Die 5. Synodalversammlung

Zu einem guten Ende bringen

Die 5. Synodalversammlung der katholischen Kirche in Deutschland

Mit der 5. Synodalversammlung vom 9. bis 11. März 2023 in Frankfurt am Main geht der Synodale Weg nun erst einmal zu Ende. Doch die Idee gemeinsamer Beratungen soll im Synodalen Rat fortleben. Zur Vorbereitung des Gremiums soll es zunächst einen Synodalen Ausschuss geben. Für diesen werden in Frankfurt die 20 noch ausstehenden Mitglieder gewählt. Auf dem Programm der 5. Synodalversammlung stehen außerdem nach einer intensiven Arbeitsphase in den Synodalforen neun Texte in zweiter Lesung und ein Text in erster Lesung.

Pavel Jerabek und Arkadius Guzy verfolgen die Wahlen und das weitere Geschehen in Frankfurt und sammeln Eindrücke und Statements von Teilnehmenden aus unserer Diözese.

Gute Ergebnisse bei einem für die Kirche historischen Ereignis

Bischof Dr. Gebhard Fürst zieht erste Bilanz des Synodalen Weges

Fazit in der Pressekonferenz

Samstag, 11. März, 12.50 Uhr

Zum Ende der fünften Synodalversammlung, mit der zugleich der Synodale Weg seinen vorläufigen Abschluss findet, ziehen die Präsidiumsmitglieder ihre Bilanz.

"Ein großer Stein ist mir vom Herzen gefallen. Denn ein großer Meilenstein beim synodalen Lernen ist erreicht", sagt Bischof Dr. Georg Bätzing (Limburg). Der Synodale Weg habe – bei allem Knirschen – funktioniert, erklärt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Präsident des Synodalen Weges. "Wir merken, dass der Synodale Weg in Deutschland sehr ernst genommen wird. Der Gegenwind, den wir spüren, ist auch eine Reaktion auf die Geistkraft." Den Vorwurf, der Synodale Weg würde zu einer Spaltung führen oder sei der Beginn einer Nationalkirche, weist er entschieden zurück. Einige Beschlüsse könnten von Bischöfen in eigener Verantwortung umgesetzt werden, andere "nur im Konsens mit der Weltkirche". Bätzing räumt aber auch ein: "Wir haben noch nicht alles beschließen können, aber die Weichen sind gestellt."

Für Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und des Synodalen Weges, war die fünften Synodalversammlung beides: "Ausdruck des Noch-nicht-Erreichten und Ausdruck einer großen, gelungenen Veränderung." Als Erfolg wertet sie, dass nun alle großen Entscheidungsthemen offen auf dem Tisch lägen. Aber: "Wir haben es nicht geschafft, die katholische Kirche in Deutschland strukturell wirklich zu verändern." Stetter-Karp spricht von einer kleinen Zahl an Bischöfen in Deutschland, die einen strukturellen Wandel verhindern möchte. Ihre Hoffnung setzt sie auf den Synodalen Ausschuss und den Synodalen Rat sowie auf Netzwerke mit Katholik:innen in anderen Ländern. In den nächsten Wochen werde es ein Treffen mit europäischen Bündnispartnern geben.

Von einem historischen Moment spricht Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück), stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Er nannte vor allem den Beschluss zu den Segensfeiern. "Es geht jetzt darum, die Beschlüsse und Papiere mit Leben zu füllen, sie in den Pfarrgemeinden umzusetzen und so die nächste Etappe des Synodalen Weges zu gehen: nach der Arbeit an Texten kommt jetzt die Konkretion in das pastorale Leben", sagt er. Auch in der Frauenfrage sei man einen "erheblichen Schritt weitergekommen" - auch wenn es für viele Frauen ein winziger Schritt sei.

Starke Momente hatte die Synodalversammlung für Prof. Dr. Thomas Söding, Vizepräsident des ZdK, unter anderem, wenn "klar und deutlich theologisch argumentiert wurde"; schwache Momente, "wenn Rechthaberei herrschte, wenn die Beschwörung einer angeblichen heilen Vergangenheit den Blick für das verstellt hat, was sich in der Kirche ändern muss". "Wir haben auf der 5. Synodalversammlung aber auch gesehen, dass der Weg weitergehen muss", sagt Söding mit Blick auf den Synodalen Ausschuss und die Arbeit, die dort ansteht.

Mit einem Abschlussgottesdienst im Dom St. Bartholomäus in Frankfurt im Anschluss an die Pressekonferenz endet am Samstagnachmittag der dreitägige Beratungsmarathon.

In drei Jahren wird es eine sechste Versammlung geben. Denn die Satzung des Synodalen Weges sieht eine Evaluation vor: "Drei Jahre nach ihrer letzten Sitzung tritt die Synodalversammlung unter Leitung des Synodalpräsidiums zur Evaluation der Umsetzung der Ergebnisse des Synodalen Weges erneut zusammen."

Geistliche Reflexion

Samstag, 11. März, 11.40 Uhr

Der geistliche Impuls am Ende der Beratungen dient den Teilnehmer:innen dazu, die letzte Synodalversammlung und den Synodalen Weg insgesamt zu reflektieren. Sie dürfen sich in Kleingruppen 15 Minuten lang austauschen. Danach liest das Moderationsteam Statements zu den Erfahrungen, Hoffnungen und offenen Fragen der Teilnehmer:innen vor. Von Ohnmacht, Mutlosigkeit und mühsamen Trippelschritten ist darin die Rede - aber auch Lernerfahrungen kommen zur Sprache, und auch, dass das Miteinander von Lai:innen und Bischöfen eine neue Qualität erreicht habe.

Bischof Dr. Georg Bätzing (Limburg), Präsident des Synodalen Weges, dankt den Mitgliedern der Synodalversammlung für die Disziplin, die Verantwortungsübernahme und für den beharrlichen Weg. Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Synodalen Weges, dankt für die Unterstützung im Hintergrund, also zum Beispiel der Technik und den Dolmetscherinnen und Gebärdendolmetscherinnen. Sie erwähnt dabei auch die ehrenamtlichen Helfer:innen. Damit schließt sie die Versammlung.

Frauen in sakramentalen Ämtern: "Ein notwendiger Schritt"

Samstag, 11. März, 11.39 Uhr

Der Handlungstext „Frauen in sakramentalen Ämtern – Perspektiven für das weltkirchliche Gespräch“ wird mit verschiedenen Änderungsanträgen in zweiter Lesung beraten und abgestimmt. Er enthält ein klares Votum für den Diakonat der Frau, das Bemühen der Bischofskonferenz, das Thema im weltkirchlichen Kontext ins Gespräch zu bringen, sowie eine Anwaltschaft in Theologie und Pastoral für die Teilhabe von Frauen an allen Diensten und Ämtern, wie Prof. Dorothea Sattler ausführt. In der leidenschaftlichen Debatte betonen Rednerinnen, dass es jetzt notwendig sei, diese Schritte zu gehen, Frauen die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Berufungen zu leben und Frauen nicht mehr zurückzuweisen. Die Öffnung des Diakonats "ist ein wichtiger Schritt, aber wir brauchen darüber hinaus Ziel- und Hoffnungsperspektiven auf die Öffnung aller Ämter", sagt Schwester Philippa Rath (Deutsche Ordensobernkonferenz).

Mit 93,65 Prozent und auch dem nötigen bischöflichen Quorum wird der Handlungstext angenommen.

Textlicher Schlussstein

Samstag, 11. März, 10.15 Uhr

Die Mitglieder der Synodalversammlung nehmen den Präambeltext in zweiter Lesung endgültig an. Die Präambel bildet den Schlussstein für die anderen Texte, wie Bischof Dr. Georg Bätzing für das Synodalpräsidium erklärt. Daher stehe die Abstimmung über den Text am Ende des ganzen Prozesses. Dr. Irme Stetter-Karp (Synodalpräsidium) stellt den neuen Titel vor: „Hören, Lernen, neue Wege gehen - Der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland“.

Die Abstimmung über den Text findet ohne Beratung statt, um Zeit für den Handlungstext „Frauen in sakramentalen Ämtern – Perspektiven für das weltkirchliche Gespräch“ zu gewinnen. Dieser konnte am Vortag, anders als es die Tagesordnung ursprünglich vorgesehen hatte, aus Zeitgründen nicht mehr behandelt werden.

Grußworte internationaler Gäste

Samstag, 11. März, 9.45 Uhr

Der australische Bischof Shane Mackinlay stellt das australische „Plenarkonzil“ vor. „Viele hoffen, dass das Modell Ihres Synodalen Wegs helfen wird“, sagt Mackinlay. Pater Dr. Mathew Thazhathukunnel (Tansania) gibt eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse der Synode in Tansania. „Viele Menschen in Tansania kennen die synodalen Diskussionen in Deutschland. Es gibt viele gemeinsame Themen, die von beiden Kirchen angesprochen werden“, erklärt er. Sr. Prof. Dr. Birgit Weiler von den Missionsärztlichen Schwestern  (Peru) sagt: „Ihre Einladung an mich zu einem Grußwort an die Synodalversammlung aus der Perspektive der Kirche Lateinamerikas ist ein Zeichen dafür, dass Sie Ihre Arbeit auf dem Synodalen Weg im Kontext und in Verbundenheit mit der Weltkirche verstehen.“

Wahlen für den Synodalen Ausschuss

Samstag, 11. März, 9.15 Uhr

Für den Synodalen Ausschuss, der den Synodalen Rat vorbereiten soll, werden von der Synodalversammlung 20 weitere Mitglieder gewählt. Es gibt eine Liste mit Kandidat:innen. Sie umfasst 61 Personen, nachdem eine Kandidatur zwischenzeitlich zurückgezogen wurde. Aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurden Regina Nagel und Svenja Stumpf im Vorfeld von Mitgliedern der Synodalversammlung vorgeschlagen und mit den notwendigen Unterstützerstimmen für die Liste vorgesehen.

Jedes Mitglied der Synodalversammlung hat bei der Wahl 20 Stimmen. Um einen Platz gibt es wegen Stimmengleichheit eine Stichwahl. Nagel und Stumpf sind nicht unter den Gewählten.

Die 27 Bischöfe gehören bereits dem Synodalen Ausschuss an. Ebenso die 27 Mitglieder des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), die bei der ZdK-Vollversammlung Anfang Dezember 2022 in Berlin gewählt worden sind. Dort schaffte es Gabriele Klingberg aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart in das Gremium. Die gesamte Mitgliederliste des Synodalen Ausschusses findet sich auf den Internetseiten des Synodalen Wegs.

Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt

Samstag, 11. März, 8.20 Uhr

Ein "achtsam anerkennender Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt" ist das Ziel des Handlungstextes, in den Prof. Andreas Lob-Hüdepohl zu Beginn des letzten Tages der Synodalversammlung einführt. Bei diesem Thema seien vielfältige Lernprozesse erforderlich sowohl innerhalb der Gesellschaft und als auch innerhalb der Kirche. Deshalb habe die Antragskommission gerne den Antrag von Bischof Dr. Felix Genn (Münster) aufgegriffen, das gemeinsame Lernen zu Fragen des Umgangs mit geschlechtlicher Vielfalt auch formal in einer Arbeitsgruppe aus Bischofskonferenz, ZdK und Fachexpert:innen zu verstetigen.

In der Generaldebatte unterstreicht Gregor Podschun (Jugendverbände) den Auftrag der Kirche, "mit den an den Rand gedrängten Menschen zu gehen und sie als Gleichberechtigte in unserer Mitte aufzunehmen, wie Jesus es getan hat". Zugleich sei dies ein sehr wichtiges Signal an die Gesellschaft: "Wir als Kirche sehen, dass es Menschen gibt, die sich nicht in das menschengemachte binäre Geschlechtermodell einordnen können." Der australische Bischof Shane Mackinlay stellt  als Gast der Synodalversammlung zentrale Aspekte des Dokuments der australischen Bischofskonferenz "Geschöpft und geliebt - ein Wegweiser für katholische Schulen in Bezug auf Identität und Geschlecht" vor und ermutigt die Versammlung, den skizzierten Weg fortzusetzen.

Weihbischof Dr. Stefan Zekorn (Münster) betont die Notwendigkeit einer guten Pastoral "mit und für inter- und transgeschlechtliche Menschen". Jede Person "ist so wie sie ist von Gott geliebt". Angesichts einer großen Studie des Robert-Koch-Instituts von 2020, wonach bei 99,38 Prozent der Bevölkerung Geburtsgeschlecht und aktuelle persönliche Geschlechtszuordnung identisch seien,  halte er es aber für falsch, von "Geschlechtsvarianten" männlich und weiblich zu sprechen, wie dieser Text es tue. "99,38 Prozent der Bevölkerung sind keine Varianten." Nach den Worten von Bischof Stefan Oster (Passau) bedeutet das Christsein ein Hineinwachsen in eine neue Identität. Wie eine solche existenzielle christliche Identitätserfahrung die Identitätsfindung von Menschen insgesamt beeinflusst, sei in dem Text noch nicht einmal angedacht.

In der Abstimmung erreicht der Handlungstext in zweiter Lesung über 95 Prozent der Stimmen.

Frühstart in die letzte Beratungsrunde

Samstag, 11. März, 7.45 Uhr

Die Mitglieder der Synodalversammlung kommen im Kongresshaus Kap Europa zu den letzten Beratungen des Synodalen Wegs zusammen. Der Beginn der Sitzung ist von 9 Uhr auf 8 Uhr vorverlegt worden. In der ersten Stunde der Tagung sollen zunächst die Texte behandelt werden, die am Freitag aufgrund des Zeitverzugs nicht mehr an die Reihe gekommen sind. Dann geht es mit dem Programm so weiter, wie es ursprünglich für den Samstag geplant war.

Gewissensentscheidung der Bischöfe contra Selbstverzwergung der Laien?

Freitag, 10. März, 20.15 Uhr

Nach einer lebhaften Debatte wird die Abstimmung über den Handlungstext „Gemeinsam beraten und entscheiden“ in den künftigen Synodalen Ausschuss vertagt. Mit diesem Text sollen synodale Gremien auf Ebene der Diözesen und der Pfarreien etabliert oder bestehende Gremien zu synodalen Räten weiterentwickelt werden. Damit es zeitnah zu spürbaren Veränderungen komme, habe sich das Synodalforum I dafür entschieden, sich nicht um eine Änderung des Kirchenrechts beim Vatikan zu bemühen, sondern „uns weiter auf dem Boden des kirchlichen Rechts zu bewegen“ – und zwar über den Weg einer Selbstbindung der Bischöfe und Pfarrer, wie Pfarrer Dr. Werner Otto einleitend erläutert. Angesichts der unterschiedlichen Situationen formuliere der Text lediglich Mindeststandards oder Kernideen, über die die Diözesen hinausgehen können, ergänzt Prof. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof – so wie es mancherorts bereits der Fall sei.

Wiederholt hatte der Vatikan darauf hingewiesen, dass ein solches Gremium die Rolle und Autorität der Bischöfe beschneiden würde, die sich aus dem Charisma der Weihe ableitet. Auch auf Diözesan- und Pfarrebene könne kein Synodaler Rat gegründet werden.

Das Meinungsspektrum der 38 Wortmeldungen in der Debatte reicht von der Frage, wann es die katholische Kirche eigentlich schaffe, „uns von der prägenden Regierungsform Monarchie zu lösen“ (Dr. Eberhard Tiefensee), und der Ankündigung, keine „Selbstverzwergung der Laiinnen und Laien“ mitzutragen (Gudrun Lux, ZdK), über den Hinweis, dass es synodale Strukturen in Deutschland schon seit über 50 Jahren gebe (Prof. Thomas Sternberg, Bischof Dr. Gebhard Fürst), bis hin zu der Einschätzung, dass die beim Synodalen Weg in Deutschland praktizierte Art von Synodalität „in nicht wenigen Punkten in Widerspruch zu dem Verständnis von Papst Franziskus“ stehe (Bischof Dr. Stefan Oster, Passau). Der Papst habe mit Blick auf diese Versammlung eine klare Weisung gegeben, an die er sich gebunden fühle.

Mit Blick auf die verfahrene Situation, die man über die Redebeiträge von einer Minute schwer beseitigen könne, ruft Bischof Fürst die Intention des Synodalforums in Erinnerung, wonach der Handlungstext einen Orientierungsrahmen der Weiterentwicklung synodaler Strukturen geben wolle und kein kodifiziertes Recht sei. Mehrere Bischöfe sehen jedoch die Frage einer Selbstbindung des Bischofs noch nicht hinreichend geklärt: Als Hirte könne er nicht seine letzte Gewissensentscheidung abgeben, sagt Erzbischof Dr. Heiner Koch (Berlin). Bischof Dr. Gerhard Feige (Magdeburg) fragt, was eigentlich passiere, wenn ein Pfarrer nicht bereit sei, sich selbst zu binden, oder wenn ein Pfarrerwechsel stattfinde.

Unter zwei Anträgen zum weiteren Vorgehen setzt sich der Vorschlag, den Handlungstext den Beratungen des künftigen Synodalen Ausschusses zu übertragen, gegen den Antrag einer Vertagung auf morgen durch. Der zweite Tag der Synodalversammlung endet mit einem EinHalt, also einem geistlichen Impuls, diesmal gestaltet von Frère Alois Löser, Prior der ökumenischen Bruderschaft von Taizé und Gast der Synodalversammlung.

Der Blick von außen

Freitag, 10. März, 18.45 Uhr

Dr. Raphaela Pallin (Österreichische Bischofskonferenz) und Bischof Stefano Russo (Italien) tragen ihr Feedback der Beobachter:innen des Synodalen Wegs vor. Nicht alle Prozesse seien für sie transparent gewesen, sagt Pallin. Auch die Verbindung zur Weltkirche hinterlasse offene fragen.

Russo vergleicht die Synodalen Wege in Deutschland und Italien. „Der Synodale Weg in Deutschland wurde und wird vor allem in den Medien intensiv verfolgt. Das führt offensichtlich zu einer fragmentierten und eventuell auch oberflächlichen Deutung“, erklärt er. "Die soziokulturelle Dynamik" sowie "die religiösen Anliegen von Land zu Land" seien verschieden und führten zu unterschiedlichen Perspektiven. Die beiden Synodalen Wege bestätigten trotzdem die Kraft des Evangeliums, „die im täglichen Leben der Menschen Gestalt annimmt“.

Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche

Freitag, 10. März, 17.45 Uhr

Als einziger Text in erster Lesung steht der Handlungstext „Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche“ aus dem Synodalforum III auf der Tagesordnung dieser Synodalversammlung. Man dürfe sich nicht nur auf den Missbrauch an Kindern konzentrieren, sondern müsse auch Missbrauch an Erwachsenen, insbesondere an Frauen wahrnehmen, mahnt Bischof Franz-Josef Bode, Vorsitzender des Synodalforums „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“. Dabei gehe es nicht nur um sexuelle, sondern auch um spirituelle Gewalt, wie Dr. Maria Flachsbarth (KDFB) betont.

Der Handlungstext fordert Rechtsordnungen und pastorale Standards zu Prävention von und Umgang mit sexuellen Übergriffen in der Seelsorge, Schutzkonzepte und wirksame Verhaltenscodices auch im Blick auf erwachsene Personen, die Aufnahme der Bearbeitung von Missbrauchsfällen an Erwachsenen in den Auftrag aller Aufarbeitungskommissionen der (Erz-)Bistümer und anderes mehr. Ferner sollen wissenschaftliche Studien in Auftrag gegeben werden, um die Themen Machtmissbrauch in kirchlichen Arbeitsverhältnissen und Missbrauch in Seelsorgebeziehungen zu untersuchen.

Der Text wird mit 100 Prozent in erster Lesung gebilligt.

Plädoyer für die Prävention

Freitag, 10. März, 17.45 Uhr

Mit denkbar klarer, 100-prozentiger Mehrheit nimmt die Synodalversammlung den Handlungstext zur „Prävention sexualisierter Gewalt, Intervention und Umgang mit Tätern in der katholischen Kirche“ in zweiter Lesung endgültig an. Schließlich war der Ausgangspunkt für den Synodalen Weg der sexuelle Missbrauch, wie Bischof Dr. Felix Genn (Münster), Vorsitzender des Synodalforums "Priesterliche Existenz heute", in den Wortbeiträgen erinnert. Laut Andreas Moorkamp (Synodalforum "Priesterliche Existenz heute") geht es in dem Text um die Wahrnehmung der Verantwortung der Institution Kirche und nicht um den Schutz der Institution. In dem Text werden verschiedene Präventionsmaßnahmen und Regelungen zum Umgang mit identifizierten Tätern genannt.

Bericht zur Aufarbeitung und Aufklärung des sexuellen Missbrauchs

Freitag, 10. März, 16.15 Uhr

Bischof Dr. Helmut Dieser (Aachen), neuer Vorsitzender der bischöflichen Fachgruppe für Fragen des sexuellen Missbrauchs und von Gewalterfahrungen, und sein Stellvertreter, Erzbischof Stephan Burger (Freiburg), stellen den Bericht zur Aufarbeitung und Aufklärung des sexuellen Missbrauchs vor. Seit der vorangehenden Synodalversammlung seien wichtige Weichen gestellt und viele Gespräche geführt worden. Aktuelle Themen sind die Weiterentwicklung des Anerkennungsverfahrens, Verbesserungen bei den Akteneinsichtsrechten und regelmäßige überdiözesane Austauschtreffen der unabhängigen Aufarbeitungskommissionen. Diese gibt es in 20 von 27 deutschen Diözesen; in den restlichen Diözesen sind sie im Aufbau.

Kernelement der beschlossenen Neustrukturierung ist ein Expertenrat, der durch eine Auswahlkommission ohne kirchlichen Vertreter bestimmt werden soll. Dieser Expertenrat soll auf der Grundlage eines Monitorings Verbesserungsbedarfe benennen und Empfehlungen für die Deutsche Bischofskonferenz erarbeiten. Mit dem Monitoring stellen sich die Bistümer einer externen Kontrolle. „Wir wollen als lernende Organisation Transparenz schaffen und Expertise für unsere Maßnahmen und Prozesse gewinnen“, sagte Erzbischof Burger.

„Segensfeiern für Paare, die sich lieben“

Freitag, 10. März, 15.25 Uhr

Der Handlungstext „Segensfeiern für Paare, die sich lieben“ wird mit deutlichen Mehrheiten in zweiter Lesung verabschiedet. Der Abstimmung gehen mehr als 30 Wortbeiträge voraus. Der beschlossene Text ist ein Kompromiss gegenüber dem Originaltext: Es wird die Empfehlung ausgesprochen, „zeitnah angemessene liturgische Feiern zu entwickeln und einzuführen“. Der ursprüngliche Text forderte die Bischöfe auf, Segensfeiern zu ermöglichen. Laut Text soll eine Handreichung für Segensfeiern von der Deutschen Bischofskonferenz und dem ZdK gemeinsam mit Mitgliedern des Forum IV („Leben in gelingenden Beziehungen - Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“) und betroffenen Personen ausgearbeitet werden.

Von einem wunderbaren Zeichen spricht Birgit Mock, Vorsitzende des Synodalforums "Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft", nach der Abstimmung. Sie dankt für die Annahme des Textes. Er freue sich für die Menschen, deren Anliegen nun verkirchlicht werden können, erklärt der Forumsvorsitzende, Bischof Dr. Helmut Dieser (Aachen).

Pressekonferenz zum Zwischenstand

Freitag, 10. März, 13 Uhr

Von einem guten Start der Beratungen ist in der Pressekonferenz zur Halbzeit der Synodalversammlung die Rede. Allerdings sind die Beratungen gegenüber der Tagesordnung im Verzug. Dass es zeitlich „sehr, sehr eng“ werde, erklärt Dr. Beate Gilles, Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz. Dass sich die Arbeitsphase gleich am Montag anschließt, merkte Marc Frings, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, an. Laut ihm geht es dann um die Umsetzung der beschlossenen Texte. Synodalität habe er vor allem in der Arbeit des Forums erlebt, sagt Dr. Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz. Dr. Maria Flachsbarth, Katholischer Deutscher Frauenbund, bezeichnet einen kritischen Post von Maria 1.0 zur Kunst-Performance am Vorabend als absurd.

Als Kirche synodal unterwegs: Habe Hoffnung, dass es gelingen kann

Weihbischof Thomas Maria Renz zieht eine persönliche Bilanz

Mit Wucht in die Zukunft führen

Weihbischof Matthäus Karrer zur Verkündigung des Evangeliums durch Lai:innen

„Verkündigung des Evangeliums durch Lai:innen in Wort und Sakrament“

Sr. Nicola Maria Schmitt kommentiert den Beschluss des Textes

90 Prozent für den Handlungstext zur Rolle der Laiinnen und Laien

Freitag, 10. März, 11.30 Uhr

Mit über 90 Prozent stimmen die Synodalen in zweiter Lesung für den Handlungstext „Verkündigung des Evangeliums durch Lai*innen in Wort und Sakrament“; auch auf Seiten der Bischöfe wird die erforderliche Zweidrittelmehrheit deutlich überschritten (88 Prozent). Der Text enthält mehrere Prüfaufträge, um die Möglichkeit und den Bedarf zur außerordentlichen Taufspendung und zur außerordentlichen Eheassistenz sowie die Möglichkeit der Gemeindeleitung durch Laiinnen und Laien auszuloten. Auf Antrag aus den Reihen der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) wurde die Laienbeichte aus dem Textentwurf herausgenommen. Weihbischof Matthäus Karrer begründet den Vorstoß der Bischöfe, dass bei der Laienbeichte eine eigene theologische Thematik vorliege, die außerhalb des Handlungstextes noch einmal anzuschauen sei, während es bei den anderen Punkten bereits Erfahrungen in Diözesen im deutschsprachigen Raum gebe und diese deshalb schneller umsetzbar seien.

Der Abstimmung geht eine engagierte und kontroverse Diskussion voraus, bei der wiederholt die verspätete Vorlage des bischöflichen Änderungsantrags kritisiert wird. Mehreren Rednerinnen und Rednern geht der im Entwurf enthaltene Prüfauftrag nicht weit genug: „Ich kann die Worte 'soll geprüft werden' nicht mehr hören", sagt Ulrike Göken-Huismann (kfd). Zahlreiche Synodale äußern in ihren Redebeiträgen aber den Wunsch, dass der Text nicht scheitert. Bischof Dr. Helmut Dieser (Bistum Aachen) spricht mit Blick auf das Abstimmungsverhalten der Bischöfe von einem „strategisch sehr wichtigen Änderungsantrag", der aus den Reihen der DBK vorgelegt worden sei. Bischof Dr. Gebhard Fürst ruft ein Zitat von Papst Franziskus in Erinnerung, der in „Querida Amazonia" schreibt: „Die Laien können das Wort verkünden, ihre Gemeinschaften organisieren, einige Sakramente feiern“ (QA 89); in der Diözese Rottenburg-Stuttgart predigen Laien in der Eucharistiefeier schon seit Langem.

Kritisch angemerkt wird das Fehlen einer klareren Unterscheidung zwischen Wort und Sakrament (Bischof Dr. Bertram Meier, Bistum Augsburg), eine allzu starke Fokussierung auf die Homilie, die gar nicht mehr die Hauptform der Verkündigung sei (Pfarrer Volker Sehy, Bistum Speyer), und dass es die im kirchlichen Gesetzbuch geforderte Notlage als Voraussetzung für die Taufe durch Laien in Deutschland gar nicht gebe (Weihbischof Ansgar Puff, Erzbistum Köln). Mit Blick auf die Ökumene macht Bischof Gerhard Feige (Bistum Magdeburg) auf lutherische Einwände gegen die Taufe durch Laiinnen und Laien aufmerksam.

Beginn des zweiten Beratungstags

Gabriele Klingberg spricht über ihre Erwartungen

Performance zu Verstrickung und Verantwortungsübernahme

Daniel Noa schildert seine Eindrücke

Collage aus Licht, Klang und Tanz

Donnerstag, 9. März, 21 Uhr

„Eine Performance zu Verstrickung und Verantwortungsübernahme“ setzt am späteren Donnerstagabend ein eindrückliches Zeichen.

Lichtprojektionen streifen über Säulen und Gewölbe des Doms St. Bartholomäus in Frankfurt. Weiße Bänder sind wie ein Gespinst kreuz und quer im hoch aufragenden Kirchenschiff gespannt. Die Lichtinstallation ist Teil der künstlerischen Aufarbeitung des Missbrauchs. Mit der Performance mit dem Titel „verantwort:ich“ soll am Ende des ersten Tags der Synodalversammlung „auf sinnlich erfahrbare Weise ein wirksames Zeichen der Verantwortungsübernahme aller für eine Veränderung in Haltung und Handeln in der katholischen Kirche gesetzt werden“, wie es im Ankündigungstext heißt. Mit „verantwort:ich“ sollen sich die Synodalen „der Frage nach der je eigenen persönlichen Verstrickung in die Missbrauchsgeschichte der Kirche“ stellen.

Musik und Soundeffekte sowie Tanz bilden die weiteren Elemente der Performance. Im und vor dem Altarraum versuchen Tänzerinnen, sich aus schwarzen Stoffhüllen, in denen sie wie in einem engen, persönlichen Käfig stecken, zu befreien. Dann sind die Darsteller:innen in schwarze Bänder verfangen. Die Tanzcollage soll Leid, Schuld und Wegsehen ausdrücken.

Ein Text des Sprechers des unabhängigen Betroffenenbeirats in der Erzdiözese München und Freising wird gesungen. Johanna Beck vom Betroffenenbeirat der Deutschen Bischofskonferenz rezitiert ihr Gedicht „Überleben“. Dazwischen werden im Wechsel zwischen weiteren Sprecher:innen und Publikum Texte mit Bibelversen und ein Gebet mit Psalm vorgetragen. Mitwirkende am Synodalen Weg schildern in Videostatements, wo und wie sie ihre persönliche Verantwortung angesichts des Missbrauchs und der Vertuschung sehen.

Nach weiteren künstlerischen Elementen stellen sich die Darsteller:innen in Kreuzform am Altar auf. Darunter sind auch Betroffene sexualisierter Gewalt. In einer eindrücklichen und nachdenklich stimmenden Atmosphäre gehen viele Mitglieder der Synodalversammlung aus dem Dom.

Die AG Verantwortung aus der Mitte der Synodalversammlung hatte diese künstlerische Auseinandersetzung mit dem Missbrauch vorbereitet. Die künstlerische Umsetzung lag bei Andrea-Elisabeth Lutz, Erzdiözese München und Freising, mit ihrem Team: Pedro Dias (Choreograph), Philipp Geist von Videogeist und Mathias Rehfeldt (Komponist).

Klares Votum für Handlungstext zum Zölibat

Diakon Thomas Nixdorf nimmt Stellung

Für eine Überprüfung des Pflichtzölibats

Donnerstag, 9. März, 18.30 Uhr

Auch für den Handlungstext „Der Zölibat der Priester – Bestärkung und Öffnung“ gibt es die erforderlichen Zweidrittelmehrheiten, sodass er in zweiter Lesung endgültig angenommen wird.

Der Text stellt die Verpflichtung zur Ehelosigkeit für Priester deutlich infrage, wie Sr.  Katharina Kluitmann (Münster) einführend erklärt. Der Text will in mehreren Teilschritten, die als Voten vor allem an den Papst formuliert sind, Öffnungen erreichen. So heißt es im Votum 1: „Die Synodalversammlung bittet daher den Heiligen Vater, im Synodalen Prozess der Weltsynode (2021-2023) die Verbindung der Erteilung der Weihen mit der Verpflichtung zur Ehelosigkeit neu zu prüfen.“

In der Debatte vor der Abstimmung ist oft davon die Rede, dass die Kirche wegen des Zölibats Priesteramtskandidaten verliert. Und etliche Priester würden ihr Amt aufgeben. „Die Öffnung hilft auch denen, die zölibatär leben möchten“, sagt Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Speyer). Der Handlungstext beginnt mit einem siebenfachen Ja, wie Bischof Dr. Gebhard Fürst hinweist, darunter ein Ja zur Sakramentalität der Kirche und zum sakramentalen Priestertum.

Weitere Diskussionsbeiträge befassen sich außerdem mit dem Für und Wider eines Änderungsantrags. Dieser will die Formulierung des Votums 1 abwandeln, sodass der Wortlaut um die Aufhebung und nicht um die Prüfung bittet. Der Antrag kann sich allerdings nicht durchsetzen. Der Handlungstext wird aber problemlos angenommen. Mit der Abstimmung sind die Beratungen sogar gut 20 Minuten früher zu Ende als laut Tagesordnung vorgesehen.

Grundtext "Priesterliche Existenz heute" verabschiedet

Der Stuttgarter Stadtdekan Dr. Christian Hermes gibt eine Einschätzung

Die erste Abstimmung

Donnerstag, 9. März, 16.45 Uhr

Mit dem Grundtext „Priesterliche Existenz heute“ passiert der erste Text, der auf dem Programm der fünften Synodalversammlung steht, die Abstimmung. Er bekommt in der namentlichen Abstimmung die notwendigen Mehrheiten. Von hilfreichen Anregungen, um an einer Weiterentwicklung des priesterlichen Dienstes zu arbeiten, spricht Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz, vor der Abstimmung in den Erläuterungen zum Text.

Wünsche, Einschätzungen, Standpunkte zum Start

Donnerstag, 9. März, 14.30 Uhr

Mit einem Wortgottesdienst zur Eröffnung und dem Bericht des Präsidiums starten die Synodalen in die dicht getaktete Tagesordnung dieser Synodalversammlung. In einer Aktuellen Aussprache kommen vielfältige Wünsche, Einschätzungen und Standpunkte zur Sprache. Neben dem Appell, noch besser zu hören, was andere Synodale zu sagen haben, oder dem Wunsch, verständlich zu reden, damit auch die Menschen vor Ort folgen können, gibt es zahlreiche Aufrufe, mutig voranzugehen. Einige Rednerinnen und Redner äußern sich ernüchtert ob der "weichgespülten" Texte oder auch angesichts der Ankündigung aus den Reihen der Bischöfe, noch Änderungsvorschläge bei einigen der in zweiter Lesung zu beschließenden Texte einzubringen. Bedauert wird, dass auf die durch Rücktritt mehrerer Synodaler frei gewordenen Plätze in der Versammlung keine Mitglieder des Betroffenenbeirats nachnominiert worden sind. Ein Synodaler warnt davor, gegen den Willen Roms zu agieren und Beschlüsse "mit Gewalt durchzudrücken". Probleme könnten nicht gelöst werden, wenn die Vertrauensbasis fehle; es gelte, einander wieder näher zu kommen. Für Heiterkeit sorgt ein Synodaler, der die künstliche Intelligenz "ChatGPT" um eine Rede für die Synodalversammlung gebeten hatte. Gemäß dieser von der KI formulierten Rede ist "unser Weg noch lange nicht zu Ende"; es gelte, "auf die zu hören, die wir erreichen wollen". Wenn das schon eine künstliche Intelligenz sage, fügt der Redner an, dann sollten das die Synodalen mit der getauften und gefirmten Intelligenz genauso tun...

Erwartungen an die 5. Synodalversammlung

Regina Nagel, Weihbischof Gerhard Schneider und Svenja Stumpf im Interview

Showdown oder Einbiegen in die Zielgerade?

Donnerstag, 9. März, 13 Uhr

In der Auftaktpressekonferenz betont das Präsidium des Synodalen Weges seinen Willen, die Kirche zukunftsfähig zu machen. „Wir haben hier Verantwortung übernommen dafür, dass die Ursachen des Missbrauchsskandals ernst genommen und an Veränderungen substanziell gearbeitet wird", sagt ZdK-Präsidentin Dr. Irme Stetter-Karp. Verantwortung zu übernehmen, bedeute, „sich nicht zu verstecken, deutlich zu sagen, was ist, und einen Weg zu weisen, der in die Zukunft führen kann". Der Synodale Weg sei der Weg in die Zukunft. „Der Synodale Weg ist nicht zu Ende - er fängt gerade erst an."

Mit Blick auf vier Frauen, die aus Protest gegen den Angriff auf die überlieferte kirchliche Lehre den deutschen Synodalen Weg kurz vor der letzten Synodalversammlung offiziell verlassen haben, räumt Stetter-Karp ein, dass der Synodale Weg auch Verluste erlitten habe. Die vier Frauen, darunter drei Hochschullehrerinnen, hatten kritisiert, dass die Beschlüsse der vergangenen drei Jahre wesentliche Grundlagen der katholischen Theologie, Anthropologie wie auch der kirchlichen Praxis „nicht nur in Frage gestellt, sondern reformuliert und zum Teil gänzlich neu definiert“ habe.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing, betont, die Tagesordnung spiegele den Willen wider, zu spürbaren Veränderungen zu kommen. Gespannt, aber zuversichtlich angesicht der strittigen Themen wie des Diakonats der Frauen äußert sich der Osnabrücker Bischof Dr. Franz-Josef Bode. Prof. Dr. Thomas Söding betont, an den Ergebnissen werde sich zeigen, wie weit die Bischofskonferenz handlungsfähig ist.

Auf zur letzten Runde

Donnerstag, 9. März, 11.45 Uhr

Der Synodale Weg geht mit der fünften Synodalversammlung in die abschließende Runde. Diesmal finden die Beratungen im Kap Europa, dem Kongresshaus der Messe Frankfurt, statt. Davor haben sich wieder verschiedene Protestgruppen postiert, um die Teilnehmer:innen zu empfangen.

 

Programm, Tagesordnung & Wahlliste

Die fünfte Synodalversammlung - 9. bis 11. März 2023

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