Nachdem die Ausbreitung von Covid-19 zur Pandemie erklärte wurde und der Shutdown in den meisten Staaten Europas erfolgte, waren viele osteuropäische Arbeitskräfte gezwungen, in ihre Heimat zurückzukehren. In deutschen Medien wird fast ausschließlich über den Weggang der rumänischen Spargelstecher und Pflegekräfte berichtet.
Was völlig aus dem Blick gerät: Die Situation in Rumänien nach der Rückkehr ist katastrophal. Sie haben ohne festes Arbeitsverhältnis kein Einkommen und auch keinen Anspruch auf staatliche Hilfe.
In der Großstadt Satu Mare betreibt die Caritas seit vielen Jahren mehrere Sozialeinrichtungen der Familien- und Altenhilfe, wie Tageszentren für Kinder, Sozialküchen oder Hauskrankenpflege. Auch in Rumänien wurde eine strenge Ausgangssperre verhängt. Dies trifft besonders die alten Menschen und die Minderheit der Roma.
Die hygienischen und räumlichen Zustände in den Roma-Siedlungen sind prekär. Manche Großfamilie mit bis zu 12 Personen teilt sich eine Ein-Zimmer-Wohnung. In vielen Siedlungen gibt es nur einen Zugang zu Wasser. Quarantäne ist hier nicht möglich.
Um den von der Krise am stärksten betroffenen Familien zu helfen, hat die Caritas Satu Mare eine Hilfsaktion organisiert. Mit Unterstützung der Diözese Rottenburg-Stuttgart konnten Hilfspakete mit Lebensmitteln, Hygienematerialien und Info-Flyer zur Corona-Pandemie verteilt werden.
Der Bedarf bei den Betroffenen wurde im Vorfeld telefonisch von den Mitarbeitern der Caritas ermittelt. Die Pakete wurden in den Wohnblocks und Siedlungen bis vor die Wohnungstüren der Familien gebracht und dort mit großer Freude in Empfang genommen.
Die Polizei begleitete die Maßnahmen und sorgte dafür, dass die Schutzbestimmungen eingehalten wurden.