Unter dem Gedanken „Einfach mehr“ verbindet der neue Pilgerweg die oberschwäbische Heimat der seligen Schwester Ulrika mit ihrer klösterlichen Heimat am Bodensee. Der Ulrikaweg, der vor einem Jahr im kleinen Rahmen der Öffentlichkeit übergeben wurde, führt über Mittelbiberach, Steinhausen, das Kloster Sießen, Illmensee und Salem nach Überlingen und von hier aus mit dem Schiff über den Überlinger See weiter zum Kloster Hegne. Namensgeberin ist Ulrika Nisch (1882-1913), Kreuzschwester im Kloster Hegne, die 1987 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen wurde.
Sehnsucht nach gelingendem Leben
Weihbischof Dr. Gerhard Schneider nahm in seiner Predigt das „Faszinosum des Pilgerns“ in den Blick. Ein Pilgerweg, der wie das Leben einen Anfang und ein Ende hat, könne immer auch ein Ort der Reflexion und des Nachdenkens darüber sein, wo man im Leben steht. Ein Pilger habe zudem nicht einfach nur das Ende, sondern vielmehr das Ziel des Weges im Blick. Die große Sehnsucht des Menschen sei ein gelingendes Leben, sagte Schneider. Für Christen biete sich eine Perspektive der Gelassenheit, weil dieses Ziel nicht von der eigenen Leistung abhänge. Oft genug sei das Kleine, das scheinbar Unbedeutende, für Gott unendlich groß; so wie eine kleine gute Geste wie ein Lächeln oder ein Dank die Dinge oft zum Guten wenden könne, ohne dass man es bemerkt.
„Die Patronin des Ulrikawegs steht für ein gelingendes Leben“, so der Weihbischof. Auf ganz unspektakuläre Weise habe sie gezeigt, wie ein Leben gelingen kann. Diese Botschaft trage auch der Pilgerweg, der wie das Leben der seligen Ulrika relativ kurz ist, in sich.