„Mantel teilen“ heißt die Aktion der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die auch rund um den Martinstag weiterläuft und die mit einem riesengroßen Martinsmantel beim 102. Katholikentag im nächsten Mai enden wird. Kitas, Schulklassen, aber auch andere Gruppen sind eingeladen, Stoffstücke für den Mantel zu gestalten.
In Ungarn geboren, in Gallien getauft
Wer aber war der Heilige, der die Menschen bis heute fasziniert? Geboren wurde Martin im Jahr 316 im heutigen Ungarn. Mit 15 Jahren trat er in die römische Gardekavallerie ein, die in Gallien ihre Heimatkaserne hatte. Die Legende erzählt, dass er in der Winterszeit auf einem Ausritt seinen Militärmantel mit einem Bettler geteilt habe. Daraufhin sei ihm im Traum Christus erschienen und habe ihn mit den Worten gelobt: „Was du an dem Bettler getan hast, das hast du mir getan.“
Martin empfing daraufhin in Amiens die Taufe und bat um Entlassung aus dem Militärdienst. Im Jahr 371 wurde Martin zum Bischof von Tours an der Loire gewählt. Der Legende nach soll er sich in einem Gänsestall versteckt haben, um der möglichen Wahl zu entgehen. Doch das Geschnatter der Vögel verriet ihn. Im Alter von 81 Jahren ist er am 8. November 397 in Candes an der Loire gestorben. Bei vielen gilt er als der beliebteste Heilige in Europa und Beschützer aller Bedrängten.
Einige Martinsumzüge und andere Martinsaktionen im Überblick
Christus König in Vaihingen: Martinsspiel am 11. November um 17 Uhr im Fanny-Leicht-Park. Kinder und Eltern werden sich ein einem großen Kreis um das Martinsspiel aufstellen.
St. Elisabeth im Westen: Auf dem Bismarckplatz teilt am 11. November um 17 Uhr Martin den Mantel mit dem Bettler, anschließend gibt es einen Laternenumzug
Die Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Ost lädt am Martinstag um 18 Uhr zu einem Gottesdienst in den Klingenbachpark. Mit dabei sind Martin auf dem Pferd und der Bettler.
St. Martin vom 8. bis 13. November im Haus der Katholischen Kirche, Königstraße 7: Dort warten ein Martinsquiz und Martinsrätel. Die Besucherinnen und Besucher können sich Bastel- und Backtipps abholen und natürlich Geschichten rund um den berühmten Heiligen.